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Im Meraner Lido werden sich wieder die Schwimmstars messen. © ROLDY_CUETO_CABRERA

Meran freut sich auf Italiens beste Schwimmer

Fünf Wochen vor der siebten Auflage des Cool Swim Meetings haben die Organisatoren heute Vormittag auf einer Pressekonferenz im Ratssaal der Gemeine Meran ein Teilnehmerfeld bekanntgegeben, das die Schwimmfans nicht nur in Südtirol mit der Zunge schnalzen lässt.

Als Ehrengast war beim Medientermin am Mittwoch Cesare Butini dabei, der Cheftrainer der italienischen Nationalmannschaft neben zahlreichen Vertretern aus Politik in Sport, angeführt von Merans Bürgermeister Dario Dal Medico. Nur wenige Tage nach dem „Sette Colli“-Meeting in Rom, der letzten Möglichkeit, sich für die Weltmeisterschaften zu qualifizieren, und genau einen Monat vor dem Saisonhöhepunkt in Fukuoka (Japan), wird das Cool Swim Meeting in Meran ein echter Prüfstein sein, vor allem für die großen Namen des italienischen Schwimmsports. Die siebte Auflage wird vom 16. bis 18. Juni über die Bühne gehen.


Sieben Jahre sind vergangen seit die beiden Meraner Schwimmvereine (AS und Sportclub) im Sommer 2016 beschlossen haben, den großen Schwimmsport in die Passerstadt zu bringen, auch dank des damals brandneuen, sehr schnellen 50-Meter-Beckens im Lido. In diesen ersten Jahren ist das Event Meran immer mehr gewachsen und hat einen Platz im internationalen Kalender gefunden.

Das Rednerpult bei der Pressekonferenz im Meraner Rathaus.


Die in Meran geschwommenen Zeiten werden mittlerweile vom italienischen Verband auch als WM-Qualifikation anerkannt. Es ist für Italiens Elite jedes Jahr auch der Ausgangspunkt für die großen Veranstaltungen des Sommers. Wer erinnert sich nicht an das legendäre Duell zwischen Gregorio Paltrinieri und Gabriele Detti im Jahr 2017 über 1500 Freistil? Seitdem war die italienische Nationalmannschaft immer mit ihren Top-Athleten präsent, um sich auf die großen Ereignisse vorzubereiten.

Das wird auch in diesem Jahr der Fall sein. „Wir werden von Sonntag, 11. Juni bis Montag, 19. Juni eine Auswahl der italienischen Nationalmannschaft von Cheftrainer Cesare Butini für ein Trainingslager in Meran zu Gast haben“, sagt Walter Taranto, Präsident des Organisationskomitees des Cool Swim Meetings und zugleich Präsident des Südtiroler Schwimmverbandes.

Ein vierfacher Europameister ist der Star

Beim Teilnehmerfeld sind in erster Linie Thomas Ceccon und Nicolò Martinenghi zu nennen. Die beiden müssen wirklich nicht vorgestellt werden, sie sind zwei Weltstars in ihrer Sportart. Der 22-jährige Ceccon aus Thiene im Veneto war der absolute Star der Europameisterschaften im Foro Italico in Rom im August 2022: Er gewann nicht nur sechs Medaillen (vier goldene und zwei silberne), sondern war auch der erste Athlet in der Geschichte der kontinentalen Titelkämpfe, der in drei verschiedenen Stilarten Medaillen gewonnen hat: Rücken, Delfin und Freistil. Ganz zu schweigen davon, dass Ceccon zwei Monate zuvor bei den Langbahn-Weltmeisterschaften in Budapest Gold über 100 m Rücken gewann und in 51,60 einen neuen Weltrekord aufgestellt hat. Zusammen mit Martinenghi holte er für Italien auch WM-Gold in der 4x100-Lage-Staffel mit Europarekord sowie Bronze mit der Staffel über 4 x 100 m Freistil.

