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Jannik Sinner hat immer noch keinen Satz verloren. © APA/afp / ANTHONY WALLACE

Viertelfinale! Mentalitätsmonster Sinner ist nicht zu bremsen

Die Reise von Jannik Sinner bei den Australian Open geht weiter: Selbst ein groß aufspielender Karen Khachanov konnte dem Sextner im Achtelfinale am Sonntag keinen Satz abnehmen. Dabei hatte der 22-Jährige phasenweise große Mühe, schlussendlich machte seine unglaubliche mentale Stärke aber den Unterschied.

Von:
Leo Holzknecht

Karen Khachanov und Jannik Sinner standen sich in ihrer Karriere drei Mal gegenüber. Immer waren die Matches hart umkämpft, kräftezehrend und nicht zuletzt mental fordernd. Angesichts dessen hatte der Südtiroler vor dem Match gewarnt und sich auf eine weitere Schlacht eingestellt. Er sollte Recht behalten, denn obwohl er mit einem Dreisatzsieg das Viertelfinale klarmachte, so stellte ihn sein fünf Jahre älterer Kontrahent teilweise vor große Probleme. Der 6:4, 7:5, 6:3-Endstand trügt.


Von den ersten Ballwechseln an boten die beiden Spieler den Zuschauern auf der Margaret Court Arena Powertennis vom Feinsten. Sinner schaffte wie bereits in den ersten drei Partien ein frühes Break. Dieses stand unmittelbar darauf auf dem Prüfstand, als Khachanov zwei Breakbälle vorfand. Der Schützling von Darren Cahill und Simone Vagnozzi stellte jedoch zum ersten Mal an diesem Abend seine mentale Stärke unter Beweis. Das Spiel war von vielen langen Rallys gekennzeichnet, wobei zumeist jener Akteur die Oberhand behielt, der zuerst in die Defensive kam. Khachanov fand von Minute zu Minute besser ins Spiel, übte auf beiden Schlagseiten großen Druck aus und kratzte beim Stand von 4:5 aus seiner Sicht erneut am Break. Sinner blieb aber eiskalt und machte den Sack zu.

Packender zweiter Satz

Als der Sextner zu Beginn des zweiten Satzes erneut breakte, schien alles den gewohnten Lauf zu nehmen. Dann aber streute er sein schlechtestes Game des Matches ein und gab seinen Aufschlag durch einen vergebenen Stoppball ab. Der 27-Jährige aus Moskau erspielte sich nun Vorteile, brachte Sinner in dessen Aufschlagsspielen in Bedrängnis, haderte jedoch mit der Chancenauswertung. In den wichtigen Momenten war zu spüren, dass Sinner der bessere, abgeklärtere Spieler ist. Die entscheidenden Szenen des Matches spielten sich beim Stand von 5:5 ab. Khachanov gewann einen endlosen Ballwechsel mit einer krachenden Vorhand, danach verlor der Russe aber acht Punkte in Serie – und damit auch den Satz. Zu diesem Zeitpunkt hatte Sinner alle drei Breakbälle genutzt, Khachanov nur einen von zehn (!).

Die Gegenwehr des Weltranglisten-15. war damit noch nicht gebrochen – auch wenn nicht zu übersehen war, dass Sinner nun deutlich besser, befreiter aufspielte. Nachdem er in zwei aufeinanderfolgenden Games Breakchancen liegen ließ, erkämpfte er sich beim Stand von 3:3 den entscheidenden Vorteil. Khachanov musste die Überlegenheit des Sextners anerkennen und diesem nach zweieinhalb Stunden zum Viertelfinaleinzug gratulieren. In der Runde der letzten 8 trifft Sinner nun auf Andrey Rublev (ATP 5), der sich im Achtelfinale gegen Alex de Minaur (ATP 10) in einem Fünf-Satz-Thriller durchsetzte.

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