Eine Südtirolerin erobert Florida

Als Kind begann Gaia Riedmüller mit Kunstturnen, dann spielte sie Volleyball. Beim SSV Bozen feierte sie hierzulande Erfolge und versuchte danach in der Serie B bei Argentario Trient einen weiteren Schritt zu machen. Im Sommer 2022 wagte die 18-Jährige aus Bozen dann den Sprung über den großen Teich und heuerte beim Eastern Florida State College an. &bdquo;Davon habe ich immer schon geträumt. Auf der internationalen Hochschule kann ich viel Volleyball trainieren und spielen und zur Schule gehen. Ich komme vom Sprachenlyzeum und habe mich mit Englisch gleich leichtgetan“, sagt Gaia.

Andere Länder, andere Sitten. Wie ist da so ein Tagesablauf in Florida? &bdquo;Gegen 6.30 Uhr aufstehen, frühstücken. Dann gleich Sondertraining oder Physiotherapie. Bis 12 Uhr ist dann Schule und schnell Essen. Ab 12.30 Uhr folgt Krafttraining und Video. Danach geht es in die Halle zum Training. Ab 17 Uhr wird für zwei Stunden mit den anderen Mitspielerinnen gelernt. So läuft es von Montag bis Freitag. Am Wochenende stehen die Spiele an“, erzählt das Energiebündel aus Bozen. Ihre Mannschaft am College ist sehr international. &bdquo;Zwei Italienerinnen, zwei Spanierinnen, zwei Girls aus Puerto Rico, zwei aus Brasilien... wir verstehen uns blendend. Die verschiedenen Kulturen sind wirklich eine tolle Sache, eine Bereicherung. Auch der Trainer kommt aus Puerto Rico“, berichtet die Teenagerin.

Gaia Riedmüller mit einem Hechtsprung.

Alle Spielerinnen wohnen im gleichen Gebäude, Gaia hat wie die anderen Mädchen ein Einzelzimmer. Die Meisterschaft läuft von Mitte Juli bis Mitte November. Mit ihrem Team landete die Talferstädterin auf Platz 3. Dabei hat Giaa voll eingeschlagen. Riedmüller wurde als bester Libero in Florida und bester Libero der Finalserie ausgezeichnet.

Dies, obwohl ihr eine Sprunggelenksverletzung in den entscheidenden Spielen zusetzte. &bdquo;Aber ich habe sogar in der Nacht Therapie gemacht, Eis aufgelegt. Die Finals wollte ich um keinen Preis verpassen“, spricht das Kämpferherz aus der temperamentvollen Boznerin. Das tägliche Training mit den stundenlangen Einheiten hat Gaia bereits weitergebracht. Vor allem in der Annahme (sie selbst sagt, es sei nie so recht ihre Stärke gewesen) fühlt sich die Frohnatur verbessert.

Schnee als Abwechslung Am 12. Dezember kehrte sie nach Hause zurück. &bdquo;Endlich sah ich wieder alle meine Lieben und auch Schnee. Das bin ich im warmen Florida nicht gewohnt“, witzelt sie. Am 6. Jänner ging es über Verona und Frankfurt zurück nach Orlando. Die High School befindet sich eine Autostunde von Orlando entfernt, in Melbourne. In den kommenden Wochen stehen neben Schule vor allem Training und Turniere an. Auch in der Saison 2023/24 wird Riedmüller in Florida sein. &bdquo;Danach muss ich mich für ein neues College entscheiden.“ Noch hat sie keine Entscheidung getroffen.

Herzlichkeit und offene, hilfsbereite Mentalität Die Offenheit und Herzlichkeit der Menschen haben es ihr angetan. &bdquo;Alle sind sehr hilfsbereit und die Tage vergehen wie im Flug. So ist zum Beispiel am Sonntag der große Wäsche-Tag. Das machen wir Spielerinnen alle gemeinsam. Man wird so richtig selbstständig und auch das Kochen ist kein Problem. Ich bin schon ein wenig stolz, dass ich kein Kilogramm zugenommen habe. Aber Fast-Food versuche ich so gut es geht zu vermeiden“, erzählt der Teenager.

„Ich liebe es, zu reisen und neue Kulturen kennenzulernen.“ Gaia Riedmüller

Riedmüller könnte sich eine längere Zukunft in Übersee durchaus vorstellen. &bdquo;Ich liebe es, zu reisen und neue Kulturen kennenzulernen. Wenn ich meine Liebe für Volleyball damit verbinden kann, umso besser.“ Das klingt, als würde die junge Frau aus Bozen nicht allzu früh nach Südtirol zurückkehren. Aber: Über die Social-Media-Kanäle kann sie mit Eltern und Freunden ja immer in Kontakt bleiben.

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Eine Südtirolerin erobert Florida

Giaia Riedmüller hat sich ihren ganz großen Traum erfüllt und den Schritt nach Übersee gewagt. Seit dem vergangenen Jahr spielt die Boznerin beim Eastern Florida State College Volleyball – und lehrt dort ihren Gegnerinnen das Fürchten.

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