Wintersport

Auf der Bahn in Oberhof trugen Dominik Fischnaller & Co. im Februar das Weltcupfinale aus. © Hermann Sobe

Bemühungen um Olympia-Eiskanal: Deutschland macht ernst

Beim schier endlosen Hickhack um die olympischen Rodel-, Bob- und Skeletonrennen im Jahr 2026 erheben nun deutsche Funktionäre das Wort. Sie wollen die Bewerbe von Cortina übernehmen.

Der Deutsche Olympische Sportbund will zusammen mit dem Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) eine Bewerbung für die olympischen Rennen im Eiskanal 2026 abgeben. Das bestätigte BSD-Präsident Andreas Trautvetter der Deutschen Presse-Agentur.


„Die Zeitschiene ist sehr eng, die Unterlagen aus Italien sind da. Wir brauchen eine Woche, um das mit den Partnern an den Bahnen und der Politik zu bewerten. Wir brauchen jedoch vor dem 1. Dezember eine klare Entscheidung der Bundesregierung über die Teilnahme russischer und belarussischen Athleten und Athletinnen“, sagte Trautvetter, der auch Vizepräsident des Bob- und Skeleton-Weltverbandes ist.

„Wir brauchen eine Woche, um das zu bewerten.“ BSD-Präsident Andreas Trautvetter

Weil Ausrichter Mailand/Cortina für die Bob-, Rennrodel- und Skeleton-Wettkämpfe derzeit ein geeigneter Eiskanal fehlt, könnten die Rennen laut Organisationschef Giovanni Malagò außerhalb Italiens stattfinden. Damit würden erstmals in der 102-jährigen Geschichte der Winterspiele Wettbewerbe außerhalb des Gastgeberlandes ausgetragen.

Hintergrund für die geplante Verlegung ist die Entscheidung, dass die Pläne zum Neubau der abgerissenen Eugenio-Monti-Bahn in Cortina aufgegeben wurden, nachdem sich kein Unternehmen auf die Ausschreibung beworben hat. Doch hinter den Kulissen laufen gerade erneute Bemühungen für eine Sanierung der Bahn in Cesana Pariol, wo 2006 die Olympia-Rennen ausgetragen wurden. Auch eine Low-Cost-Variante für Cortina gilt als Notlösung.

Die mittlerweile abgerissene Bahn in Cortina ist längst ein Politikum. © ANSA / Ansa / ANSA / ANSA


Das Internationale Olympische Komitee hatte zuletzt Bahn-Neubauten ausgeschlossen, wenn es keinen tragfähigen Nachnutzungsplan gibt. „Diese Position wurde bei den Diskussionen in Cortina mehrfach bestätigt und gilt auch für Cesana“, heißt es beim IOC. Sollte die Modernisierung des seit 2011 stillgelegten Eiskanals nicht realisiert werden können, stehen neben Innsbruck/Igls in Österreich, dem Schweizer Wintersportort St. Moritz auch die deutschen Kunsteisbahnen zur Auswahl.

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