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Naomi Osaka verlor das Finale gegen Victoria Mboko. © APA / MINAS PANAGIOTAKIS

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Naomi Osaka verlor das Finale gegen Victoria Mboko. © APA / MINAS PANAGIOTAKIS

In Tränen aufgelöst: Drama um Naomi Osaka

Am Donnerstagabend erlebte die 18-jährige Victoria Mboko den bisher größten Moment ihrer noch jungen Karriere, als sie das Masters-1000-Turnier in Montreal gewann. Nach dem Finale sprach die Welt jedoch nicht über ihren sensationellen Siegeszug. Stattdessen konzentrierte sich die Aufmerksamkeit auf das Verhalten ihrer Finalgegnerin: Naomi Osaka.

Naomi Osaka ist eine der begnadetsten Tennisspielerinnen der Gegenwart. 2018 schnappte sie sich ihren ersten Grand-Slam-Triumph, indem sie im Finale der US Open die große Serena Williams in die Knie zwang. Der Japanerin wurde eine glorreiche Zukunft prophezeit, man sprach vom Beginn einer neuen Ära. Die heute 27-Jährige wurde den Erwartungen auch gerecht, denn mit 23 Jahren hatte sie schon vier Grand Slams auf dem Konto. Weitere sind seither jedoch nicht hinzugekommen.


Die Gründe dafür sind vielfältig: 2021 kamen erstmals mentale Probleme ans Licht, als sie bei den French Open eine Pressekonferenz sausen ließ, sich aus dem Turnier zurückzog und anschließend offen über Angstzustände und Depressionen sprach. Zudem wurde sie im Juli 2023 erstmals Mutter. Nur sechs Monate später feierte sie ihr Comeback auf der WTA-Tour. Sie arbeitete sich schnell wieder in die Top 100, große Erfolge blieben aber aus. Vor dem Turnier in Montreal trennte sich die Japanerin dann von Coach Patrick Mouratoglou – und erreichte prompt ihr erstes Finale seit dem Comeback. Dort jedoch endete ihr Lauf nicht mit dem Pokal, sondern mit Tränen und Drama.

Victoria Mboko gewann das Turnier. © APA / MINAS PANAGIOTAKIS

Victoria Mboko gewann das Turnier. © APA / MINAS PANAGIOTAKIS


Nachdem Osaka den ersten Satz am Donnerstag gegen Victoria Mboko routinemäßig mit 6:2 gewann, tauchten plötzlich alte Geister auf – nicht zuletzt, weil das Publikum geschlossen hinter der Lokalmatadorin stand. Osaka kämpfte mehrmals mit Tränen, kassierte wegen unsportlichen Verhaltens (sie schoss einen Ball aus dem Stadion) eine Verwarnung und wirkte zusehends resigniert. Scheinbar widerstandslos ließ Osaka die Niederlage über sich ergehen.

Drama nach dem Match

Kritik muss sich der Tennis-Star nun aber aufgrund ihres Verhaltens nach dem Match einstecken. Bei der Preisverteilung gratulierte die völlig aufgelöste Osaka ihrer jungen Gegnerin nicht, die hingegen ihre Bewunderung für die Japanerin zum Ausdruck brachte. Zudem erschien sie anschließend auch nicht zur Pressekonferenz. Das Turnier stellte den Medien immerhin Aussagen der 27-Jährigen zur Verfügung, in denen sie erklärte, sie habe schlichtergreifend vergessen, Mboko zu gratulieren.


Im Netz hagelte es ob ihres Verhaltens nun Kritik. Andere User sorgten sich hingegen um ihre mentale Gesundheit – vor allem, weil Tennis so mental fordernd, wie kaum eine andere Sportart ist.

Es bleibt abzuwarten, wie Osaka auf diese Niederlage bei den anstehenden US Open reagiert. Denn ihre Teilnahme am Masters-1000-Turnier von Cincinnati hat sie am Freitag abgesagt – genauso wie Mboko.

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