Alexia Runggaldier: „Mir ging es nicht gut“

Die Karriere der Frau aus St. Christina war von vielen Auf und Abs geprägt. Großartige Triumphe, bittere Enttäuschungen – Alexia Runggaldier hat sprichwörtlich beide Seiten der Medaille erlebt. Dennoch ist sie dankbar. Dankbar für all das, was sie in ihrer Laufbahn erreicht hat. Dankbar für die Emotionen, die sie erlebt hat. Dankbar für die Lehren, die sie aus den Enttäuschungen gezogen hat. Mit nur 28 Jahren stellt die Grödnerin die Ski und das Gewehr in die Ecke. SportNews hat mit ihr gesprochen.

Für viele Fachleute kam das Karriereende nicht überraschend. War der Rücktritt ein schleichender Pro zess? Alexia Runggaldier: &bdquo;Ja, ganz klar. Während der Saison habe ich gemerkt, dass ich mir zu viel Druck auferlege. Ich war nicht in der Lage, ruhig zu bleiben und die Trainingsleistungen im Rennen umzusetzen. Wenn man ein gewisses Alter erreicht, muss man beweisen, dass man sein Potenzial voll ausschöpfen kann. Das ist mir nicht gelungen. Deshalb ist die Idee in mir gereift, mit dem Leistungssport aufzuhören. Und weil gute Ergebnisse ausblieben, habe ich mich schlussendlich zu diesem Schritt entschieden.“

Als Sie mit dem Biathlon begonnen haben, hätten Sie erwartet, jemals so weit zu kommen? &bdquo;Nein, wenn ich ehrlich bin nicht. An der Wirtschaftsfachoberschule in St. Ulrich stand vor allem der Spaß im Vordergrund. Es gefiel mir einfach, meine Leidenschaft auszuüben. Weil ich aber auch gute Ergebnisse erzielte, wurde ich in die Sportgruppe aufgenommen. Und ab da nahm alles seinen Lauf.“

Was war der schönste und schwierigste Moment ihrer Karriere? &bdquo;Zweifelsohne war die Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft 2017 in Hochfilzen das Highlight. Aber auch die Erfolge mit der Staffel behalte ich gut in Erinnerung. An einen explizit schwierigen Moment kann ich mich nicht erinnern. Die Saison nach der Medaille war nicht einfach, vielleicht tituliere ich diesen Winter als meinen schwierigsten Moment.“

Beendete mit 28 Jahren ihre Karriere: Alexia Runggaldier

In Ihrem Rücktritts-Posting ist von einer Lebensschule die Rede. Wie meinen Sie das? &bdquo;Um auf höchstem Niveau erfolgreich zu sein, ist eine eiserne Disziplin notwendig. Von nichts kommt nichts. Man hat ein Ziel vor Augen – und wenn man dieses erreichen will, muss man hart arbeiten. Der Sport zeigt einem Menschen seine Grenzen auf. Man kann nur das Level erreichen, welches die eigenen Fähigkeiten zulassen. Und das muss man akzeptieren.“

Außerdem war im Brief die Rede, dass die eigenen Mannschaftskolleginnen Sie darauf hingewiesen haben, dass mit Ihnen etwas nicht stimme. Können Sie das genauer erklären? &bdquo;In den letzten Jahren war ich nicht mehr im Reinen mit mir selbst, es ging mir nicht gut. Denn ich wollte ein Mensch sein, der ich eigentlich nicht bin. Sie haben mir gezeigt, dass etwas nicht stimmte und mir dabei geholfen, das zu verstehen.“

Haben Sie sich schon Gedanken gemacht, was Sie in Zukunft tun wollen? &bdquo;Nein. Jetzt war es wichtig, das Kapitel Biathlon endgültig zu schließen. Ich lasse alles auf mich zukommen, hoffe aber, dass ich noch in der Sportgruppe bleiben kann. Danach werde ich mich umschauen und entscheiden, wie ich meine Zukunft gestalte.“

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Alexia Runggaldier: „Mir ging es nicht gut“

Eine der erfolgreichsten Südtiroler Biathletinnen hat am Montag ihre Karriere beendet. Im SportNews-Gespräch erzählt Alexia Runggaldier, wie die Entscheidung in ihr gereift ist, was der Sport ihr beigebracht hat und warum es ihr eine Zeit lang nicht gut ging.

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