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Charlotte Bonnet (Mitte) war eine Klasse für sich. © swimmeeting

Eine Französin schreibt am Pfarrhof Geschichte

Noè Ponti und Charlotte Bonnet sind die großen Dominatoren des Swimmeeting Südtirol 2023, das an diesem Wochenende am Pfarrhof in Bozen seine 27. Auflage seit 1997 erlebt hat.

Der Schweizer Ponti, Olympia-Dritter über 100 m Delfin 2021 in Tokio, hat alle drei Rennen gewonnen, die er bestritten hat. Historisch waren dagegen die Auftritte von Bonnet: Die Französin hat für eine neue Bestmarke gesorgt. Noch nie ist es einer Athletin in Bozen gelungen, an einem Wochenende sechs Rennen zu gewinnen.


Insgesamt hat das Publikum in der Albert-Pircher-Halle fünf neue Meetingrekorde gesehen. Drei von Ponti, einen von Bonnet und einen von Silvia Scalia am Sonntag über 50 m Rücken. In 26,99 Sekunden hat sie die 27,12 von Kira Toussaint aus dem Jahre 2017 unterboten.
Ponti hat nicht nur drei Rennen gewonnen, er hat neue Maßstäbe gesetzt. Nachdem er am Samstag seinen Veranstaltungsrekord aus dem Vorjahr über 50 m Delfin in 22,77 eingestellt hatte und über 100 m Lagen Thomas Ceccon (52,79) in 52,49 den Meetingrekord über 100 m Lagen abgejagt hatte, schlug er heute auch über 100 m Delfin als Erster an. In 49,85 Sekunden war er um drei Hundertstelsekunden schneller als vor einem Jahr.

Bonnets Leistung für die Geschichtsbücher

Charlotte Bonnet hat in Bozen dominiert, wie noch niemand vor ihr. Sechs Starts, sechs Siege, dazu der Meetingrekord am Samstag über 100 m Lagen in 58,60 (bisher Natalie Coughlin 58,72 im Jahre 2011) können sich sehen lassen. Nach vier Siegen am Samstag (100 m Freistil, 50 m Brust, 50 m Delfin, 100 m Lagen) hat die Französin heute noch zweimal gewonnen. Über 100 m Brust siegte sie in 1.05,45 vor Rachel Bernhardt aus den USA (1.06,04) und der Russin Nika Godun (1.06,54.). Zum Abschluss war sie auch über 50 m Freistil in 24,72 nicht zu schlagen. Die Azzurre Chiara Tarantino (25,08) und Elena Di Liddo (25,62) landeten auf den Plätzen. Bonnet war wirklich zufrieden: „Ich bin die erste, die hier sechsmal gewonnen hat? Das ist gut. Ich wollte alle meine Rennen gewinnen. Am Samstag war es hart mit vier Rennen. Heute habe ich eine gute Zeit über 50 m Freistil gemacht.“

Viele Fans ließen sich das Spektakel nicht entgehen.


Di Liddo holte sich den Sieg über 100 m Delfin in 58,49 vor Alessia Polieri (58,49). „Die Zeit ist nicht großartig, aber es ist wichtig für mich, wieder Rennen zu bestreiten nach der Schulteroperation. Der Schulter geht es wieder gut“, versicherte Di Liddo. Scalia war zufrieden mit dem Sieg über 50 m Rücken und mit dem Preisgeld von 1000 Euro, das sie für den Rekord kassierte, nicht aber mit der Zeit: „Ich habe gehofft, ein bisschen schneller zu sein“, gab sie zu.

Einen Doppelsieg feierte Simone Stefanì. Nach den 100 m Rücken am Samstag gewann er heute auch die 50 m Rücken in 23,83, verpasste aber den Meetingrekord um drei Zehntelsekunden und setzte sich vor Thierry Bollin (24,48) und Tommaso Coccato (24,85) durch. „Ich hatte vor ein paar Tagen noch Fieber, aber ich wollte hier schwimmen“, meinte Stefanì. Zwei Siege holte sich am Wochenende auch Überraschungsmann Gabriele Brambillaschi, der nach den 100 m Freistil heute auch die 50 m Freistil in sehr guten 21,80 Sekunden gewann vor dem Niederländer Thom De Boer (22,04) und dem erst 15 Jahre alten Litauer Tajus Juska (22,60). „Ich bin happy, die Zeit ist sehr gut. Das Meeting war ein guter Test für die Italienmeisterschaft“, meinte Brambillaschi. Der Sieg über 100 m Brust ging an Jeremy Desplanches. Der Schweizer, der in Tokio 2021 Dritter über 200 m Lagen gewesen war, siegte in 1.00,07 vor Victor Rusinov aus Bulgarien (1.02,28).

Schlagwörter: Wassersport Schwimmen

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