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Jannik Sinner blickt nach vorne. © APA/afp / TIZIANA FABI

„Ich war nicht aufmerksam“: Sinner übt Selbstkritik

Für viele wäre der Einzug ins Endspiel der ATP Finals und die dortige Niederlage gegen den besten Tennisspieler aller Zeiten Grund genug, um hellauf glücklich zu sein. Nicht aber für Jannik Sinner, der nach dem Match gegen Novak Djokovic Selbstkritik übte.

Von:
Leo Holzknecht

Jannik Sinner hat in Turin Überragendes geleistet. Etwas, was noch keinem Spieler aus Italien gelungen war. Er hat im ganzen Land einen noch nie dagewesenen Tennis-Hype ausgelöst und sogar König Fußball verdrängt. Dass es am Ende nicht zum krönenden Abschluss reichte, ist Teil des Lernprozesses, den Sinner vor vier Jahren begonnen hat, als er bei den Next Gen ATP Finals erstmals auf großer Bühne auftrat. „Ich glaube, dass Djokovic heute sehr, sehr gut gespielt hat“, konstatierte der Sextner. „Aber ich denke auch, dass ich in einigen Momenten nicht aufmerksam war. Und dass ich körperlich etwas nachgelassen habe.“


Das sei entscheidend gewesen, denn „wenn man gegen den besten Spieler der Welt nicht bei 100 Prozent ist, ist der Unterschied groß“, sagte Sinner. Er habe probiert, hartnäckig zu bleiben und sich mit dem Aufschlag im Spiel zu halten. „Mir sind aber auch Konzentrationsfehler unterlaufen, wie etwa beim 4:3 und Einstand im dritten Satz, als ich eine leichte Vorhand ins Netz geschlagen geben. Die Anspannung war groß“, gestand Sinner ein. Es sei sehr schwer gewesen, aber er habe seine Zeit auf dem Platz genossen. „Novak hat in den entscheidenden Momenten besser gespielt und somit verdient gewonnen.“

Sinner ist dankbar

Was Sinner von den ATP Finals mitnehme? „Einen Moment, den ich nie vergessen werde war jener, als ich gegen Stefanos Tsitsipas den Platz betreten habe. Einen solchen Jubel habe ich zuvor noch nie gehört. Und das macht mir bewusst, wie sehr ich geschätzt werde – vor allem als Mensch“, erklärt Sinner. Bevor für den 22-Jährigen die sogenannte Off-Season beginnt, steht für ihn noch der Davis Cup an.

In Turin zog Sinner bereits ein Fazit. „In der zweiten Saisonhälfte war ich mental viel stärker. Ich habe mich nicht so viel beschwert, wenn etwas nicht nach meinem Geschmack lief. Diese Dinge machen am Ende den Unterschied. Ich bin glücklich, dass ich so viele wichtige Matches in den größten Stadien der Welt bestritten habe“, meint Sinner.

Der Sieger: Novak Djokovic © ANSA / ALESSANDRO DI MARCO


„Das ist ein sehr spezieller Moment. Es war mit Sicherheit eine der besten Saisons meiner Karriere“, sagte hingegen Djokovic nach seiner Tennis-Gala. „Ich wollte immer vor meinen Kindern spielen, wenn sie in einem Alter sind, in dem sie verstehen was ich mache. Ich bin so glücklich, zwei solche Engel zu haben.“ Wie der Sextner schlägt auch der Serbe in der kommenden Woche im Davis Cup auf.

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