Wie sieht der Trainingsumfang einer Triathletin aus?

Wenn die Tickets für die Olympischen Spiele im Triathlon heute vergeben würden, dann wäre Verena Steinhauser wie im Sommer 2021 in Tokio dabei. Aber wir stehen genau zwischen den Spielen in Japan und Paris im Sommer 2024. Da kann noch viel passieren. Das weiß auch die beste Triathletin aus Italien, die am Freitag (Start 12 Uhr Ortszeit, 9 Uhr MEZ) beim ersten WM-Rennen in Abu Dhabi in die neue Saison startet.

Mittwoch, 31. Juli 2024, 8 Uhr. Auf diesen Tag arbeitet die 28 Jahre alte Brixnerin hin. Es ist der Tag, an dem im Paris die Medaillen vergeben werden im Triathlon der Frauen. Als beste &bdquo;Azzurra“ liegt Steinhauser aktuell auf Platz 12 im Olympia-Ranking. Bianca Seregni ist als zweitbeste Italienerin 29. Es schaut gut aus für Steinhauser, die eine intensive und verletzungsfreie Vorbereitung hinter sich hat.

Wie haben sie die Zeit zwischen dem letzten Wettkampf Ende November und dem Start in Abu Dhabi verbracht?

Verena Steinhauser: Der letzte Wettkampf 2022, das WM-Finale ebenfalls in Abu Dhabi, war relativ spät. Ich habe dann 2 Wochen wirklich gar nichts gemacht und mich erholt. Anfang Dezember habe ich wieder angefangen, leicht zu trainieren. Danach kam ein langer Trainingsblock in Fuerteventura. Von 7. Jänner bis 21. Februar haben wir dort bei idealen Bedingungen trainiert. Im Playitas Resort waren die Voraussetzungen ideal. In diesem Jahr hat es weniger geregnet, aber die Temperaturen lagen immer bei 20 bis 25 Grad. Perfekt. Die Vorbereitung ist für mich super verlaufen. Ich habe keinen einzigen Tag pausiert, war nie krank. Der erste Ruhetag war der Dienstag in dieser Woche. Da bin ich mit einem Teil der Mannschaft von Rom nach Abu Dhabi geflogen. Ein anderer Teil kam von Mailand. Wir sind fast gleichzeitig am Flughaben gelandet und haben uns dort getroffen.“

Wie muss man sich einen typischen Trainingstag in der Vorbereitung vorstellen?

Der durchschnittliche Trainingsumfang in einer Woche sind 30 bis 32 Stunden. Fast täglich werden alle 3 Disziplinen gemacht, außer am Wochenende. Am Sonntag fällt Gott sei Dank das Schwimmen aus. Im Schnitt sind das 5 Stunden pro Tag mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Ruhetag gibt es keinen. Ich habe den Winter gut überstanden, bin von Krankheiten verschont geblieben.“

<a data-caption="Sechseinhalb Wochen hat sch Verena Steinhauser auf Fuerteventura auf die die neue Saison vorbereitet. Am Freitag geht es in Abu Dhabi für sie los." data-fancybox="inline-150068" target="_image" href="https://s3-images.sportnews.bz/_images/scale/1280x1280/img/2023/03/sechseinhalb-wochen-hat-sch-verena-steinhauser-auf-fuerteventura-auf-die-die-neue-saison-vorbereitet-am-freitag-geht-es-in-abu-dhabi-fuer-sie-los.jpg"> Sechseinhalb Wochen hat sch Verena Steinhauser auf Fuerteventura auf die die neue Saison vorbereitet. Am Freitag geht es in Abu Dhabi für sie los.

Wir sind genau zwischen den Olympischen Spielen. Bestimmt ist schon alles auf Paris in 17 Monaten ausgerichtet.

Auf jeden Fall zielt alles auf Olympia hin. Ich hatte ein nicht ganz leichtes Jahr 2022, es war eine Übergangsphase. Ich hatte im Training ein paar Sachen geändert, habe zum Beispiel seit letztem Jahr einen Trainer, der sich ausschließlich um das Schwimmen kümmert. Etwas umstellen, ist nicht einfach. Auch wenn es nur Kleinigkeiten sind, spürt man das sofort. Ein großes Ziel ist die direkte Qualifikation für Paris. Dazu brauche ich 2 Platzierungen in den Top 8 bei 2 WM-Wettkämpfen über die Olympische Distanz. Die ersten beiden Chancen habe ich Mitte und Ende Mai in Yokohama und dann in Cagliari. Und am Ende beim WM-Finale Ende September in Ponte Vedra in Florida. Ich werde auch beim Test-Event ein Jahr vor Olympia im August in Paris an den Start gehen. Der WM-Auftakt am Freitag ist ein Sprint, gleich wie die WM-Etappe im Juli in Hamburg. Und ich werde auch bei den European Games Ende Juni in Krakau dabei sein, obwohl die einen anderen Wert haben. Und 2 Wochen nach Abu Dhabi werde ich auch die Duathlon-EM in Caorle mitmachen. Damit die Wettkampfpause bis Yokohama nicht zu lang ist. Und es ist mal etwas anderes.

Es wird also wieder eine intensive Saison wie 2022 oder?

Die Saison ist nicht so vollgestopft mit Wettkämpfen wie im letzten Jahr. Ich fühle mich in Form und weiß, dass es eine gute Saison werden kann.

Die Olympia-Quali läuft exakt 2 Jahre bis zum 24. Mai 2024. Man kann sich auch über das Olympia-Ranking für Paris qualifizieren.

Das ist richtig, dazu braucht es einen Platz in den Top 30. Aber dann erhält dein Land den Startplatz. Wenn ich es zweimal in die Top 8 schaffe, dann habe ich den Startplatz auch nominell sicher.

Wer sind die schärfsten Rivalinnen im eigenen Lager?

Intern die Konkurrenz kleiner als vor Tokio. Jetzt sind viele ganz junge Triathletinnen dabei. Ich persönlich fühle mich nicht so sehr unter Druck gesetzt. Alice Betto (7. in Tokio) ist Mutter geworden und will wieder ins Spiel kommen, aber man weiß nicht, wann sie ihr Comeback geben wird. Bianca Seregni ist eine starke Schwimmerin. Ilaria Zane will auch um ein Ticket kämpfen, aber sie wird im Sommer 2024 schon 32 Jahre alt sein.

Und was erwarten Sie in Abu Dhabi?

Ehrlich gesagt, habe ich mir noch nicht viele Gedanken gemacht. Es ist das erste Rennen der Saison, man schaut, wie ist die Vorbereitung verlaufen, was kann man verbessern? Es geht darum, hinein zu schnuppern. Aber es ist immer gut mit einem guten Ergebnis in das Jahr zu starten.

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Wie sieht der Trainingsumfang einer Triathletin aus?

Im Interview mit s+ verrät Südtirols Iron-Lady Verena Steinhauser, die ihren Lebensmittelpunkt nach Pescara verlegt hat, wie sie sich fühlt, was sie von dieser Saison erwartet und was sie in diesem vor-olympischen Jahr verändert hat.

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