
Katie Boulter spricht über Hasskommentare. © ANSA / TOLGA AKMEN
Tennis-Star wird attackiert: „Hoffentlich bekommst du Krebs“
Die britische Tennisspielerin Katie Boulter hat Hasskommentare gegen sich in den sozialen Medien öffentlich gemacht.
17. Juni 2025
Von: dpa
Eine der Nachrichten, die die Weltranglisten-39. per Screenshots dem britischen Sender BBC vorlegte, hatte laut des Medienberichts den Inhalt: „Hoffentlich bekommst du Krebs.“ Auch Morddrohungen gegen Boulter und ihre Familie seien dabei gewesen. Sie gehe jetzt damit an die Öffentlichkeit, weil solche beleidigenden und bedrohenden Inhalte zur Normalität geworden seien, begründete Boulter den Schritt. „Jedes Mal, wenn man sein Handy benutzt, wird es deutlicher“, sagte die 28-Jährige.
Es falle ihr immer schwerer, zwischen echter und nur vermeintlicher Gefahr zu unterscheiden. „Ich denke, es zeigt einfach, wie verletzlich wir sind“, sagte Boulter: „Man weiß nicht, ob diese Person vor Ort ist. Man weiß nicht, ob sie in der Nähe ist oder ob sie weiß, wo man wohnt oder so etwas.“
Welche Rolle spielen Wetten?
Die Tennisspielerin vermutet hinter den Absendern größtenteils Leute, die auf ihre Matches Geld gewettet hätten. „Was Morddrohungen angeht, möchte man das nicht direkt nach einer emotionalen Niederlage lesen“, sagte Boulter. Aber auch nach Siegen erhalte sie ähnliche Botschaften.Emma Raducanu und Katie Boulter wurden im Internet beleidigt. © ANSA / TOLGA AKMEN
Zuletzt hatten Stalking-Vorfälle um die frühere Weltranglisten-Erste Iga Swiatek und die einstige US-Open-Siegerin Emma Raducanu in der Tennis-Szene für Aufsehen gesorgt. Im Herbst 2023 hatte auch schon die Deutsche Eva Lys (23) Hass-Kommentare im Internet öffentlich gemacht und sie als „Realität einer Tennisspielerin“ beschrieben.
Um die Spielerinnen im Internet besser zu schützen, führte die Profiorganisation WTA zu Beginn des vergangenen Jahres mit anderen Organisationen eine technologische Lösung ein. Künstliche Intelligenz soll Botschaften filtern. Rund 12.000 Posts und Kommentare, die die Regeln brechen, seien so zwischen Januar und Oktober 2024 entdeckt worden. 15 Konten seien an nationale Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet worden.
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