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Jannik Sinner hat in Wien eine PK gegeben. © APA / HELMUT FOHRINGER

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Jannik Sinner hat in Wien eine PK gegeben. © APA / HELMUT FOHRINGER

Sinner in Wien: „Man könnte sehr viel ändern“

Vor zwei Jahren hat er in Wien gegen Daniil Medvedev ein sehenswertes Finale gewonnen, nun ist Jannik Sinner zurück. Vorab hat sich der Sextner zu diversen Themen geäußert.

Der Weltranglisten-Zweite möchte bei den Erste Bank Open möglichst mit seinem zweiten Wien-Titel abreisen, dann hätte er im Kampf um die Nummer 1 per Jahresende im Duell mit Carlos Alcaraz die Pflicht erfüllt. Der Spanier spielt nicht in Basel, Sinner könnte also 500 Punkte aufholen. Aktuell hat er 2.540 Zähler Rückstand.


„Sehr positive Erinnerungen. Es ist ein Turnier, das mir sehr viel geholfen hat“, blickte der 24-jährige Sinner bei einem Medientermin auf seine bisherigen Wien-Auftritte zurück. „Vor vielen Jahren habe ich mit einer Wildcard angefangen, vor zwei Jahren hier gewonnen. Deswegen ist es ein sehr spezielles Turnier für mich.“ Er werde probieren, so gut wie möglich Tennis zu spielen. „Ich fühle mich physisch und mental sehr gut.“

Kritik am Saudi-Auftritt abgeschüttelt

Kritik zu den enormen Summen, die beim „Six Kings Slam“ ausgeschüttet werden, sieht er eher gelassen. „Man weiß, wieso man dort spielt, das ist kein Geheimnis. Aber man darf auch nicht verlieren, wieso man Tennis spielt. Ich habe eine sehr große Passion für Tennis und Saudi-Arabien ist ein sehr wichtiges Land in der Zukunft. Sie können uns sehr viel geben, auch von der Fanbase her“, sagte Sinner, der zuletzt in Riyadh mit der enormen Summe von sechs Millionen Dollar für den Schaukampf-Titel entlohnt wurde.

Thomas Muster, Jannik Sinner und Lukas Schweighofer am  anl. einer PK im Rahmen der Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle. © APA / HELMUT FOHRINGER

Thomas Muster, Jannik Sinner und Lukas Schweighofer am anl. einer PK im Rahmen der Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle. © APA / HELMUT FOHRINGER


In der Halle fühlt sich Sinner freilich besonders wohl, bestätigte der diesjährige Australian-Open- und Wimbledonsieger. „Man muss nicht an Sonne, Wind und anderen Sachen denken. Der Ball springt plus/minus immer gleich auf. Mein Style vom Tennis ist sehr gut für Indoor gemacht“, bemerkt Sinner, der mit einer Serie von 16 Siegen in der Halle auf Hartplatz nach Wien gekommen ist. Es ist für ihn der Beginn der Hallensaison.

Über das Tennis im Allgemeinen

Zu Strukturdiskussionen im Tennis: „Man könnte sehr viel ändern“
Das ständige Tüfteln an Verbesserungen ist auch für Spieler seiner Kategorie Pflicht. „Ich habe beim Aufschlag den Rhythmus und den Ballwurf geändert. Momentan geht es gut, aber es ist noch nicht ein Schlag, bei dem ich mich so sicher fühle.“
„Ich habe beim Aufschlag den Rhythmus und den Ballwurf geändert.“ Jannik Sinner

Diskussionen über (zu) langsame Beläge oder Bälle gehen auch an Sinner nicht spurlos vorüber. Ob er sich selbst wünschen würde, dass es mehr verschieden schnelle Beläge geben würde? „Eine sehr schwierige Frage. Von mir aus gesehen ist jedes Turnier ein bisschen anders, es sind nicht alle Turniere ganz gleich. Jedes Jahr ist die Situation anders.“

Es hänge von der Temperatur, dem Wind und sehr vielen anderen Faktoren auch ab. „Das Tennisproblem sind nicht nur die Bälle oder das Spielschedule, es ist ein bisschen größer. Ich will hier nicht so viel sagen“, wollte Sinner nicht all seine Gedanken dazu rauslassen. Er fügte aber hinzu: „Logisch, man könnte sehr viel ändern.“

Großes Lob an „Teamkollegin“ Tagger

Sinner ist wie Österreichs große Frauen-Hoffnung Lilli Tagger im Team von Manager Alex Vittur, und er kennt die 17-jährige Osttirolerin gut. „Sie ist ein sehr großes Talent, hat ein sehr gutes Team hinter sich mit Schiavone und einem Super-Athletik-Trainer.“ Für Sinner ist sie eine „einfache Frau“ und er meint damit, dass sie nicht kompliziert denkt. „Sie geht auf den Platz und spielt, sie redet nicht viel, hat eine gute Mentalität und das ist schon Gold wert in unserem Sport.“

Die Osttirolerin Lilli Tagger ist Österreichs große Tennishoffnung. © APA/AFP/Archiv / DIMITAR DILKOFF

Die Osttirolerin Lilli Tagger ist Österreichs große Tennishoffnung. © APA/AFP/Archiv / DIMITAR DILKOFF


Allerdings warnt er auch vor dem Rampenlicht in so jungem Alter und auch vor dem medialen Interesse. „Je weniger Impact, desto besser. Sie hat das ganze Talent, um an die Weltspitze zu kommen. Ich bin sicher, dass sie dort hinkommt, andererseits man muss alles erst sehen. Aber ich bin ein riesiger Fan von ihr.“

Sinner spielt gerne gegen Alcaraz

Carlos Alcaraz, der bisher noch nie in Wien gespielt hat, wird ihm hier nicht über den Weg laufen. Aber die Rivalität mit dem Spanier ist dennoch wichtig für Sinner. „Wenn wir uns am Sonntag sehen, heißt das, wir haben eine super Woche gehabt. Ich mag es, gegen ihn zu spielen, das motiviert mich, man hat jede Woche neue Informationen, was man besser machen kann.“

Jannik Sinner liebt die Duelle gegen Carlos Alcaraz. © ANSA / STR

Jannik Sinner liebt die Duelle gegen Carlos Alcaraz. © ANSA / STR


Dennoch muss er sich die Titel bei einem Turnier ohne den Spanier nicht einfach abholen. „Hier sind brutal viele gute Spieler in der Draw. Im Indoortennis kann es sehr schnell gehen, wenn man nicht gut startet, ist ein Satz schon weg.“ Der Weg in ein Finale sei schwierig. „Auch wenn es nicht so aussieht.“

Schlagwörter: Tennis Jannik Sinner ATP Wien

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