
Alexander Bublik zieht die Blicke auf sich, nicht nur in Paris. © ANSA / YOAN VALAT
Tennis aus Liebe zum Geld: Der etwas andere Sinner-Gegner
Bislang ist Jannik Sinner makellos durch die French Open in Paris marschiert. Doch nun bekommt er es mit einem wahren Showman zu tun, der völlig aus dem Muster fällt und schon vor vier Jahren eine verrückte Prophezeiung über Sinner aussprach. Ach so, und Tennis spielt er nur wegen der Moneten.
03. Juni 2025
Von: fop
„Jannik, du bist nicht menschlich!“, hatte Alexander Bublik im Jahr 2021 in Miami gesagt, als ihn der damals 19-jährige Sinner hochkant aus dem Turnier schoss. Der Kasache war einer der ersten Rivalen, der die heutige Nummer eins in derartigen Tönen lobte – und er sollte recht behalten.
Bublik ist allerdings generell jemand, der sich kein Blatt vor den Mund nimmt. Der gebürtige Russe, der sich 2016 mit hohen Gagen nach Kasachstan locken ließ und heute sagt, dass „Russland nie an mich gedacht hat“, begeistert und polarisiert – weil er anders ist. „Ich hasse Tennis. Ich spiele nur wegen des Geldes“, hat er einmal gesagt.
„Ich hasse Tennis“ Alexander Bublik
Bublik unterscheidet sich aber nicht nur verbal von seiner Konkurrenz, sondern auch wegen seines Spielstils, der häufig ungelenk und unorthodox wirkt. Gleichzeitig kann er Bälle aus dem Handgelenk zaubern, wie kaum ein anderer. „Ich muss mir immer etwas einfallen lassen. Denn andere sind besser als ich, sie laufen viel mehr als ich. Ich renn' mir nicht die Lunge aus dem Leib, ich achte auf meine Gesundheit“, sagte Bublik kürzlich in Paris.
Bubliks Märchen in Paris
Der 27-Jährige ist in der Weltrangliste letzthin an Position 62 abgerutscht, jedoch ist er es, der die Fans in Roland Garros bislang am meisten begeistert. In einem denkwürdigen Zweitrundenmatch schaltete er Alex De Minaur (ATP 9) aus, am Montag dann landete er gegen Jack Draper (ATP 5) den großen Coup, als er diesen in vier Sätzen aus dem Bewerb warf. „Es ist der beste Tag meines Lebens“, tönte er danach im typischen Bublik-Jargon. Angeblich soll ihm vor der Partie eine Motivationsrede seines Tennis-Kollegen und Freundes Gael Monfils Flügel verliehen haben.Alexander Bublik schaltete in Roland Garros bereits zwei Top-Ten-Spieler aus. © APA/afp / JULIEN DE ROSA
Auch gegen Sinner gewann Bublik schon, das war allerdings 2023 in Halle nach einer Aufgabe des Südtirolers. Die drei zuvor ausgetragenen Duelle gingen allesamt an den zurzeit weltbesten Tennisspieler. Am Mittwochnachmittag (im SportNews-Ticker) folgt im Viertelfinale von Roland Garros das fünfte Aufeinandertreffen der beiden, das erste bei einem Grand-Slam-Turnier. Eine Tennis-Show und starke Sprüche dürften vorprogrammiert sein.
Profil bearbeiten
Sie müssen sich anmelden, um die Kommentarfunktion zu nutzen.


Kommentare (0)