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Jannik Sinner spielte großartig. © ANSA / WU HAO

Historisch: Sinner schlägt Alcaraz und egalisiert Uralt-Rekord

Die Superlativen gehen einem langsam, aber sicher aus: Jannik Sinner hat am Dienstag beim ATP-500-Turnier von Peking die nächste Sternstunde in seiner noch jungen Karriere erlebt, als er Carlos Alcaraz förmlich vom Platz schoss. Die Belohnung ist die Egalisierung eines Uralt-Rekords.

Was dieser Athlet leistet, ist einfach nur unfassbar: Am Montag musste sich Jannik Sinner im Duell gegen Grigor Dimitrov noch auf dem Platz übergeben, tags darauf zeigte er gegen den Star der Szene womöglich seine beste Leistung in der ganzen Saison. Es war eine Demonstration, ein klares Statement, dass er mit den besten Spielern der Welt nicht nur mithalten, sondern diese auch schlagen kann. Alcaraz musste an diesem Tag die Überlegenheit seines Gegenübers neidlos anerkennen und gratulierte dem Sextner nach knapp zwei Stunden zum 7:6, 6:1-Erfolg.


Schon vor dem Duell war klar, dass der Sextner bei einem Sieg sein bisher höchstes ATP-Ranking (4) erreichen kann. Und warum sollte ein Erfolg gegen Alcaraz außer Reichweite sein? Immerhin hat Sinner drei von sechs Duellen gegen den Spanier auf der ATP-Tour gewonnen.

Eine Sahneleistung

Dementsprechend motiviert startete Sinner in das Match. Doch der Auftakt war ernüchternd. Break und 2:0-Führung für Alcaraz. Doch der Südtiroler rappelte sich schnell wieder auf, schaffte das Re-Break und glich zum 2:2 aus. Damit nicht genug: Der 1. Satz entwickelte sich zu einem wahren Break-Festival mit insgesamt vier abgenommenen Aufschlägen. Da war es nur folgerichtig, dass es auch ein Tiebreak gab, in dem der erste Satz entschieden wurde. Am Ende hatte Sinner das bessere Ende für sich. Der Sextner verwertete nach rund 70 Minuten durch einen satten Return seinen ersten Satzball.

Sichtlich frustriert, blickte der Weltranglisten-2. immer wieder in Richtung Box, wo dessen Trainer Juan Carlos Ferrero keine Antworten hatte. Zu solide, zu druckvoll, zu konstant trat der Südtiroler auf, der zum Start des zweiten Abschnittes sofort breakte. Das Match war aber noch lange nicht vorbei. Alcaraz kämpfte weiter, erspielte sich in den darauffolgenden zwei Servicegames seines Kontrahenten gleich fünf Breakbälle, doch Sinner blieb eiskalt. Alcaraz hingegen ließ ein weiteres Aufschlagspiel – trotz einer 40:15-Führung – aus seinen Händen gleiten. Die Gegenwehr des Spaniers war damit gebrochen. Sinner entwischte auf 5:1 und machte kurz darauf alles klar.

Wieder Medvedev

Damit steht fest: Sinner ist ab Donnerstag die neue Nummer 4 der Welt. Mit Adriano Panatta hat lediglich ein weiterer Athlet aus dem Stiefelstaat diesen Meilenstein erreicht. Es ist ein weiterer Rekord, den Sinner in seiner jungen Karriere aufgestellt hat. Am Mittwoch könnte er zudem mit dem Titelgewinn seine Teilnahme an den ATP-Finals endgültig fixieren. Die 0:6-Bilanz gegen Daniil Medvedev, der zuvor Alexander Zverev mit 6:4, 6:3 geschlagen hatten, spricht allerdings klar für den Russen.

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