
Jannik Sinner hat exklusiv über seine Pause gesprochen. © TENNIS AUSTRALIA / MORGAN HANCOCK
„War nicht glücklich“: Sinner öffnet sein Herz
Jannik Sinners dreimonatige Sperre läuft am Sonntag aus. Nächste Woche beim Masters-Turnier in Rom wird die Nummer 1 der Welt auf die Tennis-Bühne zurückkehren. Im Vorfeld hat Sinner ein Exklusiv-Interview gegeben, bei dem er offen wie selten zuvor über seine Gefühlswelt sprach.
29. April 2025
Von: dl
Jannik Sinner ist der Sport-Star schlechthin in Italien: Zur Primetime wurde am Dienstagabend auf Rai1 ein Exklusiv-Interview mit dem 23-jährigen Südtiroler ausgestrahlt. In dieser halben Stunde sprach Sinner in seiner Wahlheimat in Monte Carlo über...
...seine Rückkehr in Rom: „Es gibt keinen besseren Ort für ein Comeback. Das Masters in Rom ist ein spezielles Turnier für mich. Mir fehlt der Wettkampf und der Druck. Gleichzeitig aber auch die Spielpraxis. Dennoch freue ich mich auf Rom und kann es kaum erwarten. In Rom oder in Turin fühlt sich für mich die Atmosphäre wie in einem Fußballstadion an.“
Nächste Woche kehrt Sinner in Rom auf die Tennis-Bühne zurück. © APA/afp / TIZIANA FABI
...seine Gefühlslage: „Mittlerweile geht es mir wieder gut. Mir ist es schwergefallen, die drei Monate zu akzeptieren. Ich habe dann viel mit meinem Anwalt gesprochen. Dann haben wir die Sperre akzeptiert. Auch ansonsten sind Dinge abseits des Platzes passiert, die ich nicht erwartet habe. Für mich ist wichtig, dass ich weiß, was passiert ist. Jeder kann denken, was er will.“
„Die Spieler haben mich plötzlich anders angeschaut als zuvor.“ Jannik Sinner
...Momente, in denen er alles hinschmeißen wollte: „Ja, die gab es. Vor den Australian Open in diesem Jahr ging es mir nicht gut. Auch die Spieler haben mich anders angeschaut als vorher. Ich bin einer, der gerne mit anderen Spielern auf der Tour scherzt. Da habe ich mir zum ersten Mal Gedanken gemacht, dass man mich jetzt anders wahrnimmt. Ich habe deshalb an eine Pause gedacht.“
... seine ganzen Erfolge: „Sportlich ist alles super gelaufen. Doch ich habe mich auf dem Platz nicht mehr glücklich gefühlt. Ich habe die Freude am Spiel verloren, weil ich im Hintergrund immer diese Gedanken hatte. Gottseidank hatte ich viele Leute im Hintergrund, die mir geholfen haben. Mein Team, meine Familie und jene Personen, die mir nahestehen. Ohne sie hätte ich das nicht geschafft.“
„Ich habe mich auf dem Platz nicht mehr wohl und glücklich gefühlt.“ Jannik Sinner
...den Weg zur Nummer 1: „Die Nummer 1 der Welt zu werden, war speziell. Das war ein außergewöhnlicher Moment für mich. Das ist nicht nur ein gewonnener Titel, sondern mehr. Man muss auf dem Weg dahin aber viel aufgeben und leiden können. Klar braucht man Talent, aber auch Glück, sich nicht zu verletzen.“
... sein Tennis-Talent: „Ich habe bereits als Junge gemerkt, dass ich trotz weniger Trainingsstunden als die anderen mit allen mithalten konnte. Ich habe mich schlussendlich für Tennis entschieden, weil es mir besser gefallen hat als das Skifahren. Meine Eltern haben mir dann den Weg ermöglicht.“
Seine Familie (hier sein Vater Hanspeter) sind Sinners großer Rückhalt. © APA/afp / MARCO BERTORELLO
...Erkenntnisse aus der schweren Zeit: „Es gibt ein Leben außerhalb des Platzes. Die Fans sehen nur den Tennis-Spieler. Das Privat- und das Familienleben sind für mich aber noch wichtiger. “
...seine Wahlheimat Monte Carlo: „Ich fühle mich hier sehr wohl und habe meine Ruhe. Zum Trainieren gibt es alles, auch die besten Partner. Das Wetter ist top. Es ist einfach perfekt hier.“
...einen anderen Berufstraum: „Ich wolle immer Formel-1-Pilot werden. Ich liebe Autos.“
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