Warum Sinner die Pause gut tun wird

Die Niederlage (6:3, 3:6, 4:6) gegen einen Alexander Bublik in Hochform ist keine Schande. Der gebürtige Russe, der seit Jahren für Kasachstan spielt, gilt als eines der größten Talente im Tenniszirkus. Genie und Wahnsinn liegen bei ihm oft dicht nebeneinander. Doch am späten Donnerstag Abend hat der seit Dienstag 28 Jahre alte Bublik sein ganzes Potenzial abgerufen und sich von seiner Schokoladenseite präsentiert. Er ist einer der unberechenbarsten Spieler auf der Tour, keiner spielt so viele Stoppbälle, keiner schlägt immer wieder von unten auf, um den Gegner zu verwirren. Wenige können den Ball so beschleunigen wie er.

Sinner hat erstmals seit Shanghai im Oktober 2023 bei einem Turnier vor dem Viertelfinale verloren. Nur in Paris-Bercy war er im November 2023 nach seinem Auftaktsieg nicht mehr zum Drittrundenduell mit Alex De Minaur angetreten.

Acht Endspiele hat Sinner seit dem verlorenen Viertelfinale in Montreal im August 2024 (gegen Andrej Rublew) gespielt. Er hat Cincinnati, die US Open, in Shanghai, die ATP Finals in Turin, die Australian Open gewonnen, nur die Endspiele im vergangenen Oktober in Peking, zuletzt in Rom und bei den French Open jeweils gegen Carlos Alcaraz verloren. Jannik Sinner zog in Halle gegen Alexander Bublik den Kürzeren. © AFP / THIBAUD MORITZ

Natürlich passt diese Niederlage gegen Bublik nicht ins Bild des unbesiegbar scheinenden Weltranglistenersten, aber sie zeigt, dass auch Jannik Sinner keine Maschine, sondern nur ein Mensch ist. Und dass die bittere Niederlage im French-Open-Finale mit drei vergebenen Matchbällen gegen Alcaraz doch noch einige Nachwirkungen hat. &bdquo;Ich glaube, ich habe meine Chancen gehabt im zweiten Satz. Er hat immer gut aufgeschlagen. Im dritten habe ich bei einer Rallye eine Rückhand verschlagen, aber gefühlt waren es nur zwei oder drei Punkte, die Richtung Sascha (Bublik) gegangen sind. Das hat es am Ende ausgemacht“, sagte Sinner im Interview mit Sky Deutschland.

&bdquo;Habe alles probiert“ &bdquo;Ich bin hierher gekommen und habe alles probiert. Nach der Niederlage in Roland Garros war es nicht leicht. Ich bin trotz allem zufrieden, habe vor Wimbledon zwei Spiele gehabt. Wenn es mehr wären, wäre es sicher besser. Ich muss jetzt mental und körperlich regenerieren. Das braucht ein bisschen Zeit. Mental war ich in der ersten Runde gut dabei. Es sind nicht alle Tage gleich, man muss das akzeptieren. Auf Rasen geht es sehr schnell und man kassiert ein Break. Heute ist es passiert“

Sinner will jetzt die ungewohnten freien Tage nutzen, und etwas abschalten. &bdquo;Jetzt brauche ich ein paar Tage Pause, die werden mir gut tun.“ Ab Montag will er sich dann voll und ganz auf Wimbledon konzentrieren. Das dritte Grand-Slam-Turnier des Jahres beginnt am Montag, 30. Juni. Sinner stand im All England Club in London 2023 schon im Halbfinale (Niederlage gegen Novak Djokovic) und unterlag im Vorjahr im Viertelfinale Daniil Medwedew in fünf Sätzen. Erster wichtiger Termin ist die Auslosung am kommenden Freitag (27. Juni um 11 Uhr MEZ). Sinner wird an Nummer eins gesetzt sein und wie in Paris frühestens im Finale auf Titelverteidiger Carlos Alcaraz treffen können.

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