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Jannik Sinner kürte sich in Wien zum Turniersieger. © ANSA / CHRISTIAN BRUNA

Turniersieg in Wien! Furioser Sinner biegt Medvedev

Für Jannik Sinner gehen langsam aber sicher die Superlative aus: Südtirols Tennis-Star besiegte am Sonntag im Finale von Wien Daniil Mevedev und kürte sich in der österreichischen Hauptstadt erstmals zum Turniersieger.

Von:
David Lechthaler

Was war das bitte für ein Finale? Die Nummer 3 (Medvedev) und 4 (Sinner) der Welt lieferten sich ein packendes, ja teilweise dramatisches Match, das über drei Stunden dauerte. Am Ende setzte sich Sinner mit 7:6 (7), 4:6 und 6:3 durch. Der Sextner sicherte sich seinen insgesamt 10. Turniersieg auf ATP-Niveau und seinen bereits 4. in diesem Jahr. Es ist das erste Mal, dass ein Tennis-Spieler aus Italien das 500er-Turnier in Wien gewinnt. Für Sinner war es der zweite Finalsieg in Folge gegen seinen ehemaligen „Angstgegner“. Im direkten Duell mit Medvedev verkürzt er damit auf 2:6.


Aber der Reihe nach: Der erste Satz begann für Sinner nicht gut. Bei seinem zweiten Aufschlagspiel agierte der Pusterer zu ungeduldig und unterschätzte die Konterqualitäten von Medvedev. Deshalb kassierte Sinner ein schnelles Break. Doch der Südtiroler schlug prompt zurück und verkürzte mit einem Re-Break auf 2:3. In der Folge gab keiner mehr seinen Service ab – auch, weil beide rund 80 Prozent ihres ersten Aufschlages ins Feld setzten. Das ist eine überragende Quote. Sinner agierte gegen Medvedev sehr variantenreich, sodass der Russe in weiten Teilen sein gewohntes Spiel nicht aufziehen konnte.


Beim Stand von 5:6 musste Sinner dann einen Satzball abwehren, den er mit einem starken Aufschlag zunichte machte. Im Tiebreak lag der 22-Jährige zunächst mit 1:4 hinten. Aber Sinner drehte den Spieß um und ging mit 6:5 in Führung. Zu diesem Zeitpunkt vergab er seinen ersten Satzball etwas leichtfertig. Sinner hatte aber trotzdem das bessere Ende für sich und setzte sich im Tiebreak mit 9:7 durch.

Im zweiten Satz erhöhte Medvedev dann die Schlagzahl. Sinner begann ebenfalls stark, ließ aber dann nach. Deshalb ging der Russe mit zwei Breaks in Führung. Am Ende nahm Sinner Medvedev auch einmal den Service ab, sodass er auf 4:5 herankam. Das Enfant terrible ließ sich aber davon nicht mehr aus dem Konzept bringen und servierte erfolgreich zum Matchgewinn – auch, weil Sinner beim Stand von 15:30 einen Flugball kläglich vergab.

Hochkarätiger letzter Satz

Im entscheidenden letzten Satz zeigte sich Sinner wieder von seiner besten Seite. Der Pusterer lieferte sich mit Medvedev einige hochkarätige Ballwechsel. Beim Stand von 2:1 nutzte Sinner in einem Marathon-Game – das rund 20 Minuten dauerte – seine 9. Breakmöglichkeit und zog damit davon. Spektakulär war dann das letzte Aufschlagspiel von Sinner, bei dem er dem Russen zwei Breakchancen gewährte. Doch der Publikumsliebling bewahrte kühlen Kopf und nutzte gegen den Titelverteidiger nach 3:06 Stunden seinen zweiten Matchball.

Jannik Sinner triumphierte erstmals in Wien. © ANSA / CHRISTIAN BRUNA


Sinner gewann damit zum zweiten Mal ein ATP-Finale gegen Medvedev. Die Premiere feierte erst vor knapp einem Monat in Peking. Weiter geht es für Sinner bereits in der kommenden Woche beim letzten Masters-Turnier des Jahres in Paris-Bercy. Die Auslosung fand bereits statt.

ATP-500-Turnier in Wien: Das Finale

Jannik Sinner – Daniil Medvedev 7:6(7), 4:6, 6:3

Hierkönnen Sie alle Details zum Match nachlesen.

Das sind Jannik Sinners ATP-Titel

DatumOrtLandATP-Niveau
14. November 2020SofiaBulgarien250
7. Februar 2021MelbourneAustralien250
8. August 2021WashingtonUSA500
3. Oktober 2021SofiaBulgarien250
24. Oktober 2021AntwerpenBelgien250
31. Juli 2022UmagKroatien250
12. Februar 2023MontpellierFrankreich250
13. August 2023TorontoKanada1000
4. Oktober 2023PekingChina500
29. Oktober 2023WienÖsterreich500

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