S+
Jannik Sinner spielte groß auf. © APA/afp / PIERO CRUCIATTI

T Tennis

Jannik Sinner spielte groß auf. © APA/afp / PIERO CRUCIATTI

Machtdemonstration in Rom: Sinner lehrt wieder das Fürchten

„Ich werde mein Niveau anheben müssen, wenn ich auf Augenhöhe mitspielen will“, sagte Jannik Sinner im Vorfeld des Achtelfinals gegen Francisco Cerundolo (ATP 18) beim Masters-1000-Turnier in Rom. Gesagt, getan: Dank eines fantastischen Auftritts wies der Südtiroler am Dienstag den argentinischen Sandplatz-Spezialisten in die Schranken.

Ursprünglich hätte das Match zwischen dem Sextner und Cerundolo um rund 16 Uhr stattfinden sollen, doch Dauerregen machte den Organisatoren in Rom einen Strich durch die Rechnung. Sinner ließ sich die Stimmung von der Verzögerung nicht vermiesen: Videos zeigten, wie der 23-Jährige mit sichtlich viel Spaß Fußball in den Katakomben des Foro Italico spielte. Die Gelassenheit wich der Konzentration, als es drei Stunden später auf dem Center Court losging. Denn Sinner wusste um die Stärke seines Gegenübers. Cerundolo forderte dem Weltranglisten-Ersten lange alles ab, letzten Endes setzten sich aber Sinners Klasse und Siegeswillen durch – 7:6, 6:3 hieß es am Ende.


Durch den Regen hatten sich die Bedingungen im Vergleich zum letzten Match verändert. Die Feuchtigkeit verlangsamte die Bälle, auch der Sand wurde stumpfer. Dies führte zu vielen Ballwechseln, der Aufschlag nahm eine Nebenrolle ein. Diese Verhältnisse spielten Cerundolo in die Karten – doch Sinner wäre nicht Sinner, wenn er nicht eine Lösung für jedes Problem finden würde. Der Sextner spielte mit etwas mehr Drall, variierte die Höhe und Geschwindigkeit seiner Schläge und massierte immer wieder die Rückhand des Argentiniers. Es war das richtige Mittel, um auch das dritte Match in Folge ohne Satzverlust zu gewinnen.

Hochklassiges Match

Nach einer nervösen Startphase, in der beide Akteure unsicher agierten, war es Sinner, der das erste Break landete. Cerundolo holte sich dieses im darauffolgenden Game, das rund eine Viertelstunde dauerte, aber prompt wieder zurück. Der Mann aus Buenos Aires schien nun, leichte Vorteile zu haben. Sinner steigerte sich aber kontinuierlich, tankte durch sehenswerte Punktgewinne am Netz Selbstvertrauen und spielte dann einen blitzsauberen Tiebreak.

Zu Beginn des zweiten Durchganges trieb Sinner seinen Fans Sorgenfalten ins Gesicht. Die viele Laufarbeit, die er bis zu diesem Zeitpunkt verrichten musste, hatte in Form einer Blase am rechten Fuß Spuren hinterlassen. Der Schützling von Simone Vagnozzi nahm eine medizinische Auszeit, ließ sich verarzten – und spielte anschließend großartig weiter.

Er nahm dem nun verunsicherten Cerundolo den Aufschlag ab und entlief auf 4:1. Der Argentinier ließ daraufhin die Schultern hängen, was nicht zuletzt mit Sinners unwiderstehlicher Spielweise zusammenhing. Ein kleiner Hänger, als der Sextner bei 5:1 und 5:3 für das Match aufschlug, änderte am Spielausgang nichts mehr. Ja, Jannik Sinner ist nach drei Monaten Pause wieder ganz der Alte.

Auf wen Sinner im Viertelfinale trifft, steht noch nicht fest. Seine potenziellen Gegner Casper Ruud (ATP 7) und Jaume Munar (ATP 66) stehen sich erst am Mittwochnachmittag gegenüber.

Kommentare (0)

Bestätigen Sie den Aktivierungslink in unserer E-Mail, um Ihr Konto zu verifizieren und Kommentare zu schreiben. Aktivierungslink erneut senden
Vervollständigen sie Ihre Profil-Angaben, um Kommentare zu schreiben.
Profil bearbeiten

Sie müssen sich anmelden, um die Kommentarfunktion zu nutzen.

© 2025 First Avenue GmbH