Martinenghi, der am 1. August 24 Jahre alt wird, war nicht weniger beeindruckend. In Budapest eroberte er ein historisches Gold über 100 m Brust in 58,26. Bei den Europameisterschaften in Rom schaffte er das Gold-Double über 50 und 100 Brust und holte seinen dritten Titel mit der italienischen Lagen-Staffel, wiederum zusammen mit Ceccon. Von den Weltmeisterschaften auf der Kurzbahn im vergangenen Dezember in Melbourne haben Ceccon und Martinenghi sechs (Ceccon 3/1/2) bzw. fünf Medaillen (Martinenghi 1/3/1) mit nach Hause gebracht.

In Meran dabei sein wird wie schon im letzten Jahr auch wieder Sara Franceschi, Silbermedaillengewinnerin bei der Kurzbahn-WM in Melbourne über 400 m Lagen und Bronzemedaillengewinnerin bei der EM in Rom über 200 m Lagen. Über diese beiden Strecken gewann sie auch den Titel bei den Mittelmeerspielen in Oran (Algerien). Lisa Angiolini, hat in Rom über 100 Brust Silber gewonnen. Ebenfalls schon in der Meldeliste steht Alberto Razzetti, der Europameister im Foro Italico über 400 m Lagen und der EM-Zweite über 200 m Lagen. Leonardo Deplano (zweimal Gold und einmal Silber mit der italienischen Staffel in Melbourne), Matteo Ciampi (Silber in Rom, Bronze in Melbourne mit der 4 x 200 Freistil-Staffel), die Brustschwimmerin Francesca Fangio und der Rückenschwimmer Paolo Cataldi sind neben dem Briten Max Litchfield, Vierter der Olympischen Spiele von Tokio im 400er-Lagenschwimmen, weitere prominente Namen in Meran.

Hoffen auf Ballo

Der letzte große Name, den die Veranstalter an Land gezogen haben ist jener von Federico Poggio. „Er hat im letzten Jahr bei der EM in Rom eine Medaille gewonnen und sich in diesem Jahr den Luxus erlaubt, Martinenghi zu schlagen“, sagte Cheftrainer Butini bei der Pressekonferenz. „Wir sind in Kontakt mit anderen wichtigen Athleten“, sagt Taranto, der auch gerne Stefano Ballo am Start hätte, der mit seinen 30 Jahren immer noch der Vorzeigeathlet des Südtiroler Schwimmsports ist und der derzeit in Caserta trainiert, um wieder in
Form zu kommen, nachdem er sich Anfang März einer Operation an der Hand nach einem komplizierten Bruch des fünften Mittelhandknochens unterzogen hat. „Ich würde gerne in Meran starten, aber ich kann meine Anwesenheit im Moment nicht bestätigen“, sagte Ballo vor ein paar Tagen.

Das Programm bleibt gegenüber den letzten Jahren unverändert. Es beginnt am Freitagnachmittag mit einigen schnellen Rennen beim Skin Race am Abend und endet am Sonntagnachmittag mit den letzten Staffeln. „Natürlich werden wir auch einen Preis für die beste regionale Leistung anhand der FINA-Tabelle vergeben. Dafür gibt es bei Männern und Frauen jeweils eine Gift Card des Einkaufszentrums Algo in Algund. Und es gibt Geldpreise für die Athleten, die einen Veranstaltungsrekord aufstellen“, sagt Marco Giongo, der sportliche Leiter der Veranstaltung. Je sportlich wertvoller ein Rekord ist, desto mehr Geld gibt es zu gewinnen. Werden die Rekorde von Gregorio Paltrinieri über 1500 m Freistil (14.53,90) oder von Thomas Ceccon über 100 m Rücken gebrochen, gibt es 2000 Euro.

Nach 650 Anmeldungen im Jahr 2022 hoffen die Organisatoren, die 800er-Marke zu knacken. „Im Moment sind wir bei etwa 500, mit Athleten aus Ungarn, Spanien und natürlich Deutschland und Österreich“, sagt Gebhard Unterrainer, Mitglied des OK-Vorstands. Um die Qualität zu verbessern, haben die Organisatoren den bekannten Platzsprecher Luca Rasi engagiert.


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