Trotz Corona: Warum Sinner vor tausenden Fans spielen darf

Oh, wie sehr haben solche Bilder doch gefehlt in den letzten Monaten. Nach seinem Sieg im kuriosen Showmatch gegen Jannik Sinner ( SportNews berichtete ) tritt Superstar Novak Djokovic am Spielfeldrand ans Mikrofon und lässt seinen Gedanken freien Lauf. &bdquo;Danke, dass ihr hierhergekommen seid und wir erstmals seit 12 Monaten wieder vor Zuschauern spielen konnten. Das ist sehr speziell“, sagt die Nummer 1 der Welt sichtlich erfreut. Im Hintergrund immer wieder zu hören: Tosender Applaus und lautstarker Jubel der Fans. Gäbe es Corona nicht, dann wären diese Szenen nicht einmal eine Randnotiz wert. In Zeiten wie diesen gehen solche Bilder aber um die Welt.

4000 Fans haben sich am Freitag in Adelaide auf den Rängen eingefunden, um den besten Tennisspielern der Welt – darunter auch Jannik Sinner – bei einem Showturnier, das zur Einstimmung auf die Australian Open im 650 Kilometer entfernten Melbourne dient, zuzujubeln . Viele von ihnen trugen keine Maske, auch einen strikten Sicherheitsabstand gab es nicht – kurzum: alles war so normal. 8 Neuinfektionen an einem Tag Dass mehrere tausend Zuschauer in einer Arena ein Tennismatch verfolgen, daran ist hierzulande nicht im Entferntesten zu denken. In Australien aber ist die Coronsituation so entspannt, dass dies sogar ohne Mund-Nasen-Schutz möglich ist. Ein Blick auf die Zahlen zeigt den krassen Unterschied zwischen Down Under und Europa: Am Donnerstag hat es in Australien bei 25 Millionen Einwohnern 8 (!) Neuinfektionen gegeben. Zum Vergleich: Italien verzeichnete in den letzten 24 Stunden mehr als 14.000 neue Fälle.

<a data-caption="Japans Superstar Naomi Osaka posiert für ein Selfie mit einem Fan: Eine Situation, die hierzulande reines Wunschdenken ist. © AFP / MICHAEL ERREY" data-fancybox="inline-72946" target="_image" href="https://s3-images.sportnews.bz/_images/scale/1280x1280/img/2021/01/japans-superstar-naomi-osaka-posiert-fuer-ein-selfie-mit-einem-fan-eine-situation-die-hierzulande-reines-wunschdenken-ist.jpg"> Japans Superstar Naomi Osaka posiert für ein Selfie mit einem Fan: Eine Situation, die hierzulande reines Wunschdenken ist. © AFP / MICHAEL ERREY

Überhaupt ist Australien bisher glimpflich durch die Corona-Pandemie gekommen: Während der gesamten Corona-Pandemie wurden laut Angaben der Johns-Hopkins-Universität insgesamt nur 28.777 Ansteckungen und 909 Todesfälle registriert. Vor Weihnachten hatte es während rund 7 Wochen überhaupt keine nachgewiesenen Neuinfektionen gegeben. Offiziellen Angaben zufolge sind in ganz Australien zurzeit nur 84 Menschen mit Corona infiziert. Ohne strenge Regeln geht es nicht Solche Zahlen haben natürlich auch ihren Preis. Die Einreise- und Quarantänebestimmungen sind in Australien hart und kompromisslos. Die Grenzen sind so gut wie dicht, sogar Staatsbürger haben bei ihrer Rückkehr Probleme. Diese strengen Regeln bekamen auch zahlreiche Tennisprofis zu spüren: Weil es beim Flug nach Australien mehrere Coronafälle gab, durften rund 50 Stars ihr Hotelzimmer für 2 Wochen nicht verlassen . Alle anderen befanden sich ebenfalls 2 Wochen in Quarantäne, konnten aber zumindest 5 Stunden pro Tag ins Freie .

Dafür dürfen sich die Spieler bei den Australian Open (8. bis 21. Februar) auf Fans freuen: Zurzeit ist geplant, dass 35 Prozent der Tickets verkauft werden. Die Veranstalter liebäugeln damit, auf 50 Prozent hochzufahren. Jannik Sinner wird es freuen. Nach seinem Spiel in Adelaide sagte der junge Sextner, der während seiner Quarantäne mit Rafael Nadal trainieren durfte, folgendes: &bdquo;Für mich war es eine Ehre, vor so vielen Zuschauern zu spielen. Ich habe das wirklich vermisst.“ Da ließ sich seine kuriose Niederlage auch verschmerzen.

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Trotz Corona: Warum Sinner vor tausenden Fans spielen darf

Corona hat Europa im Würgegriff, die Einschränkungen im öffentlichen Leben werden immer drastischer – und in Australien? Dort wird vor tausenden Fans Tennis gespielt. Es sind Bilder, die in Zeiten wie diese surreal erscheinen, es aber nicht sind.

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