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Feierte den nächsten Sieg: Jannik Sinner © APA/afp / TIZIANA FABI

Sinner-Lauf geht weiter: Auch Rune ist geschlagen

Holger Rune ist der einzige Top-10-Spieler, den Jannik Sinner noch nie geschlagen hat – bis jetzt. Der Südtiroler bezwang am Donnerstag den Dänen bei den ATP Finals in Turin und feierte somit im dritten Spiel seinen dritten Erfolg. Der größte Profiteur dieses Abends ist jedoch ein anderer: Novak Djokovic

Von:
Leo Holzknecht

Schon vor dem Sinner-Match herrschte in Turin Jubelstimmung. Das lag am Ausgang des Matches zwischen Novak Djokovic und Hubert Hurkacz: Der Satzgewinn des Polen bedeutete nämlich, dass der Sextner fix im Halbfinale stand. Gegen Rune fragten sich die Fans nun: Verliert Sinner absichtlich, um das Aus des serbischen Superstar zu besiegeln? Der 22-Jährige verschwendete daran keine Gedanken, verzückte die Fans in Turin mit einem weiteren grandiosen Auftritt und schnappte sich dank des 6:2, 5:7, 6:4-Sieges den Gruppensieg. Als Zweiter qualifizierte sich Djokovic, der Sinner damit einen großen Dank aussprechen muss.


Rune startete mit hohem Druck ins Spiel, schließlich war er zum Siegen verpflichtet. Sinner konnte hingegen befreit aufspielen – und das sah man. Während der Südtiroler vom ersten Punkt an voll da war, wirkte sein 20-jähriger Kontrahent gehemmt. Weder der Aufschlag, noch die Grundschläge liefen wie gewünscht. Sinner knüpfte hingegen nahtlos an die Djokovic-Leistung an, servierte solide, returnierte noch besser und jagte den Dänen förmlich über den Platz. Dieser kassierte sofort zwei Breaks und verlor den ersten Satz nach nur 33 Minuten.

Sorgen um Sinners Rücken

Er verließ den Platz, um sich zu sammeln. Eine Entscheidung, die die gewünschten Früchte trug. Plötzlich ließ Rune jene Qualitäten erkennen, die ihn so unberechenbar machen. Immer wieder stürmte er ans Netz, streute Stoppbälle ein und versuchte, Sinner mit plötzlichen Beschleunigungen zu überraschen. Dieses Rezept ging auf, denn beim Stand von 1:2 aus seiner Sicht sah sich der Weltranglisten-4. einer Breakchance gegenüber, die er aber mit einem starken Aufschlag abwehrte. Auch Rune blieb in der Folge bei einem Breakball eiskalt.

Sinner begann nun, des Öfteren seinen Rücken zu massieren und mehr Fehler zu produzieren – vor allem auf der Rückhand. Rune, der zuvor ein Medical Timeout genutzt hatte, um eine Bandage ums Knie zu wickeln, profitierte vom Nachlassen des Sextners und holte sich den zweiten Satz dank eines Breaks.

Sinner wirkte angeschlagen, das Momentum drohte zu kippen. Plötzlich fand der 22-Jährige aber wieder Energie, feuerte sich an, bewegte sich besser und erarbeitete sich drei Breakchancen. Ausgerechnet in den wichtigsten Momenten schlug Rune aber exzellent auf. Allein in den ersten vier Servicegames des dritten Satzes gelangen ihm acht Asse. Sinner fehlte hingegen jener Killerinstinkt, der ihn in den letzten Tagen ausgezeichnet hatte. Beim Stand von 4:4 hatte er aber erneut drei Chancen aufs Break – und nutzte eine davon mit einem herausragenden Volley. Danach ließ der Sextner keine Zweifel mehr am Sieg aufkommen. Die Sinner-Manie in Turin geht weiter.

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