„Es ist eigentlich ein Witz“

Von 1. bis 6. Mai findet in Tokio der Weltcup statt, gleichzeitig die Olympia-Qualifikation. 2 Wochen später als geplant. Auch der Bozner Maicol Verzotto ist in Japan dabei.

Im März 2020 wurden die Olympischen Spiele in Tokio um ein Jahr verschoben. Sie sollen jetzt vom 23. Juli bis 8. August 2021 ausgetragen werden. Tania Cagnotto hat nach der Verschiebung vor über einem Jahr ihre erfolgreiche Karriere beendet und ist inzwischen zum zweiten Mal Mutter geworden. Tochter Lisa kam am 5. März auf die Welt. Verzotto dachte nicht ans Aufhören Maicol Verzotto will sich dagegen den Olympia-Traum zum zweiten Mal nach Rio 2016 erfüllen. &bdquo;Daran gedacht, aufzuhören, das habe ich nie. Vor einem Jahr war ich 31, jetzt bin ich 32. Ich hätte auch bis 2022 weitergemacht, schließlich habe ich auch lange dafür trainiert“, sagt der Kapitän der italienischen Wasserspringer.

Verzotto gibt zu, dass das letzte schon ein besonderes Jahr gewesen sei – mit großer Ungewissheit und so gut wie keinen Wettkämpfen. Die Wasserspringer wurden von Corona so hart getroffen wie kaum eine andere Sportart.

&bdquo;Dass wir nach Japan fliegen, glaube ich erst, wenn ich im Flieger sitze.“ Maicol Verzotto Der Weltcup in Tokio findet nun in der ersten Mai-Woche statt. &bdquo;Unser Flug von Rom über Paris nach Tokio am kommenden Montag ist gebucht. Dass wir nach Japan fliegen, glaube ich erst, wenn ich im Flieger sitze. Es ist eigentlich ein Witz wie alles abgelaufen ist, schließlich geht es hier um eine Olympia-Qualifikation“, sagt Verzotto.

Maicol Verzotto mit der Bronzemedaille bei der Hallen-Italienmeisterschaft Anfang März in Triest.

Als der Weltverband FINA den Weltcup am 1. April abgesagt hatte, klang das wie ein schlechter Aprilscherz. &bdquo;Aber es war keiner“, so Verzotto. Der Weltcup wurde am 9. April vom ursprünglich anberaumten Termin (18. bis 23. April) um zwei Wochen nach hinten verschoben und findet jetzt doch in Tokio statt. 2 Wochen später. Tokio 2021: Verzotto hat seine Zweifel &bdquo;Eine perfekte Vorbereitung sieht anders aus. Das ist einer Olympia-Qualifikation nicht würdig“, sagt Verzotto. &bdquo;Zuerst haben sie den Weltcup abgesagt, der jetzt doch stattfindet. Sie wollen die Sommerspiele um jeden Preis durchziehen, aber ich frage mich: Wie wollen sie in 2 Monaten für Olympia bereit sein, wenn der Weltcup noch vor ein paar Wochen abgesagt wurde?“

Doch Verzotto sagt auch, &bdquo;dass wir das alles aus unseren Köpfen bekommen müssen. Wir sind Profis und Sportler und müssen uns so gut wie möglich auf einen Wettkampf vorbereiten. Es ist eine besondere Situation für alle. Deshalb glaube ich auch, dass alle Nationen beim Weltcup dabei sein werden, schließlich geht es um die Startplätze bei Olympia.“

Sein jüngerer Bruder Julian Verzotto ist beim Weltcup nicht dabei. &bdquo;Er durfte an der Coppa Tokyo im Februar in Triest nicht teilnehmen, weil er der Carabinieri-Sportgruppe angehört und eine seiner Teamkolleginnen vor dem Wettkampf positiv getestet worden war. Dabei war Julian immer negativ. Okay, er ist noch jung, aber das war schon hart. Da ist Wut da“, sagt Maicol Verzotto. Verzotto will nicht wieder zittern Körperlich geht es dem 32-Jährigen gut. Sein großer Tag in Tokio ist Montag, der 3. Mai. Dann steht der Vorkampf vom Turm auf dem Programm. &bdquo;Das Ziel ist es, mich für das Halbfinale der besten 18 Springer am Abend zu qualifizieren. Das Halbfinale heißt gleichzeitig Olympia-Qualifikation. Vor 4 Jahren beim Weltcup in Rio habe ich das Halbfinale um einen Punkt verpasst, danach musste ich monatelang bis Juni warten, um mein Olympia-Ticket sicher zu haben.“ Das will der Bozner diesmal vermeiden – und nicht zittern wie vor 5 Jahren.

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„Es ist eigentlich ein Witz“

Seit über einem Jahr hat es im Wasserspringen keinen internationalen Wettkampf mehr gegeben. Für Maicol Verzotto & Co. ist das eine äußerst schwierige Situation.

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