Tiafoes Show nervt Sinner: „Er hat übertrieben“

Jannik Sinner erlebte an diesem Wochenende ein Wechselbad der Gefühle. Am Freitagabend besiegte er Casper Ruud , die Nummer 8 der Welt, und zog somit nicht nur ins Halbfinale des ATP-500-Turniers in Wien ein, sondern katapultierte sich auch erstmals in die Top 10 der Weltrangliste, wo er am Montag an Position 9 aufscheinen wird. Keine 24 Stunden später setzte es für den Jungstar jedoch eine, wenn nicht die bitterste Niederlage seiner bisherigen Karriere. Gegen Frances Tiafoe lag Sinner nach einem ausgezeichneten Auftritt mit 6:3, 5:3 in Führung und servierte zum Matchgewinn, als plötzlich und unerwartet nichts mehr ging. Und so verspielte der Sextner den sicher geglaubten Sieg und das Finalticket. Einen wesentlichen Anteil daran hatte natürlich sein Gegner Frances Tiafoe, der einerseits groß aufspielte und eine beeindruckende Auferstehung feierte. Und andererseits mit seinen Spielchen für Jubel auf den Rängen, gleichzeitig aber auch für Ärger bei Sinner sorgte. „Es gibt Limits, die hat er heute meiner Meinung nach überschritten.“ Jannik Sinner &bdquo;Dieses Mal hat er wirklich übertrieben“, sagte Sinner nach dem Match auf der Pressekonferenz. &bdquo;Vom ersten Seitenwechsel an hat er stets meinen Aufschlag kommentiert, ich habe nicht geantwortet“, so der Pusterer, der fortfährt: &bdquo;Er hat mich drei Mal angeschossen, ist zu Boden gegangen, als er einen Punkt gemacht hat und klatschte immer wieder mit dem Publikum ab. Es gibt Limits, die hat er heute meiner Meinung nach überschritten. Vielleicht hätte ich zum Schiedsrichter gehen sollen, damit er die 25-Sekunden-Regel einhält.“ Zur Erklärung: Innerhalb von 25 Sekunden muss der Aufschlag erfolgen. Tiafoe wollte Sinner nervös machen In der Tat hat Tiafoe immer wieder seine Spielchen aufgezogen. So rannte er nach einem überragenden Punkt von Sinner zu einem Fan und lehnte den Kopf ungläubig an dessen Schulter an. Nach dem Match machte der US-Boy keinen Hehl daraus, dass er diese Show bewusst gemacht hat. &bdquo;Ich weiß, wie ich das Publikum auf meine Seite bekomme und wollte kapieren, ob ich ihn damit nervös machen kann“, sagt der 23-Jährige. Für Sinner waren nach der Niederlage auch seine exzellenten letzten Wochen nur ein schwacher Trost. &bdquo;Klar, ich kann mich nicht beklagen, wie es in den letzten Wochen gegangen ist. Aber heute habe ich 100 Punkte liegen gelassen. Natürlich kommt jetzt das Masters-Turnier in Paris, aber dort werden alle dabei sein. Deshalb wäre es hier wichtig gewesen, einen Vorsprung mitzunehmen. Ich muss jetzt versuchen, das Gute mitzunehmen, denn es wartet eine intensive Woche“, gibt der Sextner die Marschrichtung vor.

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