Sinners neuer Trainer stellt sich vor: „Sonst wäre ich nicht hier“

In einem ausführlichen Interview hat Vagnozzi vor wenigen Tagen erzählt, was seine Ziele sind, wie die Zusammenarbeit mit Sinner zustande gekommen ist und wie er das Spiel des Sextners verbessern will.

Sind Sie bereit für diese große Aufgabe?

Simone Vagnozzi: &bdquo;Wenn ich mich nicht bereit fühlen würde, wäre ich nicht hier. Ich weiß, dass es eine verantwortungsvolle Aufgabe ist, denn wir sprechen von einem Spieler, der mit 20 Jahren in den Top Ten steht. Die Erwartungen sind groß. Ich bin bereit, sonst hätte ich den Job nicht angenommen.“

Wie hat die Zusammenarbeit begonnen?

&bdquo;Sein Team (Berater Alex Vittur, Anm. d. Red.) hat mich am Mittwoch angerufen und gefragt, ob ich Jannik in Monte Carlo helfen könnte. Dann ist alles ganz schnell gegangen. Ich habe immer großen Respekt gehabt vor Riccardo Piatti. Er ist der Trainer mit der meisten Erfahrung und den besten Ergebnissen in Italien. Er hat großartig gearbeitet mit Jannik, aber auch schon mit vielen Spielern vor ihm. Es macht mich stolz, die Nachfolge eines so großen Trainers wie Riccardo anzutreten.“

Supertalent Jannik Sinner will hoch hinaus. © ANSA / ALI HAIDER

Welche Ziele haben Sie sich mit Sinner gesetzt?

&bdquo;Das Ziel ist es, sein Spiel zu verbessern und zu versuchen, die Topspieler bei den großen Turnieren zu schlagen. Jannik ist bereit, große Spiele zu gewinnen, aber wir dürfen nicht vergessen, dass es Zeit braucht, etwas aufzubauen. Wir haben uns gegenseitig gesagt, dass wir nicht so sehr auf die Rangliste achten sollen, sondern dass wir sein Tennis verbessern müssen.“

In welchen Bereichen hat er die meiste Luft nach oben?

&bdquo;Er kann seinen Aufschlag verbessern, auf dem Weg zum Netz sicherer werden und seine Technik bei der Ausführung des Volleys verbessern. Und auch seinen Rückhand-Slice. Auch taktisch kann er sich noch sehr steigern. Es ist wichtig, einen Plan B oder sogar einen Plan C zu haben. Wenn man gegen Djokovic oder Nadal spielt, muss man in der Lage sein, sein Spiel zu verändern und die Karten, die auf dem Tisch liegen, neu zu mischen.“ „Die mentale Reaktion war für mich unglaublich.“ Simone Vagnozzi Wie fällt ihre Bilanz nach dem ersten Turnier aus?

&bdquo;Ich bin sehr zufrieden, wie es in Dubai gelaufen ist. Nach Australien hat er 14 Tage lang nicht trainiert. Wir haben am Donnerstag mit der Arbeit begonnen, also hatten wir vor Dubai 10 Tage Training in einer offensichtlich nicht einfachen Situation. Die mentale Reaktion, die er in der 1. Runde gezeigt hat, war für mich unglaublich. Davidovich Fokina nach einem Satz- und Breakrückstand zu schlagen und 3 Matchbälle im Tiebreak abzuwehren, zeigt, wie stark er mental ist. Das Match gegen Murray hat er sehr gut gespielt, richtig aggressiv und gut serviert. Gegen Hurkacz, das war nicht sein bestes Match. Vielleicht fehlte ihm ein wenig die Energie, denn der letzte Monat war für ihn sehr anstrengend. Wir müssen uns besser kennenlernen. In 2 oder 3 Monaten werden wir sehen, welchen Weg wir einschlagen werden.“

Wie schaut die Turnierplanung aus?

