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Jannik Sinner zeigte sich nach dem Titelgewinn in Miami reflektiert. © APA / BRENNAN ASPLEN

„Ich hätte nie gedacht, dass ich so weit kommen würde“

Die neue Nummer 2 der Welt beeindruckt sich selbst: Nach dem Gewinn beim Masters-1000-Turnier in Miami verschaffte Jannik Sinner einen Einblick in seine Gefühlswelt und verriet, dass er nie gedacht hätte, so weit zu kommen.

Jannik Sinner besitzt die Qualitäten eines Champions. Das kam in Florida einmal mehr zum Ausdruck: Zeigte er in den ersten Runden noch nicht sein bestes Tennis, so wurde er mit Fortdauer des Turniers immer besser. Daniil Medvedev und Grigor Dimitrov, immerhin zwei Top-10-Spieler, verkamen im Halbfinale und Finale zu Statisten und gewannen zusammen nur sieben Games. Für Sinner haben diese Leistungen eine größere Bedeutung als die Nummer 2, die ab Montag im ATP-Computer vor seinem Namen notiert ist.


„Natürlich ist es für mich wichtig. Ich hätte nie gedacht, dass ich so weit kommen würde, denn ich stamme aus einer einfachen Familie. Auch wenn ich sehr glücklich bin, in dieser Position zu sein, so ist es letztendlich nur eine Zahl“, erklärte Jannik Sinner auf der Pressekonferenz. „Eine größere Bedeutung haben für mich meine Leistungen, die ich auf dem Court zeige.“ Auf die Frage, ob seine Eltern in Zukunft ihn öfters zu Turnieren begleiten würden, meinte der 22-Jährige: „Nein, sie werden weiterhin ihr Leben leben. Mein Vater ist zwar nach Indian Wells gekommen, aber sie mögen das Reisen nicht so. Ich vermisse die gemeinsame Zeit mit meinen Eltern und hoffe, das in Zukunft aufzuholen. Solange ich glücklich bin, sind sie das auch.“

Sinner bleibt bei sich

Was am Sonntag in Miami beeindruckte, war die Coolness, die Sinner an den Tag legte. Im Stile eines Routiniers zog er sein Ding durch und ließ Dimitrov nicht den Hauch einer Chance. „Man geht als Tennisspieler Phasen durch. Vor einigen Jahren bin ich mit der Situation noch nicht so gut umgegangen wie jetzt. Und wer weiß, vielleicht gelingt mir das in Zukunft noch besser. Ich habe einen sehr ruhigen Charakter und versuche stets, bei mir zu bleiben. Es ist sehr wichtig, in allen Situationen fokussiert zu sein, denn im Tennis kann das Momentum schnell auf die andere Seite überschwappen.“

Jannik Sinner beim obligatorischen Fotoshooting. © APA / BRENNAN ASPLEN


Jetzt gibt es für den Sextner nicht viel Zeit, um diesen Erfolg zu genießen, steht doch ab Sonntag das Masters-Turnier in Sinners Wahlheimat Monte-Carlo an. „Es ist ein sehr spezieller Moment für mich, aber ich werde das gleiche tun, wie nach den Turniersiegen in Melbourne und Rotterdam: Nach drei, vier Tagen an die Arbeit zurückkehren. So bin ich“, betont Sinner.

Der Sand ist seit jeher jene Unterlage, auf der Sinner die größten Probleme hat. „Normalerweise habe ich Mühe. Ab Donnerstag werde ich beginnen, auf Sand zu trainieren. Es bleibt nicht viel Zeit, um sich daran anzupassen. Aber ich bin entspannt, denn ich habe ein großartiges Team hinter mir und fühle mich besser vorbereitet als in den letzten Jahren – vor allem physisch.“

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