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Sandro Kopp.

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Sandro Kopp.

König von Wolkenstein: Sandro Kopp triumphiert erneut

Der Nordtiroler Sandro Kopp hat es wieder getan. Drei Jahre nach seinem ersten Triumph beim „Raiffeisen ITF Men’s Val Gardena Südtirol“ des TC Gherdeina steht der 25-Jährige erneut ganz oben auf dem Siegerpodest.

Mit einem 6:4, 7:6 (4) über den 20-jährigen Italiener Filippo Romano holte sich der an Nummer eins gesetzte Spieler den Titel beim mit 15.000 Dollar dotierten Turnier und krönte sich damit zum „König von Wolkenstein“.


Für Kopp war es bereits der achte ITF-Titel seiner Karriere, der zweite in Gröden und wieder auf Hartplatz, einer für ihn eher ungewohnten Unterlage. „Ich spiele immer gerne hier“, sagte Kopp nach dem Finale. „Die Höhenlage liegt mir, da ich auch zu Hause in Nordtirol viel in der Höhe trainiere. Mir gefällt die Gegend, die Leute. Im Finale bin ich ruhig geblieben, obwohl ich beim 5:4 die Chance hatte, aus zu servieren. Romano hat in dieser Phase stark gespielt, im Tiebreak war es dann hauchdünn. Ein Ball hat am Ende praktisch entschieden.“

Mit dem Erfolg nähert sich Kopp (derzeit ATP-Rang 333) seinem bisherigen Karrierehoch von Platz 307. Nun plant er noch zwei kleinere Future-Turniere zu bestreiten, bevor er sich an die nächste Stufe – die Challenger-Tour – heranwagen will.

Der Weg zum Titel war kein Spaziergang. Im Viertelfinale musste Kopp gegen den Titelverteidiger Giovanni Oradini aus dem Trentino seinen einzigen Satz des Turniers abgeben. Das 6:4, 6:4 im Halbfinale gegen den slowenischen Shootingstar Ziga Sesko, gerade einmal 17 Jahre alt, war dann ein Tennis auf höchstem Niveau – ein vorweggenommenes Endspiel. Sesko, der bereits bei den Junior Championships in Wimbledon für Aufsehen gesorgt hatte, begeisterte das Publikum mit mutigem Angriffstennis und jugendlichem Elan.

Filippo Romano kann sich trösten

Finalgegner Filippo Romano, der mit seinem offensiven Spiel beeindruckte, musste sich am Ende knapp geschlagen geben. Der 20-Jährige aus Italien konnte sich jedoch mit dem Doppeltitel trösten – und zeigte sich trotz der Finalniederlage zufrieden: „Es war eine großartige Woche. Ich bin glücklich über meine Leistungen – besonders im Doppel läuft es derzeit sehr gut.“ Insgesamt war es Romanos zehnter Doppeltitel des Jahres, darunter zwei auf Challenger-Ebene.

Filippo Romano gewann im Doppel. © Runggaldier

Filippo Romano gewann im Doppel. © Runggaldier


Auch abseits des Center Courts präsentierte sich das Turnier in Wolkenstein wieder von seiner besten Seite. Der TC Gherdeina, einer der erfolgreichsten Vereine Südtirols, glänzte mit perfekter Organisation. Vereinspräsident Ingo Mair bedankte sich bei der Siegerehrung – charmant moderiert von Margot Demetz – bei Sponsoren, Schiedsrichtern und Zuschauern. Trainer Stefano Bassetto ist ein Glücksfall für den Klub, der Chef der Tennisschule begleitet seine Schützlinge rund um Laura Mair und Lisa Peer auch zu langen Auswärtsreisen.

Doch der Erfolg hat auch seine Schattenseiten: Mit nur zwei überdachten Plätzen in Wolkenstein stößt der Klub längst an seine Kapazitätsgrenzen. „Eine Überdachung der Freiplätze in St. Christina wäre ideal“, heißt es aus Vereinskreisen – vor allem, um die wachsende Zahl an Talenten aus der Region auch im Winter adäquat betreuen zu können.

FITP-Südtirol-Präsident Marco Cordaro zeigte sich nach dem Finale hochzufrieden: „Solche Turniere sind eine großartige Bühne für unsere einheimischen Spieler. Nicola Rispoli aus Meran hat nach erfolgreicher Qualifikation zwei Matches im Hauptfeld gewonnen. Auch Daniel Haller und Tim Stuffer haben auf sich aufmerksam gemacht.“

Für den Brixner Pietro Fellin war das Heimturnier eine seltene Gelegenheit, auf den schnellen Südtiroler Plätzen anzutreten. Gemeinsam mit seinem Bruder Manfred erreichte er im Doppel das Halbfinale – dort war allerdings gegen die späteren Sieger Schluss.

Am Ende aber gehörte der Applaus einem Mann: Sandro Kopp, dem ruhigen, besonnenen Tiroler mit der kühlen Hand in den entscheidenden Momenten. In der klaren Bergluft von Wolkenstein hat er erneut gezeigt, dass er sich auf Höhenlagen – sportlich wie geografisch – am wohlsten fühlt.

RESULTATE IM ÜBERBLICK

EINZEL, HALBFINALE:
[1] Sandro Kopp (ÖST) – [JR] Ziga Sesko (SLO) 6:4, 6:4
[8] Filippo Romano (ITA) – Niklas Schell (DEU) 4:6, 6:4, 6:4

EINZEL, FINALE:
[1] Sandro Kopp (ÖST)
– [8] Filippo Romano (ITA) 6:4 7:6 (4)
DOPPEL, FINALE:
[4] C. Müller/N. Schell (DEU/DEU) – [3] G. Volpi/F. Romano (ITA/ITA) 2:6, 4:6

Ehrentafel:
2025 Sandro Kopp (Österreich)
2024 Giovanni Oradini (Italien)
2023 Stefano Napolitano (Italien)
2022 Sandro Kopp (Österreich)
2021 Leandro Riedi (Schweiz)
2019 Facundo Diaz Acosta (Argentinien)
2018 Peter Heller (Deutschland)

Schlagwörter: Tennis ITF Wolkenstein

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