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Das Titelblatt der Gazzetta dello Sport am Freitag.

Wenn sogar der „Calcio“ weichen muss

Die Huldigungen von Italiens Tennis-Fans sind Jannik Sinner selbst ein bisschen unheimlich. Ungläubig schaute er am Donnerstagabend kurz vor Mitternacht ins weite Rund des Pala Alpitour von Turin, wo die Zuschauer ihn mit lauten Sprechchören feierten.

Das inzwischen schon Kult gewordene „Olè, Olè, Olè, Olè, Sinneeeer, Sinneeeer“ hallte durch die Arena. Und Sinner genoss die Ovationen, so richtig fassen kann er die riesige Euphorie um seine Person aber nicht. Der 1,88 Meter große Pusterer ist in Italien derzeit sogar wichtiger als die Squadra Azzurra.


Obwohl Italiens Fußballer am Freitagabend gegen Angstgegner Nordmazedonien um die Qualifikation für die Europameisterschaft 2024 in Deutschland kämpften, bestimmten nicht sie, sondern Sinner die Titelseiten der italienischen Sportzeitungen. Im Fernsehen schalteten beim Sinner-Match mehr als drei Millionen Menschen ein.

Wichtiger als die Squadra Azzurra

„Jannik, was für eine Geschichte!“, schrieb Tuttosport, die ihren Sitz in Turin hat und normalerweise vor allem über Juventus berichtet. „Der Traum lebt weiter“, war bei Corriere della Sera zu lesen. Und die Gazzetta dello Sport schrieb über ein großes Bild des jubelnden Shootingstars in großen Lettern einfach nur „SIIINNER“.

Jannik Sinner elektrisiert derzeit die Massen. © ANSA / ALESSANDRO DI MARCO


„Es ist ein tolles Gefühl, das hier in Italien erleben zu dürfen“, sagte der Südtiroler nach seinem dritten Sieg im dritten Spiel bei den ATP-Finals. Als erster Spieler aus dem Stiefelstaat hat Sinner beim Saisonabschluss der besten acht Tennisprofis des Jahres das Halbfinale erreicht – und das auch noch ungeschlagen. „Es bedeutet mir sehr viel, aber ich bin noch nicht fertig“, sagte der 22-Jährige.
„Er hat Djokovic gerettet, um ihn nochmal schlagen zu können“. Die Gazzetta dello Sport am Freitag

„Ihm, Carlos Alcaraz und Holger Rune kann die Zukunft des Tennis gehören“, sagte Djokovic voller Respekt über Sinner, der nach seinem Sieg gegen Rune erklärte: „Es war wichtig für mich, dass ich den Sieg gegen Djokovic bestätigen konnte“. Damit hat Sinner Djokovic ins Halbfinale verholfen. „Er hat Djokovic gerettet, um ihn nochmal schlagen zu können“, schrieb dagegen die Gazzetta dello Sport mit Blick auf das erwünschte Traumfinale am Sonntag.

Am Samstag gegen Medvedev

Wie auch immer: Sinner kämpft am Samstagnachmittag (ab 14.30 Uhr) im ersten Halbfinale gegen Daniil Medvedev um den Einzug ins Endspiel der ATP Finals. SportNews wird Sie wieder mit einem Liveticker auf dem Laufenden halten. Am Abend treffen dann Alcaraz und Djokovic aufeinander.

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