Der Star, der im Schatten steht

Von Christian Staffler aus Antholz

Als sich Dorothea Wierer am Dienstag nach 15 strapaziösen Einzel-Kilometern über die Ziellinie quälte, kürte sich die Rasnerin zur Doppelweltmeisterin in Antholz. Doch die Lokalmatadorin war nicht die Erste, die das in der Südtirol-Arena geschafft hat. Marte Olsbu Røiseland hat ebenfalls zweimal Gold geholt und auch in allen anderen WM-Rennen, die die Norwegerin bisher in Antholz bestritten hat, stand sie auf dem Treppchen. Dauergrinsen seit einer Woche: Marte Olsbu Røiseland. © Ch. Staffler

So richtig im Fokus steht die 29-Jährige trotzdem nicht. Vielleicht wird es ihr ganz recht sein, dass sie zwar von den norwegischen Medien belagert wird, vom Rest aber mehr oder weniger in Ruhe gelassen wird. Dabei ist Røiseland in absoluter Topform, so gut wie in Antholz war die Skandinavierin noch nie. Nach dem Gold in der Mixed-Staffel, kürte sich Røiseland, die aus dem norwegischen Süden stammt und Fischen als ihr Hobby zählt, zur Sprint-Weltmeisterin. Es waren ihre ersten WM-Medaillen, zwei Bronzene sollten bis Dienstag folgen: in der Verfolgung und im Einzelwettkampf. &bdquo;Ich hoffe schon.“ Marte Olsbu Røiseland über einen Einsatz in der Single-Mixed-Staffel Vor allem die Einzelmedaille spricht von gewaltigem Selbstvertrauen. In dieser Disziplin wurde Røiseland bisher nicht glücklich, bei den letzten Olympischen Spielen in Pyeongchang wurde sie gar nur 71. und auch im Weltcup-Alltag schaffte sie es nur einmal unter die besten Zehn. &bdquo;Wir waren bisher keine großen Freunde, die 15 Kilometer und ich“, sagte Røiseland im Vorfeld der Pressekonferenz mit jedem verschmitzten Lächeln im Gesicht, das sie spätestens seit ihrem Sprint-Titel mit sich herumträgt.

Gut möglich, dass das norwegische Grinsen bereits am Donnerstag wieder zu sehen ist. Dann steht die Single-Mixed-Staffel auf dem Programm. Røiseland möchte unbedingt starten, weiß aber noch nichts Genaues: &bdquo;Ich hoffe schon, aber das Trainerteam wird entscheiden.“ Dabei fragt man sich, was es da zu entscheiden gibt. Eine größere Medaillenchance als mit &bdquo;Miss Hundertprozent“ werden die Skandinavier nicht bekommen.

Fußball

Italien

Internationale Ligen

International

Wintersport

Tennis

Weitere Sportarten

Motorsport

Radsport

Wassersport

Events

Favoriten

Der Star, der im Schatten steht

Die sieben WM-Tage in Antholz hielten bisher viele Überraschungen bereit. Eines hat es aber noch nicht gegeben: Eine Frauen-Siegerehrung ohne Marte Olsbu Røiseland. Die Norwegerin hat in allen Wettkämpfen Edelmetall geholt, steht bei der Weltmeisterschaft aber dennoch im Schatten.

Empfehlungen

Kommentare (0)