
Laura Dahlmeier schwebt in Lebensgefahr. © Social Media
Laura Dahlmeier: Rettung muss vorerst abgebrochen werden
Die in Pakistan schwer verunglückte Laura Dahlmeier ist noch nicht von den Einsatzkräften geborgen worden. Die Rettungsaktion musste am Dienstag eingestellt werden.
29. Juli 2025
Von: dpa
Die ehemalige deutsche Biathletin ist beim Bergsteigen im Karakorum-Gebirge in Pakistan schwer verunglückt. Die 31-Jährige sei durch einen Steinschlag am Laila Peak mindestens schwerst verletzt worden, teilte ihr Management der Deutschen Presse-Agentur mit.
Es konnten noch keine Rettungskräfte zur Bergsportlerin vordringen, weil die große Steinschlaggefahr in dem Gebiet anhält. Einzig ein Hubschrauber habe die schwer zugänglich Unglücksstelle überflogen – dabei waren bei der einst besten Biathletin der Welt keine Lebenszeichen zu erkennen.
Es ist zu dunkel
Am Abend wurde die Suche nach Dahlmeier nach Angaben eines pakistanischen Behördensprechers vorerst eingestellt. Grund sei die hereingebrochene Dunkelheit, wie ein Sprecher der Tourismusbehörde vor Ort der Deutschen Presse-Agentur am Abend (Ortszeit) mitteilte. Die Suche werde am kommenden Morgen weitergehen.Ist als TV-Experin aktiv: Laura Dahlmeier
Dahlmeier war den Angaben zufolge mit ihrer Seilpartnerin an dem 6.069 Meter hohen Laila Peak unterwegs, als sie am Montag gegen Mittag (Ortszeit) auf rund 5.700 Metern von einem Steinschlag erfasst wurde. Die beiden waren demnach alleine im alpinen Stil unterwegs, das bedeutet mit möglichst leichter Ausrüstung und ohne Expeditionslogistik. Die Seilpartnerin setzte sofort einen Notruf ab, der Rettungseinsatz wurde umgehend eingeleitet.
Aufgrund der Abgeschiedenheit des Gebiets konnte ein Rettungshubschrauber die Unfallstelle erst am Dienstagmorgen erreichen. Beim Flug über die schwer zugängliche Unglücksstelle habe man festgestellt, dass die erfahrene Bergsteigerin mindestens schwerst verletzt sei. Der Laila Peak liegt unweit des K2, des zweithöchsten Bergs der Welt, nahe der Grenze zu China. Die Region zieht jedes Jahr Bergsteiger an, die Risiken durch Lawinen und Unwetter sind aber hoch.
Erste Reaktionen
Die Ex-Biathletin war den Angaben zufolge seit Ende Juni gemeinsam mit Freunden in der Region unterwegs. Sie hatte am 8. Juli bereits erfolgreich den Great Trango Tower (6.287 m) bestiegen. Der Laila Peak war das zweite geplante Gipfelziel.Eine Biathlon-Legende: Laura Dahlmeier © APA/afp / JONATHAN NACKSTRAND
Die Deutsche ist staatlich geprüfte Berg- und Skiführerin, aktives Mitglied bei der Bergwacht und gilt als erfahrene und risikobewusste Bergsteigerin. „Auf einmal steht die Zeit still. Wir alle denken an dich, Laura!!“, schrieb der dreimalige Rodel-Olympiasieger Felix Loch in den sozialen Medien. Die zweimalige Langlauf-Olympiasiegerin Evi Sachenbacher-Stehle, später zu den Biathletinnen gewechselt, schrieb: „Wir sind in Gedanken bei dir Laura!“
Bergsteigen und Klettern sind Dahlmeiers große Leidenschaft. Den seit Jahren ausufernden Massentourismus etwa im Himalaya aber kritisierte sie scharf. Der höchste Berg der Welt, unter dessen Gipfel sich regelmäßig Menschenschlangen bilden, reizte sie etwa nicht, wie in einem Interview deutlich wurde. Für sie sei beim Bergsteigen „ein gewisser Abenteuergeist wichtig, eine gewisse Einsamkeit, eine eigene Routenwahl, sportliche Spontanität und Flexibilität“, sagte Dahlmeier Anfang 2024 der Deutschen Presse-Agentur.
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