
Jannik Sinner musste sich geschlagen geben. © APA/afp / CARMEN JASPERSEN
Verkehrte Welt: Bublik schockt Sinner
Jannik Sinner ist beim ATP-500-Turnier in Halle in der zweiten Runde ausgeschieden. Er verlor in drei Sätzen gegen den Rasenspezialist Alexander Bublik.
19. Juni 2025
Von: tu
Vor genau zwei Jahren triumphierte Alexander Bublik beim ATP-500-Turnier in Halle. Damals setzte sich der Rasenspezialist im Viertelfinale mit 7:5 und 2:0 (Aufgabe) gegen Jannik Sinner durch. Doch der Südtiroler ist inzwischen ein ganz anderer Spieler und geht in jedes Match als klarer Favorit – so auch gegen Bublik. Doch der ließ sich am Donnerstagabend in der zweiten Runde von Halle (ATP 500) nicht einschüchtern, wehrte sich mit allem, was er hatte, und brachte Sinner mit seinen pfeilschnellen Aufschlägen, wuchtigen Grundschlägen und cleveren Stopps an den Rand der Verzweiflung.
Der sonst so souveräne Weltranglistenerste fand in den letzten beiden Sätzen kein Mittel gegen den Kasachen und verlor vor den Augen seines Vaters Hanspeter mit 6:3, 3:6 und 4:6.
Alexander Bublik spielte großartiges Tennis. © APA/afp / CARMEN JASPERSEN
Dabei sah zu Beginn alles nach einem Routineauftritt des Südtirolers aus. Zwar gilt Bublik als ausgewiesener Rasenspezialist, doch im ersten Satz hatte die Nummer 45 der Welt kaum etwas entgegenzusetzen. Wie schon vor wenigen Wochen im Viertelfinale der French Open ließ Sinner keine Gnade walten. Zu schnell, zu präzise, zu druckvoll – der Südtiroler holte sich den ersten Satz mühelos mit 6:3. Man spürte deutlich, dass Bublik mit dem Tempo seines Gegners zu kämpfen hatte – sofern es überhaupt zu längeren Ballwechseln kam.
Der Aufschlag bringt Selbstvertrauen
Doch eine Waffe hatte Bublik – und die setzte er ab dem zweiten Satz konsequent ein: seinen extrem starken Aufschlag. Immer wieder jagte er erste und sogar zweite Aufschläge mit enormem Tempo über das Netz und stellte Sinner damit beim Return vor große Probleme. Das wachsende Selbstvertrauen, das sich Bublik über seinen Service holte, übertrug sich bald auch auf sein Grundlinienspiel. Der Kasache wurde immer aggressiver – und brachte selbst den sonst so stabilen Sinner zunehmend in Bedrängnis.Beim Stand von 3:2 im zweiten Satz hatte Bublik plötzlich Breakchancen – es folgten lange, intensive Duelle um Einstand und Vorteil, bis er schließlich die Faust ballte und mit 4:2 in Führung ging. Sinner wirkte erkennbar verunsichert, machte ungewohnte Fehler und musste sich mit 3:6 in den dritten Satz zwingen lassen.
Sinner lässt den Kopf hängen. © APA/afp / CARMEN JASPERSEN
Dort zeigte Bublik weiterhin starkes Tennis und brachte die Zuschauer mit spektakulären Schlägen immer wieder zum Staunen. Das Momentum war eindeutig auf seiner Seite – er ritt die Welle des Erfolgs mit viel Selbstvertrauen und spielte einfach besser als die Nummer 1 der Welt. Beim Stand von 3:3 gelang ihm das entscheidende Break – den Rest erledigte er souverän mit seinem Aufschlag. Nach 2 Stunden und 4 Minuten streckte der 28-Jährige die Arme in die Höhe und feierte seinen überraschenden Sieg gegen Sinner, der enttäuscht den Rasen verließ.
Profil bearbeiten
Sie müssen sich anmelden, um die Kommentarfunktion zu nutzen.


Kommentare (0)