&bdquo;Die ergibt sich von selbst. Nach dem Davis Cup wird Jannik Indian Wells und Miami spielen, danach beginnt die Sandplatz-Saison in Europa mit Monte Carlo, Barcelona, Madrid, Rom und den French Open.“ „Er hat mir nicht den Eindruck gemacht, ein Carlos Alcaraz zu sein, der schon mit 14 bei Futures-Turnieren Matches gewonnen hat.“ Simone Vagnozzi über seine erste Begegnung mit Sinner vor einigen Jahren. Sie haben schon Erfahrungen als Trainer gesammelt...

&bdquo;Marco Cecchinato war der erste Profi, den ich trainiert habe. Es ist gut gegangen und die Erfahrung mit Stefano Travaglia hat mich in meiner Arbeit bestätigt. Ich habe weiter in meiner Akademie mit jungen Spielern gearbeitet. Es gefällt mir auch, mich mit anderen Trainern zu vergleichen, ich bin noch jung und will noch dazulernen und werde weiter um Rat fragen. Aber das ändert nichts daran, dass ich nicht weiß, was ich Jannik geben kann.“ Simone Vagnozzi im Porträt Geboren am 30. Mai 1983 in Ascoli Piceno, kommt er als Jugendlicher nach Kaltern und trainiert 10 Jahre lang in Südtirol unter Coach Massimo Sartori zusammen mit Andreas Seppi, Alex Vittur und Thomas Holzer. Mit Seppi U18-Italienmmeister 2011 für Kaltern. Als Profi schafft er es bis auf Platz 161 der Weltrangliste im Einzel (2011) und Platz 74 im Doppel (2011). Beim ATP-Turnier in Bastad 2010 erreicht er mit Seppi das Finale. Sieger beim Challenger 2010 in Marburg und Gewinner von 5 Futures-Turnieren, darunter die Sparkassen Trophy 2012 in Rungg. Nach dem Ende seiner Profi-Karriere 2015 wird er Trainer und führt Marco Cecchinato auf Platz 18 der Welt und in das Halbfinale der French Open 2018. Stefano Travaglia bringt er 2019 auf Platz 60. Seit 17. Februar 2022 der Coach von Jannik Sinner.

Wie ist Ihr erster Eindruck von Jannik?

&bdquo;Er ist ein sonniger Typ, der einfach Spaß am Tennis hat. Wir kommen im Moment sehr gut miteinander aus. Wir müssen uns noch besser kennen lernen, noch ist es voreilig, mehr zu sagen. Ich habe ihn erstmals auf dem Tennisplatz gesehen, als ich Gianluca Quinzi, den jüngeren Bruder von Gianluigi Quinzi trainiert habe gleich nach dem Ende meiner Spielerkarriere. Jannik hat 7:6 im 3. Satz gewonnen. Er hat gut gespielt und ein perfektes Timing gehabt, aber er hat mir nicht den Eindruck gemacht, ein Carlos Alcaraz zu sein, der schon mit 14 bei Futures-Turnieren Matches gewonnen hat. Jannik hat sich von 14 bis 20 enorm schnell entwickelt und in diesen 10 Tagen habe ich verstanden, warum. Er geht in seiner Arbeit auf, will immer etwas mehr tun und nicht weniger. Und er will sich immer messen.“

Wird es den viel zitierten Super-Coach geben?

&bdquo;Jannik muss nicht Nadal, Djokovic oder Medvedev nachahmen und auch keinen anderen Spieler. Er muss die beste Version von sich selbst sein. Im Moment wird kein anderer zum Team kommen. In den USA werden Konditionstrainer Davide Cassinello, Physiotherapeut Paolo Cadamuro aus Bozen und ich dabei sein. Wir wollen das Beste für Jannik und wenn wir jemanden brauchen, der uns etwas mehr geben kann, dann werden wir diese Möglichkeit offenlassen. Im Moment ist nichts geplant.“

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Sinners neuer Trainer stellt sich vor: „Sonst wäre ich nicht hier“

Für Simone Vagnozzi ist es eine große Ehre, eine große Herausforderung, und eine Rückkehr zu den Wurzeln seiner Karriere. 10 Jahre lang hat er in Südtirol gelebt, in unserem Land ist der heute 38-Jährige aus Ascoli Profi geworden. Jetzt will er Jannik Sinner als Trainer ganz nach oben führen.

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