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Novak Djokovic war eine Nummer zu groß. © APA/afp / TIZIANA FABI

Krönung bleibt aus: Sinner unterliegt Djokovic

Jannik Sinner hat mit seinen Leistungen bei den ATP Finals ein ganzes Land begeistert. Zur Krönung reichte es am Sonntag aber nicht, denn ein Novak Djokovic in Überform ließ dem Sextner im Endspiel keine Chance. Dennoch wurde er am Ende von den Massen gefeiert.

Von:
Leo Holzknecht

Sinner bestritt am Sonntag das letzte Match des Jahres auf der ATP Tour. Es war das bisher wichtigste seiner Karriere. Der Gegner war kein Geringerer als der erfolgreichste Tennisspieler aller Zeiten: Novak Djokovic. Der Serbe stand zum neunten Mal in einem Endspiel der ATP Finals und konnte mit dem siebten Erfolg zum alleinigen Rekordhalter avancieren. Sinner versuchte, das mit dem zweiten Sieg binnen fünf Tagen zu verhindern. An diesem Tag war gegen Djokovic jedoch kein Kraut gewachsen: Fehlerlos von der Grundlinie, unangefochten bei eigenem Aufschlag und eiskalt bei den Breakchancen, gewann die Tennis-Legende mit 6:3, 6:3.


Djokovic startete mit einem klaren Plan ins Match: Immer wenn er von Sinner einen kürzeren Ball bekam, ließ er sich nicht zwei Mal bitten und attackierte diesen konsequent. Vor allem auf der Vorhand entfachte der 36-Jährige einen enormen Druck, dem der Sextner nicht standhalten konnte. Zudem servierte der Weltranglisten-1. mit einer unglaublichen Kontinuität, sodass Sinner in den Returngames nicht den Hauch einer Chance hatte.

Djokovic wie von einem anderen Stern

Die Entscheidung im ersten Satz fiel beim Stand von 1:2 aus Sinners Sicht. Er führte bereits mit 40:15, dann aber beging er drei Vorhandfehler, die Djokovic das Break bescherten. Besonders bitter: Eine dieser Vorhände landete im Feld, wurde aus gegeben, doch Sinner ließ den Ball nicht kontrollieren. Insgesamt verlor der 24-fache Grand-Slam-Sieger im ersten Satz nur zwei Servicepunkte.

Das Bild änderte sich im zweiten Satz nicht: Djokovic spielte genauso, wie er es wollte. Sinner hingegen kam nie in die Offensive, wirkte fast schon resigniert und kassierte gleich im ersten Servicegame das nächste Break. Noch mehr: Der Mann aus Belgrad gewann die ersten zehn Punkte des Satzes und schnupperte am Doppelbreak. Sinner blieb hartnäckig und erkämpfte sich kurz darauf seinerseits zwei Breakmöglichkeiten. Beide Male brachte er den Return aber nicht ins Feld. Im darauffolgenden Aufschlagspiel musste der Weltranglisten-4. 15 Minuten lang arbeiten, ehe er dieses gewann.

Die letzte Chance bekam der Youngster beim Stand von 3:4: Zuerst verschlug er einen Return, kurze Zeit später eine routinemäßige Vorhand unnötig ins Netz. Das letzte Game des Matches war von zahlreichen Sinner-Fehlern gezeichnet – und von einem Doppelfehler, der das Match beendete.

Jetzt noch zum Davis Cup

Sinner kann dennoch mit erhobenen Hauptes auf dieses Turnier zurückblicken: Er hat die ersten vier Matches allesamt gewonnen, 1000 Weltranglisten-Punkte gesammelt und vor allem viele Herzen erobert. Die Saison schließt der Sextner in der kommenden Woche in Malaga ab, wo er mit Italien die Davis-Cup-Trophäe gewinnen will. Dabei könnte er erneut auf Djokovic treffen.


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