Wann Sinner wieder die Nummer 1 werden könnte

Nur vier Spieler haben bei ihrem erstmaligen Sprung auf den Thron länger regiert als der Sextner, der seit dem 10. Juni 2024 ganz oben war. Der Spanier führt das ATP-Ranking seit 8. September mit 760 Punkten Vorsprung auf Sinner an. Nach dem Wimbledonsieg hatte Südtirols Ausnahmesportler noch 3430 Punkte Guthaben gehabt, in Cincinnati und bei den US Open aber 1050 Zähler weniger kassiert als im Vorjahr.

Wenn man bedenkt, dass der Sextner bis zum Ende des Jahres noch 2830 Zähler aus dem letzten Jahr verteidigen muss, Alcaraz aber nur mehr 1000, dann kann man sich nur schwer vorstellen, dass der Spanier in diesem Jahr das Zepter noch einmal aus der Hand gibt. Seit Anfang Mai hat er 37 von 38 Matches gewonnen. Die einzige Niederlage datiert vom 13. Juli im Wimbledon-Finale gegen Sinner.

Peking/Tokio (24./25. September bis 30.September/1. Oktober): Ende September steigen die Großen Zwei wieder auf die Tour ein. Alcaraz muss 500 Punkte für seinen Vorjahressieg in China verteidigen. Er tritt in diesem Jahr aber beim gleichzeitig stattfindenden ATP-500-Turnier in Tokio an. Die beiden besten Spieler der Welt gehen sich aus dem Weg. Sinner ist bei den China Open gemeldet und kann zumindest 170 Punkte auf Alcaraz wettmachen, wenn er in Peking gewinnt. Er unterlag nämlich 2024 im Finale in der chinesischen Hauptstadt und muss nur 330 Punkte verteidigen.

Carlos Alcaraz wird 2025 wohl die Nummer 1 bleiben. © APA / CLIVE BRUNSKILL

Shanghai (1. bis 12. Oktober): Beim vorletzten Masters-Turnier steht Sinner in der Pflicht. Er muss 1000 Zähler verteidigen für seinen Sieg im letzten Jahr, Alcaraz hat 2024 im Viertelfinale verloren, verliert nur 200 Zähler und kann seinen Vorsprung auf den Pusterer in dieser Woche theoretisch wieder ausbauen.

Wien/Basel (20. bis 26. Oktober): Bei den letzten ATP-500-Turnieren des Jahres haben im Vorjahr weder Sinner noch Alcaraz gespielt. Der Sextner kann theoretisch 500 Zähler einsammeln, wenn er das Turnier in der Wiener Stadthalle gewinnt, für das er am Montag seine Zusage gegeben hat. Alcaraz könnte gleichzeitig in Basel antreten und ebenfalls bis zu 500 Zähler einstreichen.

Paris (27. Oktober bis 2. November): Beim letzten Masters-Turnier der Saison in Nanterre kann Sinner theoretisch voll punkten (1000), wenn er das Turnier gewinnt. Alcaraz büsst 100 Zähler für das Achtelfinale 2024 ein). Beide haben noch keine Zusage gegeben.

ATP Finals in Turin (9. bis 16. November): Der Spanier kann vermutlich ganz entspannt zu den Finals reisen, denn dort hat er im letzten Jahr nur ein Match gewonnen (200 Punkte) und ist in der Vorrunde ausgeschieden. Ganz anders Sinner: Als ungeschlagener Titelverteidiger hat er fünf Siege gefeiert und 1500 Zähler eingeheimst. Die stehen für ihn noch auf dem Spiel.

Erst 2026 wieder realistisch Alcaraz hat dieses Wochenende für das Davis-Cup-Heimspiel gegen Dänemark abgesagt. Spanien will in Marbella um den Einzug in die Finals im November in Bologna spielen. Italien ist für das Final 8 als Titelverteidiger direkt qualifiziert. Allerdings führt Alcaraz danach das Team Europa im Laver Cup in San Francisco von 19. bis 21. September gegen die Weltauswahl an. Von Kalifornien reist er weiter nach Japan.

Sinner wird wohl erst Anfang 2026 wieder einen realistischen Angriff auf Platz eins starten können. Er muss zwar Ende Jänner bei den Australian Open 2000 Zähler verteidigen (Alcaraz lediglich 400), doch dann hat der 24-Jährige drei Monate von Anfang Februar bis Ende April, in denen er voll punkten kann. Alcaraz hat in diesem Zeitraum aus diesem Jahr 2330 Zähler im Ranking stehen.

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65 Wochen oder 455 Tagen hat sie gedauert, die erste „Regentschaft“ von Jannik Sinner an der Spitze der Tennis-Weltrangliste. Seit Montag grüßt US-Open-Triumphator Carlos Alcaraz von Platz eins. Aber wann könnte Sinner wieder vorbeiziehen?

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