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Die beiden Cousins Valentin Vacherot (links) und Arthur Rinderknech (rechts) spielen den Titel unter sich aus. © APA/afp / HECTOR RETAMAL

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Die beiden Cousins Valentin Vacherot (links) und Arthur Rinderknech (rechts) spielen den Titel unter sich aus. © APA/afp / HECTOR RETAMAL

Hollywood in Shanghai! Cousins spielen um Masters-Titel

Beim ATP-Masters in Shanghai wird ein Märchen der besonderen Art geschrieben. Nach zwei spannenden Halbfinals kämpfen nun zwei Cousins in der chinesischen Metropole um den Titel.

Kein Drehbuchautor hätte es besser schreiben können. Ein Doppelfehler von Daniil Medvedev machte im Halbfinale von Shanghai nach 2:29 Stunden den Deckel drauf (4:6, 6:2, 6:4). Arthur Rinderknech sank zu Boden, ließ sich von den zahlreichen Fans in der Qizhong Forest Sports City Arena feiern. Kurz darauf klatschte er mit seinem geschlagenen Kontrahenten am Netz ab und widmete sich schließlich wieder seiner Gefühlswelt. Zum ersten Mal in seiner Karriere steht der Franzose im Finale eines Masters. Ein Meilenstein, den er mit seinem Cousin teilen konnte – und zwar in zweifacher Hinsicht.


Valentin Vacherot (26) nahm seinen vier Jahre älteren Vetter nämlich nicht nur auf dem Court in den Arm. Der sichtlich gerührte Monegasse steht Rinderknech nämlich auch am Sonntag um 10.30 Uhr im Endspiel gegenüber. Wenige Stunden zuvor hatte sich der Qualifikant sensationell gegen Rekord-Grand-Slam-Champion Novak Djokovic durchgesetzt (6:3, 6:4) und legte damit den Grundstein dafür, dass der Titelkampf zur Familienangelegenheit wurde.

Rinderknech: „Es war kein Traum“

„In unseren kühnsten Träumen hätten wir uns das nicht ausmalen können. Ich kann nicht einmal sagen, dass es ein Traum ist, weil ich glaube, niemand in unserer Familie hat je davon geträumt“, sagte Rinderknech im anschließenden Interview. „Es war kein Traum – es wurde einer, aus dem Nichts. Wir begannen erst im Viertelfinale daran zu glauben. Und jetzt stehen wir hier, nach so vielen harten Matches. Wir zwei sind am Ende die Letzten, die übrig sind. Es ist einfach unglaublich.“

Arthur Rinderknech konnte sein Glück kaum fassen. © APA/afp / HECTOR RETAMAL

Arthur Rinderknech konnte sein Glück kaum fassen. © APA/afp / HECTOR RETAMAL


Zwischenzeitlich schien Rinderknech dieser Traum aber zu entgleiten. Im ersten Satz hatte der Franzose noch große Probleme gegen Medvedev. „Ich habe den ersten Satz verloren. Es war extrem feucht, ganz anders als in meinen letzten beiden Tagesspielen. Der Ball war langsam, und ich war völlig platt“, schilderte er den Spielverlauf. „Ich dachte: Vielleicht verliere ich, aber ich kämpfe wie verrückt. Wenigstens mache ich Daniil müde, damit Val morgen einen kleinen körperlichen Vorteil hat.“

Doch die Nummer 54 der Welt zog das Momentum auf ihre Seite, ein frühes Break zum 2:0 im zweiten Satz ließ Rinderknech zurückfinden. Aggressive Aufschläge und clevere Tempowechsel brachten seinen Gegner aus dem Konzept, der das Wunder von Shanghai schließlich beim zweiten Matchball mit einem Doppelfehler besiegelte.

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