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Jannik Sinner schwebt auf Wolke 7. © APA / VAUGHN RIDLEY

„Werde das Turnier immer in meinem Herzen tragen“

Gefasst, ohne große Emotionen, ja fast schon kühl nahm Jannik Sinner die Trophäe für den Sieg beim Masters-1000-Turnier in Toronto entgegen. Dabei war klar: Innerlich muss es beim Sextner brodeln. Schließlich hatte er soeben den wichtigsten Sieg seiner jungen Karriere erlangt.

Das Konfetti lag schon auf dem Boden, das Stadion war fast leer und die offizielle Zeremonie längst beendet. Jetzt schlug die Stunde der Autogrammjäger, die zu nur einem Mann wollten: Jannik Sinner. Der 21-Jährige unterzeichnete geduldig die Fanartikel, ehe es zu einer emotionalen Szene kam: Ein kleiner Junge wurde von seinen Emotionen übermannt und brach vor seinem Idol in Tränen aus. Daraufhin schenkte der Südtiroler ihm eine Umarmung, die alle Sorgen verfliegen ließ. Dass Sinner inzwischen eine große Strahlkraft auch jenseits der Landesgrenzen besitzt, ist jedoch nichts Neues. Neu ist, dass der allseits beliebte Sextner jetzt den lang ersehnten Masters-1000-Titel in seiner Vita stehen hat. Es war nur eine Frage der Zeit.


„Der Titel bedeutet mir viel“, gab Sinner nach dem Match zu Protokoll: „Diesen Moment mit den Leuten zu teilen, die mich jeden Tag auf Schritt und Tritt verfolgen, ist ganz besonders – auch, wenn mein Team nicht vollzählig da ist.“ Coach Simone Vagnozzi und Athletiktrainer Umberto Ferrara fehlten nämlich in Toronto. „Solche Resultate zeigen, dass unsere tagtägliche Arbeit Früchte trägt. Und motiviert uns, noch härter zu trainieren.“ Sinner habe während des ganzen Turniers Druck gespürt, sei aber zufrieden, wie er damit umgegangen ist. Wohl deshalb, weil sämtliche Favoriten aus dem Turnier ausgeschieden waren und alle den Titel von ihm erwarteten. „Ich habe die richtige Herangehensweise gewählt, Punkt für Punkt gespielt und jeden Gegner mit der richtigen Portion Respekt behandelt“, verrät Sinner sein Erfolgsgeheimnis.

Faire Sportsleute: Jannik Sinner und Alex De Minaur © ANSA / EDUARDO LIMA


Gegner und Freund Alex De Minaur adelte Sinner nach dem Match: „Die Art und Weise, wie du dich auf und neben dem Platz verhältst, ist großartig. Wir haben das Turnier als Doppelpartner begonnen und jetzt stehen wir hier im Finale.“ Sinner, der vor Turnierbeginn nie ein Match in Toronto gewonnen hatte, meinte zu guter Letzt: „Ich werde das Turnier immer in meinem Herzen tragen.“ Zwar wird der Südtiroler diesen historischen Sieg gebührend feiern, am Mittwoch beginnt aber bereits das nächste große Turnier. Dann schlägt Sinner beim Masters-1000-Turnier von Cincinnati auf.



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