Noch drei Tage bis zum Swimmeeting - Die ersten Stars trudeln ein

Cseh ist der letzte Weltklasseathlet, den die Veranstalter des SSV Bozen verpflichten konnten. Der 27-Jährige ist der uneingeschränkte Lagen-König Europas und seine Erfolgsliste auf internationalem Parkett eindrucksvoll. Bei der verschiedenen Olympischen Sommerspielen hat Cseh insgesamt fünf Medaillen geholt (zweimal Silber, dreimal Bronze), er war Langbahn-Weltmeister über 400 m Lagen 2005 in Montreal (insgesamt hat er neun WM-Medaillen allein auf der Langbahn geholt und vier auf der Kurzbahn). Aber vor allem seine Erfolgsserie in Europa ist einzigartig. Cseh hat in seiner Karriere, die vor über zehn Jahren begonnen hat, nicht weniger als 27-mal EM-Gold geholt: Elf Titel auf der Langbahn und 16 im 25-m-Becken sind eine fantastische Bilanz. In seiner Karriere hat er nicht weniger als 59 Medaillen (31/14/14) bei internationalen Meisterschaften geholt. Er hat vor Ryan Lochte die Kurzbahn-Weltrekorde über 200 und 400 m Lagen gehalten und ist noch immer in Besitz von drei Europarekorden auf der Langbahn (200 und 400 m Lagen, 200 m Delfin).

&bdquo;Mit Cseh haben wir einen der ganz Großen im internationalen Schwimmsport verpflichtet, der seit über einem Jahrzehnt für Weltklasseleistungen bürgt“, sagt OK-Chef Christian Mattivi stolz.

Zahlreiche US-Schwimmer am Start

Natalie Coughlin kehrt nach einem Jahr Pause zum dritten Mal nach Bozen zurück. Sie war schon 2010 und 2011 begeistert vom einzigartigen Flair, der am Pfarrhof herrscht. Sie hat sich entschieden, ihre unvergleichliche Karriere bis zu den Olympischen Spielen 2016 in Rio fortzusetzen (zumindest über 50 und 100 m Freistil). &bdquo;Was soll man über Coughlin noch sagen? Sie hat in ihrer Laufbahn alles, aber auch wirklich alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt und ist eine der erfolgreichsten Schwimmerinnen überhaupt“, sagt Mattivi. Im letzten Jahr bei den Olympischen Spielen in London hat sie ihre neunte Olympia-Medaille (Bronze mit der Freistil-Staffel) erobert. Coughlin ist mit ihrem Charisma eine der großen Attraktionen des Meetings, das aber auch viele andere US-Stars zu bieten hat. Weltrekordler

Nick Thoman ist zum fünften Mal in Folge in Bozen, wo er schon sieben Mal gewonnen hat. Der Vize-Olympiasieger von London (100 m Rücken) ist einer der Publikumslieblinge und muss auch in diesem Jahr vor seinem Landsmann Adam Mania auf der Hut sein, der ihm 2012 zweimal bezwungen hat. Ein alter Bekannter in Bozen ist auch Cullen Jones. Der Freistil-Sprinter hat mit dem US-Quartett sowohl bei den Olympischen Spielen in Peking (4 x 100 m Freistil) als auch in Peking an der Seite von Thoman (4 x 100 m Lagen) Gold gewonnen. Landsmann Steve Cebertowicz kommt an diesem Wochenende zum ersten Mal in die Talferstadt und rechnet sich auf den beiden Freistil-Strecken gute Chancen aus.

Fissneider und Letrari mit Heimvorteil

Das italienische Feld bei den Männern wird in Abwesenheit des verletzten Fabio Scozzoli diesmal von Piero Codia angeführt. Aber auch Marco Belotti, Lorenzo Benatti, Edoardo Giorgetti, Luca Pizzini und Andrea Toniato werden am Start sein und versuchen, gute Zeiten und Spitzenplätze heraus zu schwimmen. Längst ein Stammgast in Bozen ist auch Steffen Deibler. Der Olympia-Vierte von London hat 2009 den Weltrekord über 50 m Delfin gehalten.

Bei den Frauen sind die Augen des heimischen Publikums natürlich in erster Linie auf Lisa Fissneider und Laura Letrari gerichtet. Die 19-Jährige aus Kaltern und die 24-Jährige aus Brixen trainieren seit Mitte September im Leistungszentrum des italienischen Verbandes in Verona unter der Führung von Verbandstrainer Tamas Gyertyanffy und wollen sich mit dem Heimvorteil im Wasser für die Kurzbahn-Europameisterschaft qualifizieren. Die Titelkämpe von 12. bis 15. Dezember in Herning in Dänemark sind der erste große Höhepunkt der neuen Saison. Aber für die Lokalmatadore wird es nicht leicht sein, in Bozen zu gewinnen. Fissneider, die in Bozen zweimal die 100 m Brust gewonnen hat, hat starke Konkurrenz aus der italienischen Nationalmannschaft: Giulia De Acentis, Ilaria Scarcella und vor allem Michela Guzzetti sind genauso gefährlich wie die eben erst 16 Jahre alt gewordene Deutsche Margarethe Hummel, die Junioren-Europameisterin von 2012. Auch für Letrari wird es nicht leicht sein, ihren vier bisherigen Meeting-Siegen weitere hinzu zu fügen. Die deutsche Kurzbahn-Meisterin Doris Eichhorn und Jenny Mensing (Europameisterin über 100 m Rücken auf der Langbahn 2012 in Ungarn) sind über 50 und 100 m Rücken zu beachten und auch Elena Gemo ist wie immer in Bozen am Start.

Über 50 und 100 m Delfin will sich Elena Di Liddo in Szene setzen. Über 50 und 100 m Freistil ist natürlich Coughlin die große Favoritin. Aber mit London-Finalistin Arianna Wallace-Vanderpool von den Bahamas (sie war bei Olympia Achte über 50 m Freistil) und der Niederländerin Moud van der Meer (Staffel-Weltmeisterin über 4 x 100 m Freistil 2011 in Shanghai) ist Konkurrenz groß. Das Meeting wieder live im Internet zu sehen.

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