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Roman Safiullin fordert Jannik Sinner. © APA/afp / SEBASTIEN BOZON

Mr. Risiko stellt sich Sinner in den Weg

Jannik Sinner hat in seiner Karriere schon viele wichtige Partien gespielt und gewonnen. Am Dienstag könnte der 21-Jährige jedoch in neue Sphären aufsteigen, wenn er erstmals in seiner Karriere das Halbfinale bei einem Grand-Slam-Turnier erreicht.

In seiner kurzen Laufbahn ist Jannik Sinner bereits vier Mal in der Runde der letzten 8 gestanden. Die Namen der Gegner hätten dabei kaum hochkarätiger sein können: Rafael Nadal (French Open), Stefanos Tsitsipas (Australian Open), Novak Djokovic (Wimbledon) und Carlos Alcaraz (US Open). Im Gegensatz zu diesen Partien ist Sinner am Dienstag gegen Roman Safiullin (ATP 92) der ganz große Favorit. Von einer einfachen Aufgabe darf jedoch keineswegs die Rede sein.


Der 25-Jährige gehört zur goldenen russischen Generation um Daniil Medvedev, Andrey Rublev und Karen Khachanov. In der Jugend wurden dem Mann aus Podolsk sogar größere Chancen zugeschrieben als dem erwähnten Trio. Safiullin hatte beim Übergang zum Profi-Dasein aber große Schwierigkeiten und schaffte erst im Oktober des letzten Jahres den Einzug in die Top-100. Die heurige Saison war von vielen Aufs und Abs geprägt, die Bilanz des Russen steht bei zehn Siegen und ebenso vielen Niederlagen. Kurios: Vor dem Turnier in Wimbledon hatte Safiullin lediglich eine ATP-Partie auf Rasen gewonnen. Im All England Club tritt er zum ersten Mal überhaupt im Hauptfeld an. Umso überraschender ist es, dass er es bis ins Viertelfinale geschafft hat.

Kein Selbstläufer

Zwar profitierte er im Achtelfinale von Knieproblemen seines Gegners Denis Shapovalov, dennoch sind seine Zahlen beeindruckend. Der 1.85 Meter große Safiullin verfügt über ein äußerst aggressives, risikoreiches Spiel, wie 219 (!) Gewinnschläge in vier Partien beweisen. Kein anderer Profi in Wimbledon hat auch nur ansatzweise so viele Winners geschlagen. Die größte Stärke des Russen ist, dass er auf beiden Seiten Druck entfachen kann. Auch der Aufschlag ist gut. „Safiullin spielt sehr gutes Tennis“, sagte Sinner am Sonntag. „Er tritt locker auf und ist von der Grundlinie solide. Ich muss darauf vorbereitet sein und mein Niveau steigern. Auch mental ist die Partie anders als gegen Galan.“

Jannik Sinner will ins Halbfinale. © ANSA / ADAM VAUGHAN


Sinner bezeichnete das letztjährige Duell beim ATP Cup, als er mit 7:6 und 6:3 gewann, als „sehr hart“. Damals musste der Südtiroler im ersten Satz drei Satzbälle abwehren, zudem hatte Safiullin in sieben verschiedenen Aufschlagspielen Breakbälle. In den wichtigen Augenblicken offenbarte der Russe aber Schwächen. Mit dem Selbstvertrauen von vier gewonnen Partien im Rücken, wird der Weltranglisten-92. nun deutlich schwerer zu schlagen sein. Die Partie findet auf dem Centre Court statt und beginnt um 15.30 Uhr.

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