Auf und Ab: Das Schicksal nahm seinen Lauf

Als das Ergebnis der Team-Kombination im Ski Alpin in der Biathlon Arena in Lenzerheide die Runde machte, lag etwas Besonderes in der Luft. Logisch: Gold, Silber und Bronze würden die Schweizer in der Mixed-Staffel nicht abräumen können. Die erste WM-Medaille der Eidgenossen in der Biathlon-Geschichte hätte dem Auftakt in Graubünden aber doch eine äußerst charmante Note verliehen. Die anfängliche Begeisterung, die während der Darbietung von Startläuferin Amy Baserga noch deutlich zu spüren war und für Gänsehaut sorgte, verflog in den darauffolgenden Minuten relativ schnell.

Am Ende nahm das Schicksal seinen Lauf, es kam wie es kommen musste: Frankreich ganz oben auf dem Staffel-Podest – was für eine Überraschung! Immerhin war es in der Mixed-Staffel der erste Erfolg in dieser Saison, zuvor gab es für die Franzosen in dieser Disziplin &bdquo;nur“ zwei zweite Plätze. Die Goldmedaille war aber dennoch vorprogrammiert. So fühlte es sich jedenfalls nur einen Tag zuvor an.

Lenzerheide grüßt seine Könige Als sich das französische Team am Dienstag nämlich in der Mixed Zone versammelt hatte, um die brennenden Fragen zahlreicher Reporter zu beantworten, konnte man Lou Jeanmonnot, Julia Simon, Eric Perrot und Emilien Jacquelin schon ansehen: Da kommen gerade die Könige auf uns zu. Souverän, erhaben und kontrolliert: Ob im Gespräch mit den Journalisten oder am Schießstand und in der Loipe – an den Franzosen gibt es nun mal kein Vorbeikommen. Dieser Umstand sorgte letztlich aber auch dafür, dass das eigentliche Rennen hinter den Titelverteidigern stattfand.

Lou Jeanmonnot und Co. waren in der Mixed-Staffel gnadenlos. © ANSA / GIAN EHRENZELLER

Drama pur wurde den Zuschauern in Lenzerheide nämlich geboten. Die Strafrunden von Ingrid Landmark Tandrevold und die famose Aufholjagd von Johannes Thingnes Bö, die nur um Sekunden nicht mit Bronze belohnt wurde. Oder die Türen, welche Deutschland und Tschechien für die Konkurrenz so oft aufstießen – und durch die die &bdquo;Azzurri“ einfach nicht durchgehen wollten. Als Lukas Hofer nach dem Stehendanschlag auf dem zweiten Platz lag, klatschten ein italienischer Kollege und ich noch ein, erste Fragen zu diesem heroischen Silbergewinn schossen bereits durch meinen Kopf.

Das Drama rund um Giacomel Doch dann die Strafrunde von Tommaso Giacomel – und wir haben mit den Athleten in der Mixed Zone mitgelitten. Kopf hoch, weitermachen: Es war beeindruckend zu sehen, wie schnell Profisportler diesen Wandel vollziehen können. Und das während sich die Konkurrenz nur wenige Meter entfernt in den Armen liegt.

Trotz des emotionalen Auf und Abs am ersten Wettkampftag bleibt eines aber festzuhalten: Der Auftakt in Lenzerheide ist gelungen. Dank der familiären Atmosphäre rückt auch ganz schnell in den Hintergrund, dass der Biathlon-Sport hierzulande vergleichsweise noch in den Kinderschuhen steckt. Ein Erfolg wäre den heimischen Helden daher nur umso mehr zu gönnen. &bdquo;Die Schweiz hat noch nie eine Medaille gewonnen. Und jetzt haben wir eine Heim-WM“, meinte OK-Chef Jürg Capol im Interview mit der Dolomiten. &bdquo;Den Athleten will ich keinen Druck machen, sie geben ihr Bestes. Aber es wäre eben historisch.“ Die nächste Chance bietet sich am Freitag im Sprint der Damen. Die Daumen sind gedrückt.

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Auf und Ab: Das Schicksal nahm seinen Lauf

Der Auftakt der Biathlon-WM in Lenzerheide hat so manche Geschichte erzählt – das Drama kam dabei nicht zu kurz. Ein goldenes Schicksal war indes bereits vorprogrammiert.

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