
Matteo Berrettini will mit Italien den Davis Cup verteidigen, Jannik Sinner ist nicht dabei. © APA/afp / THOMAS COEX
Turnier ohne Stars: So geht es im Davis Cup nicht weiter
Während diese Woche beim Final 8 im Davis Cup der diesjährige Champion in Bologna ermittelt wird, sind die Diskussionen um das Nationenturnier wieder aufgeflammt. Auch, weil mit Jannik Sinner und Carlos Alcaraz die großen Stars abgesagt haben.
18. November 2025
Von: dpa/apa/sn
Der Davis Cup steht vor einer neuerlichen Revultion, möglicherweise ab 2027. Es dürfte alles wieder in Richtung mehr echte Heim- und Auswärtsspiele gehen. Das Turnier könnte nur noch alle zwei Jahre oder über den Verlauf zweier Jahre auszutragen werden. Fakt ist: das aktuelle Format hat ausgedient.
Am Dienstag sagte auch Topstar Carlos Alcaraz seinen Start wegen Oberschenkelproblemen ab. Zuvor hatte Titelverteidiger und Gastgeber Italien schon den Verlust des Südtiroler ATP-Champion Jannik Sinner und Top-Ten-Spieler Lorenzo Musetti, die aus Belastungsgründen nicht teilnehmen, verkraften müssen. Mit Alexander Zverev ist nur mehr in Top-Ten-Spieler in Bologna dabei.
Mit Jannik Sinner und Carlos Alcaraz fehlen in Bologna die beiden besten Tennisspieler. © APA/afp / MARCO BERTORELLO
Allerdings sorgt nicht nur die Absagenflut der Topstars am Ende einer langen Saison für Kopfzerbrechen. Der Davis Cup in Bologna ist ein Tennisfest, zugleich aber auch ein großer Heimvorteil für den Gastgeber. Der Modus mit acht Teams an einem Schauplatz bedeutet für den Ausrichter einen Riesenvorteil und weit weniger Zuschauerinteresse an Partien ohne die Lokalmatadore.
„Ich habe leider nie den wirklichen Davis Cup gespielt“ Jannik Sinner
Sinner und Alcaraz und auch Alexander Zverev hadern nicht nur über den zu dichten Terminkalender, sondern fordern auch eine Modusänderung im traditionsreichen Mannschaftsbewerb. Das Finalturnier wurde 2019 vom internationalen Tennisverband eingeführt, und seither wurde aus dem Gruppensystem dann das Final 8 entwickelt.
© ANSA / ELISABETTA BARACCHI
„Ich habe leider nie den wirklichen Davis Cup gespielt. Wo du in Argentinien oder Brasilien spielst, mit dem ganzen Stadion für das Heimteam“, sagte Sinner jüngst bei den ATP Finals. „Es könnte passieren, dass Australien nächstes Jahr gegen die USA spielt und zwar in Bologna. Da hat man nicht dieses Davis-Cup-Gefühl.“ Für Sinner wäre es ein guter Vorschlag, den Bewerb auf zwei Jahre aufzuteilen. „Dann hätte man das Semifinale zu Beginn des Jahres und das Endspiel am Jahresende.“
Zverev schwelgt in Erinnerungen
Alcaraz glaubt, dass das Commitment der Spieler bei einer Abkehr vom jährlichen Rhythmus eine größere Einzigartigkeit erreichen würde. ATP-Boss Andrea Gaudenzi gefällt diese Idee auch. „Ich liebe den Davis Cup, und finde es ist ein tolles Event“, sagte der Italiener. „In einer idealen Welt würde der Bewerb mit Heim- und Auswärtspartien gehen und über zwei Jahre ausgetragen werden.“ Zverev meinte, dass „dieser Davis Cup nicht der wirkliche Davis Cup“ ist. „Ich habe in Spanien gegen Rafael Nadal in einer Stierkampf-Arena gespielt. Das ist für mich der wahre Davis Cup“, sagte der Deutsche.Profil bearbeiten
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