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Jannik Sinner war während Indian Wells positiv auf verbotene Substanzen getestet worden. © APA/getty / MICHAEL OWENS

Tennisstars kritisieren Causa Sinner: „Sollte 2 Jahre gesperrt werden“

Nach der überraschenden Veröffentlichung von Jannik Sinners Erklärung zu den Doping-Ermittlungen kamen innerhalb weniger Stunden kritische Reaktionen aus der Tenniswelt. Der Südtiroler wurde zwar freigesprochen, trotzdem regnete es über die Abwicklung der Situation viel Kritik.

Enfant terrible Nick Kyrgios ließ keine Gelegenheit aus, seinen Senf zum Fall ( SportNews.bz hat berichtet) dazuzugeben. In einem Beitrag auf den Sozialen Medien stellte die Integrität der Dopingkontrollen infrage. Kyrgios hinterfragte, wie es möglich sei, dass ein Spieler zweimal mit einer verbotenen Substanz getestet werde und dennoch keine schwerwiegenden Konsequenzen zu tragen habe: „Lächerlich – ob es absichtlich war oder nicht. Man wird zweimal mit einer verbotenen Substanz getestet… man sollte zwei Jahre gesperrt werden. Die Leistung wurde verbessert. Massagecreme… ja, nett.“


Nach seinem ersten Beitrag auf den sozialen Medien, wetterte der australische Tennisprofi wenig später noch einmal nach: „Unabsichtlich? Glaubt ihr wirklich, dass der Physiotherapeut Physio-Creme auf einen Schnitt gerieben hat, die ihn dazu brachte, bei zwei Tests für anabole Steroide durchzufallen? Komm schon ...“

Nick Kyrgios hat eine starke Meinung über Sinners Fall. © APA/afp / SEBASTIEN BOZON


Kyrgios hinterfragte zudem in einem dritten Beitrag die Bestrafung, bei der Sinner Punkte und das Preisgeld von Indian Wells abgezogen wurden: „Warum haben sie dann das Preisgeld und die Punkte von Indian Wells abgezogen? Hat er etwas falsch gemacht oder nicht? Denn sie haben gesagt, er sei bei zwei Tests durchgefallen.“

Shapovalov schaltet sich ein

Denis Shapovalov zeigte sich besorgt über die Wahrnehmung von Ungerechtigkeit. Er fragte sich: „Ich kann mir nicht vorstellen, was jeder andere Spieler, der wegen kontaminierter Substanzen gesperrt wurde, jetzt fühlt.“ Shapovalov kritisierte, dass es scheinbar unterschiedliche Regeln für verschiedene Spieler gebe und der Fall Sinner möglicherweise eine ungleiche Behandlung der Spieler widerspiegele.

Liam Broady, ein britischer Tennisspieler, betonte, dass der Fall, unabhängig von der Schuld von Sinner, problematisch sei: „Ob Sinner nun dopt oder nicht. Das ist nicht richtig. Viele Spieler durchlaufen dasselbe und müssen Monate oder Jahre warten, bis ihre Unschuld erklärt wird. Kein guter Eindruck“. Broady spielte darauf an, dass der Südtirol als Nummer 1 wohl anders behandelt worden war, als andere Fälle.

Auch Liam Broady verschaffte sich Gehör. © APA/afp / GLYN KIRK


Tara Moore, die in einem ähnlichen Fall verwickelt war, kritisierte ebenfalls die vermeintliche Ungleichheit in der Behandlung von Topspielern gegenüber weniger prominenten Akteuren: „Ich nehme an, nur das Image der Topspieler zählt und nur die Meinung der unabhängigen Tribunale über die Topspieler wird als verlässlich und richtig angesehen. Während sie meinen Fall hinterfragen. Das ergibt einfach keinen Sinn“. Moore hatte im April ihr Comeback gegeben, nachdem sie zwei Jahre einen Doping-Bann absitzen hatte müssen.

Unter dem Strich wurde der Südtiroler freigesprochen. Was hinter den Kulissen, auch bei der ITIA (International Tennis Integrity Agency), ablief, darüber kann wohl nur spekuliert werden. Trotzdem: Die unterschiedlichen Sichtweisen der Spieler werfen Fragen über das Anti-Doping-System und Gleichbehandlung auf.

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