Seppi und Sinner: Dauerbrenner und Shootingstar im Vergleich

Aber Seppi und Sinner sind nicht die einzigen, die in den letzten 47 Jahren Weltranglistenzähler erobert haben. 17 Spielern aus unserem Land ist der Sprung in den ATP-Computer gelungen, in dem jedoch nur Seppi und Sinner in Sphären vorgestoßen sind, von denen alle anderen nur träumen konnten.

Seppi, der am 21. Februar 37 Jahre alt wird, war am 28. Jänner 2013 nach dem Achtelfinale bei den Australian Open in Melbourne die Nummer 18 der Welt. Sinner, geboren am 16. August 2001, steht seit dem Turniersieg am 14. November 2020 in Sofia auf Platz 37 der Weltrangliste. Am Montag hat er sich um einen weiteren Platz nach vorne geschoben, weil ab 2021 zumindest vorübergehend die 19 besten Ergebnisse der letzten beiden Jahre gewertet werden.

Hinter den beiden Ausnahmekönnern kommt lange nichts. Selbst das Brunecker Talent Florian Allgäuer (wird am 7. Jänner 41), 1997 Sieger beim Bonfiglio-Turnier in Mailand, kam im ATP-Ranking nicht weiter als auf Rang 216. Der viertbeste Südtiroler aller Zeiten im ATP-Computer ist Seppi-Kumpel Alex Vittur (36) auf Rang 605. Ebenfalls noch in den Top 5 ist der heute 52 Jahre alte Andreas Fink, Südtirols erster Spieler in der Weltrangliste. Der Brixner hat es vor über 30 Jahren auf Platz 609 geschafft. Beeindruckende Zahlen Natürlich lohnt es sich, einen genaueren Blick auf Seppi und Sinner zu werfen. Beginnen wir beim Kalterer, dessen Profi-Karriere sich langsam dem Ende zuneigt. Was Seppi geschafft hat, ist wahrlich beeindruckend. Am 18. September 2000 im Alter von 16 Jahren und 7 Monaten war der Schützling von Massimo Sartori nach dem Satelliten-Circuit in Südtirol erstmals in der Weltrangliste zu finden. Am Montag hat er als Nummer 105 seine 1059. Woche im ATP-Computer in Angriff genommen.

Kein Jahr später, am 30. Juli 2001 war er erstmals in den Top 1000 (946). Da war Jannik Sinner noch gar nicht geboren. Wieder keine 12 Monate darauf, am 6. Mai 2002, tauchte Seppis Name erstmals in den Top 500 (499) auf. Und am 16. Mai 2005 nach dem sensationellen Einzug ins Viertelfinale beim ATP-Masters-Turnier in Hamburg sprang Seppi in der Weltrangliste in einer Woche von Rang 113 auf 77 und damit erstmals in die Top 100, zu denen er dann über 15 Jahre lang praktisch ununterbrochen gehörte. Vom 16. Juli 2007 nach dem ersten Finale bei einem ATP-Turnier in Gstaad bis zum 12. Oktober 2020 war Seppi mit Ausnahme einer Woche (26. Juni bis 3. Juli 2017) immer in den Top 100.

Kann auf eine höchst erfolgreiche Karriere zurückblicken: Andreas Seppi © APA/getty / Steven Ryan

In Zahlen ausgedrückt stand Seppi bisher 773 Wochen (14,8 Jahre) lang in den Top 100, davon 432 (8,3 Jahre) in den Top 50 und 15 Wochen in den Top 20. 15 Jahre in Folge (2005 bis 2019) beendete er das Jahr in den Top 100, neunmal sogar in den Top 50. Am weitesten oben stand er Ende 2012 – nämlich auf Rang 23. Die beste Platzierung war Rang 18 am 28. Jänner 2013. Die meisten Weltranglistenpunkte (1895) hat er am 8. April 2013 gesammelt. Sinner kann alle Marken überbieten Nun ein Blick auf die Weltranglisten-Platzierungen von Jannik Sinner, der im Gegensatz zu Seppi erst am Anfang seiner Karriere steht, aber viele Bestmarken des Kalterers auslöschen kann bzw. schon verbessert hat. Am 31. Jänner 2018 – also vor nicht einmal 3 Jahren – holte Sinner mit 16 Jahren und fünfeinhalb Monaten bei einem Futures-Turnier in Sharm El Sheikh am Roten Meer in Ägypten seinen ersten Weltranglistenzähler. Am 12. Februar 2018 tauchte der Name des Pusterers deshalb erstmals im ATP-Computer auf.

