e Biathlon

Lukas Hofer brillierte in der Loipe, aber nicht am Schießstand. © Nordic Focus

„Das ist nicht Langlauf, sondern Biathlon“

Der erste Wettkampf in Antholz ist vorbei. Die Azzurri haben im verkürzten Einzel-Wettkampf am Donnerstag ihre Stärke angedeutet, am Ende haderten Tommaso Giacomel und vor allem Lukas Hofer aber mit ihren Leistungen am Schießstand. Im Anschluss daran sprachen beide Klartext.

Aus der Südtirol-Arena in Antholz

Von:
David Lechthaler

Vor allem Tommaso Giacomel (8.) war in der Mixed Zone geknickt: „Der Ärger ist ziemlich groß bei mir heute. Beim letzten Schießen habe ich das Podium vergeben. Läuferisch habe ich mich extrem gut gefühlt. Auch die Ski waren schnell“, erklärte Giacomel SportNews in einem perfekten Südtiroler Dialekt. Der Trentiner besuchte bekanntlich die Sportoberschule in Mals und wurde in Sterzing geboren. Seine Drähte nach Südtirol sind seit jeher eng.


Giacomel will hoch hinaus. Das merkt man. Mit Top-Ten-Plätzen gibt sich der 23-Jährige nicht mehr zufrieden. „Meine Form passt seit Wochen gut. Grundsätzlich komme ich mit den Bedingungen hier in Antholz nicht so gut zurecht. Aber es ist hier auch schon im Vorjahr gut gelaufen. Ich mag Antholz nicht so gerne, aber Antholz mag mich scheinbar trotzdem“, erklärte Giacomel, der dabei etwas schmunzeln musste.

Tommaso Giacomel haderte mit dem letzten Schießen. © APA/afp / MARCO BERTORELLO


Wenig konnte Giacomel mit dem neuen Einzel-Format (15 km und 45 Strafsekunden pro Fehlschuss) abgewinnen. „Ich finde das überhaupt nicht gut. Biathlon ist durch den Einzelwettkampf entstanden und wir sollten dieses Format auch in der ursprünglichen Form so belassen.“
„Ich mag Antholz nicht so gerne, aber Antholz mag mich scheinbar trotzdem.“ Tommaso Giacomel

Lukas Hofer (65.) pflichtete Giacomel bei: „Gefallen tut mir das neue Format nicht, weil ich lieber eine längere Runde hätte. Die 4-km-Schleife ist hier in Antholz einfach bearig.“ Ob er am Samstag an einer der beiden Staffeln teilnehmen werde, sei noch nicht fix: „Mal schauen, ob ich noch ein Rennen mache oder mich gleich auf die WM vorbereiten werde“.

Lukas Hofer schoss 8 Fehler. Da hilft auch die drittbeste Laufzeit nichts. © ANSA / ANDREA SOLERO


Mit seinem Wettkampf am Donnerstag war Hofer verständlicherweise nicht einverstanden „Es gibt nicht viel zu sagen heute. Das Rennen ist gelaufen, wie es gelaufen ist. Wir machen nicht Langlauf, sondern Biathlon. Ich weiß noch nicht, warum ich so viele Fehler geschossen habe. Ich habe am Diopter hin und her gedreht.“ Auf der Strecke gehörte auch Hofer zu den Besten. Die dritte Laufzeit spricht am Ende Bände. „Läuferisch habe ich mich gut gefühlt – auch, wenn ich in der letzten Runde sehr verärgert war und vor Zorn fast keine Lust mehr hatte. Ich glaub, das ist verständlich an so einem Tag“, so der 34-Jährige.

Nur Brauhofer ist zufrieden

Patrick Braunhofer (36.) zeigte sich hingegen von seiner Leistung fast schon überrascht: „Ich habe gesehen, dass die Formkurve seit Oberhof extrem angestiegen ist. Ich hätte mir diese Leistung aber so nicht erwartet und bin sehr zufrieden, wie es gelaufen ist.“ Der Ridnauner ist seit jeher als guter Schütze bekannt. Dass es Braunhofer mit 3 Fehlern noch in die Punkteränge schafft, ist aber keineswegs eine Selbstverständlichkeit.

Patrick Braunhofer behielt im Nebel weitestgehend den Durchblick. © Nordic Focus


„Ein wenig ärgert mich schon das 1. Stehendschießen, bei dem ich 2 Fehler gemacht habe. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mit dem Nebel zu kämpfen. Das war ein wenig Pech. Aber wenn man am Schießstand daneben zielt, ist dies immer der Fehler des Schützen“, so der 25-Jährige. Wer weiß, was für Braunhofer ansonsten drinnen gewesen wäre. Ob Braunhofer am Samstag an einem Staffelrennen teilnehmen wird, wisse er noch nicht. Der Wipptaler lasse alles auf sich zukommen. Die Freude über seine Form war ihm aber anzumerken.

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