Deutsche Biathleten auf Südtirol-Besuch: „Du bist Überflieger oder Vollidiot“

Von Luis Mahlknecht aus Martell Deutschlands Männer hatten in Martell mehr oder weniger ein ähnliches Programm wie die Kolleginnen aus der Schweiz. Doch noch professioneller und sogar computergestützt ging es am Schießstand zu, wo die Position der einzelnen Athleten millemetergenau analysiert wurde. &bdquo;Wir haben den Anspruch, stets in der Spitze mitzumischen“ Bundestrainer Mark Kirchner Mark Kirchner bleibt weiter als Verantwortlicher der deutschen Biathlon-Männer und umschreibt seine Gemütslage deutlich: &bdquo;Wir haben den Anspruch, stets in der Spitze mitzumischen.“ Damit unterstreicht er abermals, was Fans und Medien regelmäßig von Arnd Peiffer und Co. erwarten: Podestplatzierungen. Ideale Höhenlage in Martell Nach Martell sei Kirchner mit seiner Truppe gerne gekommen. Nach dem Lockdown, bei dem jeder einzeln zu Hause trainiert hatte, war es die erste Zusammenkunft der gesamten Mannschaft. Dass es die Deutschen auf Südtiroler Boden machen, ist nicht ungewohnt. Martell ist beim DSV beliebt, sehr oft sind Juniorenteams hier im Aufbautraining, dazu findet alljährlich eine Station im Deutschlandpokal ebenfalls hier statt. Zudem – so Mark Kirchner – sei die Höhenlage in Martell geradezu ideal, weil auch 2021 die WM in einem höher gelegenen Ort (Pokljuka in Slowenien) stattfindet. &bdquo;Da ist frühe Anpassung von Vorteil“, sagt der Cheftrainer. Mark Kirchner spricht gerne über den &bdquo;hohen Anspruch“, den man im deutschen Biathlonteam verspürt. Doch er möchte auch von den Medien eine differenziertere Bewertung der Leistungen: &bdquo;In Deutschland bist du der Überflieger oder der Vollidiot. Gewinnt man, steht man am Podium, dann ist alles eitel Wonne. Alles, was darunter kommt, wird nicht geschätzt. Aber bei der heutigen Leistungsdichte muss man den Menschen auch verständlich machen, dass auch ein zehnter oder gar ein zwölfter Platz immer noch sehr gute Resultate sind.“ Generationswechsel steht an Zudem habe gerade die letzte Saison verdeutlicht, dass derzeit Norwegen und Frankreich im Männer-Biathlon das Sagen haben. &bdquo;Wir sind als dritte Nation auch dabei, haben zwar keinen so extremen Überflieger wie ein Johanes Bø oder einen Martin Fourcade, aber wir sind in der Breite bestens aufgestellt“, sagt Kirchner, der auf die Namen Peiffer, Doll, Lesser, Kühn, Schempp oder zuletzt auch Horn hinweist. Dazu habe er drei – wie er sie selbst bezeichnet – &bdquo;Fahrstuhlkandidaten“, die wohl um einen Start im Weltcup mitkämpfen werden – oder sonst eben im IBU-Cup zum Einsatz kommen. Dann wären sie im Dezember wieder in Martell dabei... Doch der Cheftrainer weiß, dass seine erfahrensten Athleten nicht mehr lange im Geschäft sein werden. Daher hat er auch ein klares Ziel vor Augen: &bdquo;Ich würde mich freuen, wenn ich einen positiven Generationswechsel innerhalb des deutschen Teams einleiten könnte.“ Dass die WM 2023 in seiner Heimatstadt Oberhof stattfinden wird, freut Mark Kirchner nur bedingt. &bdquo;Es ist nicht so, dass ein Hype entstehen muss, allein weil wir in drei Jahren die Welttitelkämpfe zu Hause haben werden. Wir wollen immer top mitmischen, sei es in Antholz wie auch in Pokljuka oder wo auch immer. Im Moment geht es mir geradezu umgekehrt, denn in Oberhof wird derzeit so viel gebaut, dass man ständig auf einer Baustelle zwischen Erdhaufen und Baggern trainieren muss. Das macht da wenig Spaß.“

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Deutsche Biathleten auf Südtirol-Besuch: „Du bist Überflieger oder Vollidiot“

Martell ist dieser Tage zur beliebten Adresse für Biathleten aus verschiedenen Ländern geworden. Nach Italiens Nationalteam und den Schweizerinnen haben wir auch der deutschen Auswahl einen Besuch abgestattet.

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