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Nicola Pietrangeli nimmt sich kein Blatt vor den Mund. © ANSA / ANGELO CARCONI / Z4Z

Mit wilder Forderung: Italiens Ikone befeuert Sinner-Debatte

Mit seinen 44 Turniersiegen ist Nicola Pietrangeli der beste Tennisspieler, den Italien je hervorgebracht hat. Der bald 90-Jährige besitzt im Stiefelstaat Kult- und Legendenstatus. Sein Wort findet Gehör. Umso mehr erstaunt es, wie er nun in Richtung Jannik Sinner austeilt.

Jannik Sinner hatte am Donnerstag mit seiner Absage für die Davis-Cup-Gruppenphase in Bologna für Diskussionsstoff gesorgt. Der 22-Jährige begründete seine Entscheidung mit dem Umstand, nach seinen körperlichen Strapazen bei den US Open nicht genügend Zeit zur Regeneration gehabt zu haben. Zugleich unterstrich er: „Für mich ist es immer eine große Ehre für das Nationalteam zu spielen.“


Im tennisbegeisterten Italien entfachte die Sinner-Entscheidung dennoch eine hitzige Diskussion – auch weil neben Superstar Sinner auch der verletzte Matteo Berrettini beim Davis Cup in Bologna nicht zur Verfügung stehen wird.

Jannik Sinner stand zuletzt bei den US Open im Einsatz. © APA/afp / COREY SIPKIN


Nun befeuert Tennislegende Nicola Pietrangeli diese Debatte zusätzlich. Zwar betont er: „Ich will nicht auf den Fall Sinner eingehen, ich spreche ganz allgemein“, doch seine Worte sind unmissverständlich: „Ich sage, dass es das höchste Ziel eines Sportlers ist, sein Land zu vertreten. Dies ist auf jeden Fall eine Ehre, unabhängig vom Ergebnis.“ Der zweifache Roland-Garros-Sieger, der 1976 als Kapitän den Davis-Cup gewann, hält mit 120 Siegen im Einzel und Doppel den italienischen Rekord für Spielereinsätze bei diesem Cup.
„Wenn man woanders ein Turnier spielt, dann sollte der Verband ihn disqualifizieren.“ Nicola Pietrangeli

Im Telefongespräch mit der Presseagentur ANSA anlässlich seines 90. Geburtstages am 11. September sagt Pietrangeli: „Wenn man ablehnt, weil man krank ist, dann passt das. Aber wenn man sich weigert und woanders ein Turnier spielt, dann sollte der Verband ihn mindestens für ein Jahr disqualifizieren“, urteilt Pietrangelis und betont: „Man muss nicht unbedingt gewinnen, aber man muss es versuchen. Und es sollte keine Ausreden oder Alibis geben, aber ich nenne hier keine bestimmten Namen, sondern spreche ganz allgemein, damit das klar ist“.


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Kommentare (1)

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Hermann Zanier

Herr Pietrangeli teilt nicht gegen Sinner aus, der sich ausruhen muss und nicht ein anderes Turnier spielen wird. Also kann nicht Sinner Ziel einer allgemeinen Kritik sein.

08.09.2023 08:34

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