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Jannik Sinner ist weiter. © APA/afp / PEDRO PARDO

Trotz Erkältung: Sinner gewinnt dramatisches Match

Jannik Sinners erste Asien-Tournee hat mit einer Achterbahnfahrt begonnen: Der 22-Jährige wurde beim ATP-500-Turnier von Peking von Daniel Evans (ATP 33) stark gefordert.

24 Tage lagen zwischen dem US-Open-Ausscheiden und dem Turnierstart in Peking. Unterdessen ist viel passiert – vor allem medial. Sinner ließ sich von den Nebengeräuschen aber nicht aus der Ruhe bringen. Am Freitag zeigte der Sextner bei seinem Debüt im Reich der Mitte eine sehr gute Leistung und schlug einen kämpferischen Evans. Beim 6:4, 6:7, 6:3-Erfolg schien es so, als ob die Verhältnisse in Peking dem Weltranglisten-7. entgegenkommen. Im Achtelfinale trifft Sinner auf Yoshihito Nishioka (ATP 38).


In den letzten Tagen klagte Sinner über eine Erkältung. Davon war gegen Evans jedoch nichts zu sehen: Dessen Beinarbeit war ausgezeichnet, er schwebte förmlich über den Lotus Court. Dadurch stand er zu jedem Ball richtig und konnte so einen großen Druck entfachen. Dass ihm zwischendurch Fehler unterliefen, konnte er verkraften – auch wenn er gegen Ende des zweiten Satzes ins Wanken geriet. Evans, der auf der Rückhand fast ausnahmslos Slice spielte und mit der Vorhand nur selten in die Offensive kam, glaubte plötzlich an das Comeback. Sinner behielt im dritten Satz jedoch kühlen Kopf – und gewann.

Plötzlicher Einbruch

Nach einer kurzen Phase, in der sich die beiden Kontrahenten abtasteten, gelang Sinner beim Stand von 2:2 das erste Break. Begünstigt wurde er von einem eigentlich einfachen Volley, den Evans ins Netz schlug. Diesen Vorsprung verteidigte Sinner, der immer wieder zum Taschentuch greifen musste, ohne Probleme: Der 33-jährige Evans gewann in den Returngames nie mehr als zwei Punkte.

Daniel Evans hielt stark dagegen. © APA/afp / PEDRO PARDO


Der Brite, der eine gute Körpersprache zeigte und sich immer wieder anfeuerte, begann zu verzweifeln – erst recht, als Sinner zum 2:1 breakte. Plötzlich unterliefen dem Favoriten aber ärgerliche Fehler, die zur ersten Evans-Breakchance führten. Diese machte Sinner mit einem herausragenden Punkt zunichte, bevor er auf 3:1 entlief. Der Sieg war zum Greifen nah, doch Sinner taumelte, als er für das Match aufschlug. Der Schützling von Simone Vagnozzi und des abwesenden Darren Cahill verlor elf Punkte in Folge und geriet mit 5:6 in Rückstand. Zwar rettete er sich in den Tiebreak, doch plötzlich lief nichts mehr.

Sinner verlor nicht nur den Satz, sondern verletzte sich kurz darauf bei einem Smash. Er musste sein rechtes Bein immer wieder dehnen, auch der Physiotherapeut betrat den Platz. In den Bewegungen wurde Sinner von diesem Problem aber nicht behindert. Dank unglaublicher Schläge erspielte sich Sinner gleich eine 3:0-Führung, die aber schnell wieder weg war. Besonders ärgerlich: Der Südtiroler kassierte das Break, nachdem er mit 40:0 voran lag. Es entwickelte sich ein wahrer Nervenkrimi. Sinner stürzte, hatte offensichtlich schmerzen, aber breakte erneut. Dieses Mal ließ er sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen.

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