
Lilli Tagger gilt als Top-Talent. © APA/afp / DIMITAR DILKOFF
Österreichs Tennis-Juwel in aller Munde
Lilli Tagger ist seit 17. Februar 17 Jahre jung, doch seit ihrem Sieg beim Juniorinnen-Major-Turnier in Paris ist die Lienzerin Sport-Fans in Österreich ein Begriff. Die Osttirolerin präsentierte sich am Montag, begleitet von ihrer Trainerin Francesca Schiavone, beim ITF-W75-Turnier in Amstetten erstmals den rot-weiß-roten Medien.
04. August 2025
Von: apa
Tagger sprach dabei über ihren Wechsel ins Erwachsenen-Tennis, ihren Anfang vor vier Jahren in Italien und auch den Erwartungsdruck. „Daheim ein Turnier spielen zu können, ist wahnsinnig cool. Vor Heimpublikum zu spielen, ist jedes Mal etwas Besonderes. Die Vorfreude ist wahnsinnig groß“, erklärte Tagger nach einer rund 90-minütigen Trainingseinheit mit der Slowakin Renata Jamrichova (SVK), die selbst vor rund einem Jahr den Schritt zu den Erwachsenen gemacht hat.
„Sie hat mir gesagt, jeder muss sich seine Zeit nehmen und schauen, dass er das Beste für sich herausholen kann.“ An ihrer Seite auf dem Platz ist die Ex-French-Open-Siegerin und ehemalige Nummer 4 der Welt, Schiavone, die sich aber nach außen bescheiden im Hintergrund hält.
Einhändige Rückhand schon ein Markenzeichen
Die Italienerin kümmert sich seit November 2023 in Varese um Tagger, passend auch, dass Schiavone vor 15 Jahren in Paris, freilich im Frauenturnier, mit einhändiger Rückhand triumphierte. Diese ist bereits ein Markenzeichen von Tagger. „Ich wollte schon mit 10 umstellen, aber alle haben gesagt, das ist nicht gut“, schilderte Tagger auf APA-Nachfrage. „Dann mit 12 habe ich mit meinem Trainer ausgemacht, wenn ich das Turnier gewinne, dann stelle ich um auf die einhändige. Ich habe das Turnier gewonnen, dann umgestellt“, erzählt sie lächelnd. Übrigens gegen den Willen vom selbst spielenden Papa Stephan, der Tochter Lilli gar nicht wirklich zum Tennis bringen wollte.„Wer spielt in den Bergen schon gerne Tennis?“
„Eigentlich war es dann die Oma, die uns nach dem Tischtennisspielen zum Tennis gebracht hat“, erinnert sich Österreichs aktuell drittbeste Spielerin im Ranking (WTA-Nr. 519). Mit vier Jahren hielt sie erstmals den Schläger in der Hand. „Aber einmal alle zwei Wochen, weil wer spielt in den Bergen schon Tennis?“, sagte Tagger, die immer noch gerne auf die Piste geht und sonst Eislaufen, Golf und Schwimmen als Hobbys angibt. Irgendwann habe ihr das Tennis dann immer mehr Spaß gemacht.Lilli Tagger gewann die French Open der Juniorinnen. © GETTY IMAGES NORTH AMERICA / JAMIE SQUIRE
Paris 2025 hat ihr freilich einen Selbstvertrauensschub gebracht. „Man fühlt sich sicherer auf dem Platz.“ Was sich sonst geändert hat? „Auf einmal wollen alle deine besten Freunde sein und jeder kennt dich auf einmal.“ Dann stand im Juni mit Wimbledon das letzte Juniorinnenturnier auf dem Programm. „Wir wollten schauen, was wir für die nächsten paar Jahre lernen können, wie man auf Rasen spielt. Jetzt freue ich mich riesig auf die Erwachsenenturniere und schau', dass ich so weit wie möglich nach vor komme.“
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