
Lorenzo Musetti hat ein wildes Match hinter sich. © APA/afp / DIMITAR DILKOFF
Heikle Szene: Musetti brilliert und riskiert Disqualifikation
Der erste Halbfinalist der French Open steht fest, kommt aus Italien und hört auf den Namen Lorenzo Musetti. Allerdings hatte der Azzurro in seinem Viertelfinale Glück, dass er nicht disqualifiziert wurde.
03. Juni 2025
Von: det
Dieser Lorenzo Musetti bringt Tennis-Italien ins Schwärmen und Staunen. Der 23-Jährige aus Carrara befindet sich in der Form seines Lebens und ist am Dienstag erstmals in seiner Karriere ins Halbfinale der French Open eingezogen. Musetti zeigte gegen den US-Amerikaner Frances Tiafoe eine Glanzleistung und gewann mit 6:2, 4:6, 7:5, 6:2.
Damit ist auch klar: „Lore“ – aktuell die Nummer 7 der Welt – wird ab kommender Woche auf Platz 6 des ATP-Rankings vorrücken. In der Vorschlussrunde trifft Musetti auf Carlos Alcaraz, der am Abend auf furiose Art und Weise das Halbfinalticket gelöst hat.
Musetti schießt Linienrichterin ab
Allerdings gab es am Dienstag bei seinem Viertelfinalerfolg gegen Tiafoe eine Szene, die für viel Wirbel gesorgt hat. Musetti riskierte nämlich eine Disqualifikation. Als der Azzurro nämlich im zweiten Satz eine schwierige Phase durchmachte, kickte er einen auf dem Boden liegenden Ball mit dem Fuß weg – und traf dabei genau eine Linienrichterin im Gesicht. Musetti bemerkte sein Missgeschick sofort und entschuldigte sich. Vom Schiedsrichter bekam er außerdem eine Verwarnung.Vor allem im Internet erhitzten sich die Gemüter, da sofort Vergleiche zu den US Open 2020 gezogen wurden. Damals schoss Novak Djokovic, ebenfalls unbeabsichtigt, eine Linienrichterin ab – nicht mit dem Fuß, sondern mit dem Schläger. Damals ging die Linienrichterin vor Schmerz zu Boden und Djokovic wurde für diese Aktion disqualifiziert.
Becker verteidigt Musetti, der Gegner nicht
Musetti kam unterdessen mit einer Verwarnung davon – was für Tennis-Legende Boris Becker auch in Ordnung ist. „Du kannst ihn nicht wegen so etwas disqualifizieren. Diese Aktion ist nicht vergleichbar mit der von Djokovic“, sagte Becker bei Eurosport. Gegner Tiafoe gefiel die Szene unterdessen gar nicht, er verlor auf der Pressekonferenz aber nicht viele Worte darüber – und sagte nur: „Ich finde es nicht konsequent.“Musetti dürfte all das egal sein. Er schwebt weiter auf der Erfolgswelle und ist nach dem Halbfinale beim Masters-Turnier in Rom auch in Paris in die Vorschlussrunde eingezogen. Für Musetti ist es übrigens das zweite Mal, dass er in einem Grand-Slam-Turnier unter den besten vier zu finden ist. Bereits in Wimbledon 2024 gelang ihm dieses Kunststück.
Profil bearbeiten
Sie müssen sich anmelden, um die Kommentarfunktion zu nutzen.
Kommentare (0)