Als Nummer 1159 trat er in der Woche seines 17. Geburtstags im August beim 15.000-Dollar-Turnier in St. Christina in Gröden zum Futures-Turnier an – und erreichte prompt das Finale. Das bescherte ihm am 27. August 2018 einen Riesensprung auf Platz 891. Sinner war erstmals Top 1000. Nach der bereinigten Weltrangliste stand er am Jahresende auf Rang 551. 2019 war dann das Jahr, in dem der Schützling von Riccardo Piatti richtig auf sich aufmerksam machte.

Nach dem sensationellen Triumph beim Challenger in Bergamo stand er am 25. Februar 2019 wieder 200 Ränge weiter oben, sprang von 546 auf 324. Am 29. April 2019 war er nach dem ersten Sieg im Hauptfeld eines ATP-Turniers in Budapest erstmals Top 300 (298) und nach seinem Erfolg beim Masters-Turnier in Rom über Steve Johnson am 20. Mai auf Platz 229.

Den Einzug in die Top 200 (199) schaffte er nach einem Erstrundensieg in Umag am 22. Juli. Der Sieg beim Challenger in Lexington (Kentucky) beförderte ihn am 12. August auf Rang 130 und nach dem ersten Halbfinale auf der ATP-Tour in Antwerpen war er am 21. Oktober die Nummer 101. Nach dem Sieg in der Woche darauf in Wien gegen Philipp Kohlschreiber knackte er am 28. Oktober mit Rang 93 die Top 100. Nach dem grandiosen Sieg bei den Next Gen ATP Finals in Mailand, für den es keine Punkte gab, schloss er das Jahr mit dem Erfolg beim Heim-Challenger in Gröden und das Tennis-Jahr auf Rang 78 ab. Keine Grenzen 2020 ging der Aufstieg weiter, auch wenn die Saison für fünf Monate wegen der Corona-Pandemie unterbrochen war. Schon im Februar knackte er erstmals die Top 70 (Rang 68). Nach dem ersten Viertelfinale bei einem Grand-Slam-Turnier in Paris spuckte der ATP-Computer seinen Namen am 12. Oktober erstmals in den Top 50 (Platz 46) aus. Aber damit nicht genug: Sinner beendete die Saison mit dem Turniersieg in Sofia, kürte sich im Alter von 19 Jahren und 3 Monaten zum jüngsten Sieger aus Italien auf der ATP-Tour aller Zeiten und ist seit 16. November als 37. in den Top 40. Sinner hat am Montag seine 41. Woche in den Top 100 in Angriff genommen, seine 13. in den Top 50. Die Spielervereinigung ATP hatte die Weltrangliste im letzten Jahr von März bis August eingefroren.

Wie weit es für den Sexnter in diesem Jahr nach oben geht, ist offen. Aber wie hat schon Karin Knapp über ihren Pusterer Landsmann gesagt: &bdquo;Für Jannik Sinner gibt es keine Grenzen“. Dem schließt sich Seppi an: &bdquo;Er ist zweifellos ein künftiger Top-Ten-Spieler.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.

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Seppi und Sinner: Dauerbrenner und Shootingstar im Vergleich

Dauerbrenner Andreas Seppi und Shootingstar Jannik Sinner sind Südtirols Tennisspieler in der Weltklasse. Die beiden haben es seit Einführung der Weltrangliste im August 1973 als einzige in den erlauchten Kreis der Top 100 geschafft. Ein Vergleich.

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