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Jannik Sinner steht im Halbfinale. © ANSA / MARK R. CRISTINO

Sinner leidet, übergibt sich und siegt: Jetzt wartet Alcaraz

Wenn am Dienstag um rund 14 Uhr das zweite Halbfinale des ATP-500-Turniers von Peking beginnt, heißt es zum siebten Mal: Jannik Sinner gegen Carlos Alcaraz. Doch ob es zu diesem Match überhaupt kommt, ist nach dem Sieg über Grigor Dimitrov fraglich.

Sinner und Dimitrov trafen zum zweiten Mal in der laufenden Saison aufeinander, nachdem der Sextner in Miami mit 6:3, 6:4 gewonnen hatte. Anders als in Florida hielt der Bulgare in Peking deutlich besser dagegen. Der Schützling von Simone Vagnozzi stellte seine Kämpferqualitäten jedoch abermals unter Beweis und gewann – wie schon gegen Daniel Evans in Runde 1 – einen Dreisatz-Thriller. Nach zweieinhalb Stunden Spielzeit hieß es 6:4, 3:6 und 6:2 für Sinner.


In welche Richtung sich das Spiel bewegen würde, wurde schon im ersten Game ersichtlich: Dimitrov verstrickte Sinner mit seinen unangenehmen Slice-Bällen immer wieder in lange Ballwechsel und schlug dann zu, wenn er auf der Vorhand einen kürzeren Ball bekam. Zu Beginn ließ die Aufschlagquote des Bulgaren aber zu wünschen übrig, was der Weltranglisten-7. eiskalt nutzte: Nach einem 10-minütigen Game breakte er seinen 32-jährigen Gegner. Dieser fand anschließend zwar auch zwei Breakbälle vor, verwertete diese aber nicht. Dank einer unglaublichen Erfolgsquote bei seinem zweiten Aufschlag von 92 Prozent schnappte sich Sinner Satz 1.

Jannik Sinner ist noch nicht bei 100 Prozent. © ANSA / MARK R. CRISTINO


Der Weltranglisten-19. verzagte jedoch nicht und spielte weiterhin solides Tennis. Nichtsdestotrotz sah er sich beim Stand von 2:2 zwei Breakbällen gegenüber. Diese machte er hoch konzentriert zunichte, bevor er anschließend bei 15:30 selber an ein Break schnupperte. Begünstigt wurde er von einem müder werdenden Sinner, der die 25 Sekunden zwischen den Punkten ausreizte. Der Sextner verließ sich immer wieder auf seinen Aufschlag, der ihm wichtige Punktgewinne bescherte. Sein Return war gewohnt stark, weswegen er sich weitere vier Breakbälle erarbeitete. Doch keine davon wusste er zu nutzen, stattdessen kassierte er das 3:5 und – nachdem er zwei weitere Breakchancen ungenutzt ließ – kurz darauf das 3:6.

Sinner muss sich übergeben

Die vielen verpassten Möglichkeiten setzten sich nicht in Sinners Kopf fest. Der 22-Jährige begann den Entscheidungssatz als ob nichts gewesen wäre. Und landete beim Stand von 1:0 das lang ersehnte Break. Sichtlich unwohl, musste sich der Südtiroler im Anschluss sogar übergeben. Trotz der prekären physischen Verfassung kämpfte Sinner aber weiter. Zunächst bot sich ihm beim Stand von 4:1 die Chance aufs Doppelbreak, kurz darauf fand Dimitrov zwei Möglichkeiten aufs 4:3 vor. In diesem Moment zeigte der Südtiroler seine ganze Klasse und verteidigte sein Break bravourös. Das Match war anschließend gelaufen.

Grigor Dimitrov erwies sich als harter Gegner. © ANSA / MARK R. CRISTINO


Nun wartet im Halbfinale also Carlos Alcaraz. Ob Sinner zum Match gegen den Weltranglisten-2. antritt, ist angesichts seiner Gesundheit jedoch fraglich – zumal am Mittwoch das Masters-1000-Turnier in Shanghai beginnt. Es wäre jedenfalls das dritte Duell mit dem Spanier in der laufenden Saison. In Indian Wells siegte Alcaraz, Sinner schlug in Miami zurück. Fest steht hingegen: Durch den Halbfinal-Einzug in Peking kehrt der Sextner auf Rang 6 der Weltrangliste zurück.

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