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Jannik Sinner landete in Melbourne den bislang größten Erfolg seiner Karriere. © APA/afp / PAUL CROCK

Jannik Sinners besonderer Gruß in die Heimat

„Hallo erstmal“. Das waren die ersten zwei Worte, die Jannik Sinner am Sonntag als frischgebackener Grand-Slam-Champion sprach. Er eröffnete damit ein Sieger-Interview, das die Tennisfans in der Rod Laver Arena in Melbourne mit unbekümmerten und zugleich gewohnt demütigen Aussagen begeisterte.

Mit tosendem Applaus und Jubelrufen quittierten die 15.000 Zuschauer nicht nur Jannik Sinners unglaublichen Comeback-Sieg im Finale gegen Daniil Medvedev, sondern wenig später auch dessen erstes On-Field-Interview als Premierensieger. Dieses brachte der junge Sextner auf seine gewohnte, ganz eigene Art bravourös über die Bühne.


Zunächst einmal gratulierte Sinner seinem Gegenüber für dessen Leistung, wie es sich eben gehört. „Du hast ein großartiges Turnier gespielt. In jedem Match zeigst du mir etwas, das ich mir für mein Spiel abschauen kann. Du läufst jedem Ball hinterher, gibst keinen Punkt verloren. Ich wünsche dir, dass du diese Trophäe einmal mit nach Hause nehmen kannst.“ Zuvor hatte Medvedev Sinner in höchsten Tönen gelobt und gesagt, dass er sich unglaublich entwickelt habe und mit „dieser Arbeitsmoral längst ein Vorbild“ sei.

„Ich wünschte, jeder könnte solche Eltern haben wie ich.“ Jannik Sinner

Mit der von Medvedev angesprochenen Moral dankte Sinner anschließend auch artig seinem Betreuerstab. „Dieser Erfolg gehört meinen Trainern, meinem ganzen Staff. Sie haben es nicht immer leicht mit mir“, schmunzelte Sinner. Kurze Zeit später zeigte er sich tiefsinniger, sogar leicht gerührt, als er einen Gruß in die Heimat richtete: „Ich möchte meiner Familie danken. Ich wünschte, jeder könnte solche Eltern haben wie ich. Sie haben mir immer alle Türen offen gehalten, mich auch andere Sportarten ausprobieren lassen, ohne jemals Druck aufzubauen.“

Jannik Sinner nimmt seine erste Grand-Slam-Trophäe mit heim. © APA/afp / WILLIAM WEST



Fast schien es so, als sei der 22-Jährige in diesem emotionalen Moment den Tränen nahe. Doch schon im nächsten Augenblick blitzte wieder sein schelmisches Grinsen übers Gesicht. „Zuhause hatte es heute Morgen sicherlich -20 Grad, da schwitze ich lieber hier unter der warmen Sonne. Ich genieße Melbourne, ich genieße dieses Turnier. Ein großes Dankeschön allen!“

Mit 1,9 Millionen Preisgeld in den Flieger

Sinner wird nun mit seiner ersten Grand-Slam-Trophäe und einem Preisgeld von rund 1,9 Millionen Euro im Gepäck die Reise zurück nach Europa antreten. Dort warten in den kommenden Tagen mehrere feierliche Empfänge, Sponsoren- und Interviewtermine auf ihn. Seinen nächsten Turnierauftritt hat er nächste Woche in Marseille – sofern er nicht eine Pause einlegt. Immerhin stand Sinner zuvor noch nie in seinem Leben bei einem Grand-Slam-Turnier über zwei volle Wochen im Einsatz. Dass es sich gelohnt hat, steht außer Frage. Es waren nicht nur für ihn zwei denkwürdige Wochen, sondern für ganz Südtirol, für Italiens Tennis und die gesamte Sportwelt.



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