
Flavio Marx hat große Träume.
Ein Vinschger und der Traum von Olympia 2028
Flavio Marx ist ein wahrer Exot: Der junge Mann aus dem Obervinschgau betreibt eine Sportart, die für einen Südtiroler untypisch scheint – und trotzdem: Marx darf sich berechtigte Hoffnungen auf die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles machen.
09. Oktober 2025
Von: dl
Fußball, Eishockey, Wintersport oder Tennis: Das sind hierzulande mit die beliebtesten Sportarten. Das Kitesurfen gehört sicherlich nicht dazu. Flavio Marx hat aber bereits mit sechs Jahren angefangen, sich im Wassersport zu versuchen. Sein Vater hat den heute 22-Jährigen damals mitgenommen.
Seit Neuestem ist Marx fixer Bestandteil des italienischen Nationalteams, zu dem insgesamt nur sechs Athleten (drei Männer und drei Frauen) gehören. Marx hält im Kitesurfen quasi die Südtiroler Flagge hoch und ist der Erste, der dieses Kunststück in seiner Sportart geschafft hat. „Das ist eine große Erleichterung für mich – vor allem in finanzieller Hinsicht. Die Trainer, Trainings und die Unterkunft übernimmt jetzt quasi der Verband“, so Marx im SportNews-Gespräch.
Große Konkurrenz im Team
Kürzlich nahm Marx an der WM in Cagliari teil und belegte dort den 21. Platz. Gold schnappte sich der Italiener Riccardo Pianosi. Der 20-Jährige aus den Marken ist der Trainingspartner von Marx. Der Südtiroler ist im Stiefelstaat aktuell die Nummer 2 im Kitesurfen. Bei Olympia darf pro Nation nur ein Athlet antreten. Allerdings darf in knapp drei Jahren auch ein Ersatzmann nach Los Angeles reisen. Dieser könnte dann vor Ort einspringen.Flavio Marx bei seiner Lieblingsbeschäftigung: Dem Kitesurfen.
„Ich trainiere jetzt viel mit Riccardo. Seitdem habe ich schon einen großen Sprung gemacht. Ich bin sehr zuversichtlich, dass mich das weiterbringen wird“, erklärte Marx. Der Kitesurfer aus Taufers im Münstertal, das an der Grenze zur Schweiz liegt, arbeitet nebenher noch in St. Moritz. Der bekannte Touristenort liegt rund eine Stunde von seinem Heimatort entfernt. Dort ist Marx bei den Bergbahnen im Tiefbau tätig – mit Schwerpunkt auf der Beschneiung.
Auch wenn Marx jetzt im Nationalteam ist, könnte er sich ansonsten seinen Sport nicht nebenher finanzieren. Denn der Materialverschleiß ist groß: Es braucht allein drei Kitegrößen – je nach Wind, wobei ein Brett rund 4.000 Euro kostet. Pro Saison kommen da Materialspesen von über 20.000 Euro zusammen.
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