
Johannes Thingnes Bø ist Sprint-Weltmeister. © ANSA / GIAN EHRENZELLER
Bø historisch – Giacomel gibt Medaille aus der Hand
Johannes Thingnes Bø hat sich mit einer phänomenalen Darbietung zum alleinigen Rekordweltmeister im Biathlon gekrönt – und das bei der letzten WM seiner Karriere. Tommaso Giacomel verpasste indes trotz zweier Strafrunden nur knapp die Medaillenränge.
15. Februar 2025
Aus der Biathlon Arena in Lenzerheide

Von:
Christoph Niederkofler
Schnellster in der Loipe, makellos am Schießstand – am Samstagnachmittag hat sich ein Johannes Thingnes Bø in Gala-Form zum neuen Weltmeister im Sprint gekrönt. Bei der Biathlon-WM in Lenzerheide ließ der norwegische Dominator keine Zweifel an seiner Vormachtstellung aufkommen und setzte sich letztlich vor dem US-Amerikaner Campbell Wright (USA/0 Strafrunden/+27,7 Sekunden) und dem Franzosen Quentin Fillon Maillet (1/+37,0) durch.
Dieser Triumph war gleichbedeutend mit einem historischen Meilenstein. Der fünfmalige Olympiasieger schob sich mit seinem 21. WM-Titel in der ewigen Bestenliste an seinem Landsmann Ole Einar Bjørndalen vorbei. Übrigens: In keinem seiner neun WM-Sprints landete Bø außerhalb der Top 5. Viermal stieg er dabei zum Weltmeister auf, zweimal holte der 31-Jährige Silber. Am Ende der Saison beendet Bø seine Karriere.
Giacomel am Schießstand im Pech
Die Azzurri schrammten indes wie bereits in der Mixed-Staffel am Mittwoch erneut dramatisch an einer Medaille vorbei. Dabei in der Hauptrolle: Tommaso Giacomel. Der Trentiner präsentierte sich in der Loipe von seiner starken Seite und zählte auf dem Schweizer Schnee zu den schnellsten Athleten. Einzig am Schießstand sollte dem 24-Jährigen Göttin Fortuna nicht gewogen sein. Giacomel unterliefen nach einem fehlerfreien Liegendschießen beim Stehendanschlag zwei Fehler, die ihn am Ende um Edelmetall brachten (5./2/+48,1).Tommaso Giacomel verpasste nur knapp eine Medaille. © ANSA / GIAN EHRENZELLER
Von der knappen Entscheidung – immerhin fehlten ihm nur 11,1 Sekunden auf Bronze – ließ sich Giacomel aber nicht unterkriegen. Vielmehr zeigte er sich nach dem Rennen erfreut über seine Leistung. „Es war meine bestes Einzelrennen bei einer WM, die letzten Jahre waren sie immer ganz, ganz schlecht. Deswegen bin ich eigentlich zufrieden“, ordnete er sein Ergebnis gegenüber SportNews ein.
Kinderfehler ärgert Hofer
Der Südtiroler Lukas Hofer leistete sich im Kampf mit den Scheiben nur einen Fehlschuss und bewegte sich auf der Strecke auf einem Niveau mit den Top-Leuten. In der Endabrechnung landete der 35-Jährige aus Montal auf einem starken 16. Platz – für die Verfolgung am Sonntag (15.05 Uhr) eine gute Ausgangslage.„Einzig der Fehler beim Liegendschießen hätte nicht passieren dürfen. Das war einfach ein Kinderfehler.“ Lukas Hofer
„Ich habe es geschafft, auf der letzten Runde noch einmal richtig Gas zu geben“, meinte Hofer im Anschluss im Interview mit SportNews. „Prinzipiell bin ich aber richtig zufrieden, weil ich das abrufen konnte, was ich wollte. Einzig der Fehler beim Liegendschießen hätte nicht passieren dürfen. Das war einfach ein Kinderfehler. Schade, aber so hat man zumindest etwas besser zu machen für die Verfolgung.“ Die beiden Italiener Didier Bionaz (43./2/+2.16,4) und Daniele Cappellari (57./1/+2.42,4) reihten sich weiter hinten ein.
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