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Jannik Sinner war am Ende seiner Kräfte. © ANSA / JOEL CARRETT

Jannik Sinners Traum endet nach einer Stunde

Neun Mal stand Jannik Sinner im Finale eines ATP-Turniers und fast immer – sprich sieben Mal – ging er als Sieger vom Feld. Diese Serie bekam am Sonntag in Rotterdam einen tiefen Riss. Schuld daran war ein überragender Daniil Medvedev.

Nach dem Turniersieg in Montpellier war Jannik Sinner diese Woche mit breiter Brust und überragendem Tennis durch den ATP-500-Bewerb in Rotterdam marschiert. Im Finale war dann aber Endstation: Der Südtiroler unterlag der ehemaligen Nummer eins der Welt, dem Russen Daniil Medvedev, am Ende eines faszinierenden Duells mit 7:5, 2:6, 2:6.


Faszinierend war das Aufeinandertreffen deshalb, weil beide Spieler ihr bestes Tennis boten und eindrucksvoll zeigten, weshalb sie weltweit zu den besten ihrer Zunft zählen. Allerdings war das Kräfteverhältnis aufgeteilt: Sinner dominierte den ersten Satz. Nach einer Stunde gewann Medvedev aber die Oberhand und erspielte sich schließlich mit makellosen Schlägen seinen fünften Sieg im fünften Duell mit Sinner.

Sinner zündet sofort den Turbo

Zunächst begann Medvedv passiv und auf Fehler von Sinner wartend. Doch die kamen nicht. Im Gegenteil: Beim Stand von 2:1 nahm der Youngster dem Russen den Aufschlag ab. Zwar gelang Medvedev wenig später das Rebreak, doch das stachelte Sinner nur noch mehr an. Beim Stand von 6:5 platzierte er zunächst einen Passierball maßgenau, dann spielte er den nächsten fantastischen Punkt und verwertete seinen ersten Satzball bravourös. Was der Südtiroler bis dahin zeigte, war schlichtweg überragend!

Jannik Sinner spielte phasenweise seine ganze Klasse aus. © APA/afp / SANDER KONING


Im zweiten Satz sollte sich das Blatt jedoch wenden. Sinners erster Aufschlag geriet nun ins Stocken, zudem hatte er bei einem Netzroller Pech – und schon war Medvedev mit einem Break voraus. Der US-Open-Champion von 2021 legte nun eine deutlich aggressivere Spielweise an den Tag und zog wenig später mit dem nächsten Aufschlaggewinn auf 4:1, der Weg zum Satzgewinn war damit geebnet.

Sattes Preisgeld und wichtige ATP-Punkte

Danach fand Sinner nicht mehr zu seinem Spiel, Medvedev dagegen agierte wie ein Roboter. Den fehlerfreien, aggressiven Schlägen des russischen Ausnahmekönners war nichts mehr entgegenzusetzen. Der 21-Jährige kämpfte zwar wie ein Löwe, doch es verließen ihn im achten Spiel binnen zehn Tagen zunehmend die Kräfte. Zwei Mal ließ er sich im dritten Satz den Aufschlag abnehmen, seinen einzigen Breakball konnte er dagegen nicht verwerten. Damit war Medvedevs Turniersieg nicht mehr abzuwenden.

>>> Hier gibt's den kompletten Spielverlauf zum Nachlesen <<<

Sinner reist mit einem Preisgeld von 208.730 Dollar und 300 Weltranglistenpunkten im Gepäck aus Rotterdam ab. Für ihn gilt es nun die Kraftreserven zu füllen, ehe kommende Woche das ATP-250-Turnier in Marseille ansteht.

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