„Will beweisen, dass ich die Nummer 1 in Italien bin“

Im Oktober 2023 beim Weltcup in Brasilia hat Südtirols Parade-Triathletin ihren letzten Wettkampf bestritten. Seither hat man nicht viel gehört von der 29 Jahre alten Brixnerin. Jetzt ist sie wieder da. Vor dem ersten WM-Rennen am Persischen Golf erzählt Steinhauser im Interview mit Redakteur Stefan Peer, was sie von der für sie so wichtigen Saison 2024 erwartet.

Alles ist auf die Sommerspiele Ende Juli in Paris ausgerichtet. Nach dem WM-Rennen in Cagliari am 25. Mai wird abgerechnet, dann ist die Olympia-Qualifikation zu Ende.

Steinhauser 18. im Olympia-Ranking Derzeit ist Verena Steinhauser im &bdquo;World Triathlon Individual Olympic Qualification Ranking“ als 18. die beste Azzurra vor Bianca Seregni (20.). Italien hat bei den Frauen 2 Startplätze fix und hofft auf ein 3. Paris-Ticket. Dazu muss eine 3. Italienerin Ende Mai im Olympia-Ranking in den Top 30 sein. Ilaria Zane (derzeit 34.) und Alice Betto (45.) wollen das schaffen. Betto ist nach ihrer Mutterschaft erst 2023 wieder in die Profi-Tour eingestiegen.

Fast 5 Monate ohne Wettkampf. Was ist in dieser Zeit passiert? Verena Steinhauser: &bdquo;Die Pause war fast zu lang, immer nur Training ist auch nicht fein. Es war ein langer Winter, und der Winter ist manchmal auch nervig. Ich habe nach dem Weltcup in Brasilia im Oktober 2 Wochen gar nichts getan und danach ganz locker wieder angefangen. Ich war ein paar Wochen in Livigno zum Langlaufen, habe mich im Training auf das Schwimmen konzentriert und bin erstmals den ganzen Winter in Pescara geblieben mit Ausnahme der 3. Jänner-Woche, da war ich mit der italienischen Nationalmannschaft auf Fuerteventura. Ich habe es genossen, daheim statt immer unterwegs zu sein, auch weil ich von Ende März und den ganzen April in der Sierra Nevada bin. Zu Weihnachten war ich 2 Wochen in Brixen, aber da bin ich leider krank geworden.“

Haben Sie etwas umgestellt vor der Olympia-Saison?

&bdquo;Nein gar nichts, ich habe alles gleich gelassen, ich wollte nichts austauschen oder verändern, habe auch das gleiche Rad behalten, obwohl das Saisonende 2023 für mich nicht nach Wunsch verlaufen ist. Ich habe zum Schluss nicht mehr an mich selbst geglaubt, Ich wollte mich im Winter auf mich selbst konzentrieren, mein Ding machen und alles ruhiger angehen lassen. Denn ich weiß, dass ich es kann.“

Verena Steinhauser hat im Winter fast immer in Pescara trainiert.

Jetzt kommen die entscheidenden Wochen.

Steinhauser: &bdquo;Der WM-Start hier in Abu Dhabi ist die Generalprobe, im Mai folgen dann die WM-Rennen über die olympische Distanz. Yokohama und Cagliari sind die 2 wichtigsten Rennen. Betto und Zane werden auch bei Weltcuprennen starten, um das 3. Olympia-Ticket zu ergattern.“

Wie schaut es hinsichtlich Olympia-Qualifikation aus? &bdquo;Italien hat derzeit 2 Startplätze bei den Männern und 2 bei den Frauen, aber die Plätze sind nicht nominell vergeben, denn keiner von uns hat den vom Verband vorgegebenen Top-8-Platz beim WM-Finale im Vorjahr in Pontevedra oder dem Olympia-Testevent in Paris geschafft. Derzeit haben Seregni und ich den Olympia-Startplatz. Zane hinkt etwas hinterher, aber sie ist näher an den Top 30 als Betto. Es ist eine schwierige Situation. Bis Ende Mai wird es auch keine nominelle Entscheidung geben von Seiten des Verbandes.“

Wie geht die Saison danach weiter?

&bdquo;Wenn ich mich für Olympia qualifizieren sollte, werde ich im Juni ein Trainingslager in Livigno absolvieren und vor Paris Mitte Juli noch das WM-Rennen in Hamburg bestreiten. Sollte ich bei Olympia nicht starten, ist meine Triathlon-Karriere ja nicht vorbei, dann geht es weiter. Aber Paris ist das große Ziel.“

Wie sehen Sie selbst die Chancen? &bdquo;Ich bin recht zuversichtlich. Ich fühle mich auf dem Niveau, ganz vorne mitzumischen. Seregni hat viele Punkte nur im Weltcup gesammelt. Wenn 3 Frauen die Olympia-Qualifikation schaffen, sind wir alle 4 in Paris dabei, denn eine Reservistin fährt auch mit. Mein Ziel ist es, zu beweisen, dass ich die Nummer 1 in Italien bin und bleibe. Jetzt muss ich es durchziehen. Für mich zählt derzeit nur Olympia, alles andere ist weit weg und kein Thema. Ich will in Paris nicht nur dabei sein, sondern auch vorne mitmischen.“

Was ist ihr Ziel zum WM-Auftakt in Abu Dhabi? &bdquo;Ich habe keine Erwartungen. Es geht darum zu schauen, wie ist der Winter trainingsmäßig gegangen. Ich habe versucht, im Schwimmen, einige Dinge zu verbessern. Ich will im Wasser wieder mehr Sicherheit kriegen, das war mein großer Schwachpunkt. In Abu Dhabi ist die Weltklasse mit Ausnahme von Flora Duffy vollzählig vertreten. Ich starte mit der Nummer 22, deshalb peile ich einen Platz in den Top 20 an. Wenn es nach mir geht, würde ich die Mixed-Staffel am Samstag nicht machen.“

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Mit dem Weltcup-Sprint am Freitag in Abu Dhabi beginnt für Verena Steinhauser die neue Saison. Sie hat in diesem Jahr ein ganz großes Ziel.

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